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0048 China : vol.1
China : vol.1 / Page 48 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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XLII

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` UEBERSICHT DER REISEN DES VERFASSERS IN CHINA.

y u é n- f u nach Y ü n- n an zu gehen. Dort hoffte ich, trotz der mohamedanischen Rebellion , bis an die Grenze von Birma vorzudringen , um mich dann ostwärts zu wenden und durch die Provinz Kwangsi nach Canton zu gehen. Am i i ten März 1872 trat ich diese Reise an, von der ich mir die grössten und wichtigsten Resultate versprach. lieber Y a - t s h ó u -fu kam ich bald in das Hochgebirge. Das Interesse wuchs , eben so wie das Verlangen , einen Einblick in die grosse , unbekannte Gebirgswelt zu thun , welche hier beginnt. Da wurde meinem Vorgehen plötzlich ein unerwartetes Halt geboten. Ein Abenteuer, für dessen genauere Auseinandersetzung in diesem Buch nicht der Platz ist, machte es vollkommen unmöglich , auf der eingeschlagenen Strasse weiter zu gehen. Einen andern Weg hätte ich nur viel weiter südlich und mit grossem Zeitverlust nehmen können ; dazu aber war einerseits die Jahreszeit zu weit vorgerückt, da ich alsdann in die in Y ü n n a n besonders gesundheitsgefährliche Regenzeit gekommen wäre ; andererseits war die Summe baaren Geldes , welche ich mit mir führte , dafür nicht ausreichend. Im Inneren des Landes Geld zu bekommen, ist aber überhaupt unmöglich, ausser wenn man sich auf der Rückreise nach einem Hafenplatz befindet. Ich musste mich daher entschliessen, umzukehren und meine Reisen in China als abgeschlossen zu betrachten. Wohl hätte sich der Erforschung noch Vieles geboten , wenn ich von den Ufern des Min-kiang und des Yang-tszé Ausflüge seitab hättte unternehmen wollen ; allein jede solche Aufgabe erschien so klein im Vergleich zu der, welche ich hatte unerfüllt lassen müssen , dass ich in der That von hier an fast gar nichts mehr ausführte. Auch ist eine Fahrt stromabwärts für geologische Forschungen sehr ungeeignet, da man die interessanten Aufschlüsse gewöhnlich erst entdeckt , wenn das Boot eben in. rasendem Lauf an ihnen vorbeischiesst , und es zum Anlegen zu spät ist. So fuhr ich erst hinab nach H s ü - t s h ó u -fu und folgte von dort dem Yang- tszé nach H a n k 6 u und S h a n g h a i. Diese Stromfahrt von 1300 Seemeilen ist an und für sich eine grosse , genussreiche und hochinteressante Reise. Als Abschluss des Ganzen bildet sie aber nur einen kleinen untergeordneten Theil, und ich konnte hier nur einigermaassen die Aufgaben anbahnen, welche sich kün-

ftigen Forschern bieten werden.

Im Mai erreichte ich S h an g h a i und setzte mich sofort an die Ausarbeitung einiger Ergebnisse dieser letzten achtmonatlichen Reise. Ich blieb dort bis zum 22sten Oktober und trat dann meine Rückkehr nach der Heimath an , die ich im December 1872 nach einer Abwesenheit von über zwölf Jahren erreichte.