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0510 China : vol.1
China : vol.1 / Page 510 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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446 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG D. AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 21 2 v. Chr.-58 n. Chr.

Wir haben somit drei Unterabtheilungen in dieser Periode gesondert zu betrachten, nämlich die erste Machtperiode der HAN-Dynastie, die in ihren drei Phasen , der Entwickelung, der Blüthe und des Verfalls , vom Jahr 205 v. Chr. bis 58 n. Chr. währt, die zweite Machtperiode derselben Dynastie, welche von 58 bis 15o n. Chr. drei ähnliche Stadien durchläuft, und die Periode der gegenseitigen Entfremdung zwischen den Chinesen und den westlichen Culturvölkern. Sie dauert von 150-619. In jeder der beiden ersten Unterabtheilungen haben wir kurz diejenigen Ereignisse zusammenzustellen , welche die Annäherung herbeiführten , um dann die Handelsstrassen und die Art der von einander gewonnenen Kenntnisse und schliesslich die Ursachen des Verfalls der Beziehungen zu betrachten, während sich in der dritten nur einzelne Verkehrsmomente als Gegenstand der Erörterung bie-' ten werden.

I. Erste Machtperiode der HAN-Dynastie.

Vom Jahr 205 v. Chr. bis zur Thronbesteigung von MING-TI (58 n. Chr.).

Vorbereitende Ereignisse. — Die Hiungnu erreichten ihre grösste Macht unter ihrem Fürsten MAUTUN , der im Jahr 209 v. Chr. seinen Vater ermordete und ihm unter dem Titel eines Shen -yi folgte. Mehrere Umstände waren ihm günstig. TSIN-SHI-HWANG-TI war todt. Ihm folgte nach wenigen Jahren sein treuer Feldherr MUNG-TIEN , welcher erfolgreich gegen die Hiungnu gekämpft , sie aus dem Land geworfen und seine Truppen , angeblich 400,000 Mann , an die Erbauung der Grossen Mauer gesetzt hatte. In China waren Unruhen wegen der Thronfolge ausgebrochen. MAUTUN sah seine Hände frei , übte seine Kräfte erst durch Unterwerfung der Tzwzzg-hu, welche im Norden von Tshili sassen , und die er sich verbündete , sowie durch einen Feldzug gegen die Yuì - tshī , und drang dann in Shensi bis zu dem jetzigen Ping-liang-fu ein. Seine Residenz schlug er in Ta-tung-fu, im nördlichen Shansi , innerhalb der Grossen Mauer , auf. Als der siegreiche LIU-PANG , der Begründer der HAN-Dynastie , nach Bezwingung seiner Rivalen im Jahr 205 den Thron bestieg, ging er zuerst gegen die Hiungnu. Er zog selbst nach dem nördlichen Shansi , schloss ,20i) einen Vertrag mit MAUTUN und gewann alles Land bis zur Grossen Mauer wieder. Als Preis gab er dem Nomadenfürsten eine chinesische Prinzessin. Die Hiungnu wandten sich abermals gegen Central-Asien, besiegten im Jahr 177 gänzlich die DM-tshī und 25 andere Reiche, bis nach Shen-shen am Lop-See und den Gegenden im Norden des Tiënshan. Um dieselbe Zeit (i 7 5) kam den Chinesen zum ersten Mal der Gedanke, an Stelle der Defensive im Weg der Eroberung gegen Central-Asien vorzudringen aber es wurde im Kriegsrath erwogen, dass dort »das Wasser salzig und das Land unwirthlich« sei; daher liess man von dem Vorgehen zunächst noch ab. Bald darauf starb MAUTUN. Seinem Nachfolger LAU-SHANG wurde eine chinesische Prinzessin geschickt. Sie war einem verrätherischen Eunuchen anvertraut , der im Dienst des S/ziwyu blieb und ihn zu Einfällen nach China reizte , indem er . ihn