National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0518 China : vol.1
China : vol.1 / Page 518 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

45 4 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG D. AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 2 1 2 v. Chr.-5 z n. Chr.

bannten) aus San fu, theils aus den Kriegern der Länder Slic und Pa bestand, ausgesandt, um die Kwen-ming zu unterjochen. Allein es ging ihnen wie den Truppen, die man heutigen Tages gegen die Miau-tszé schickt. Sie tödteten angeblich einige zehntausende der Barbaren und kehrten zurück. Darauf wurden weitere Expeditionen gegen Indien ausgeschickt, aber keine erreichte ihr Ziel. Noch zwei Jahrhunderte mussten die Chinesen warten, ehe sie das Land, von dem sie in Tahiā gehört hatten, kennen lernten 1) .

Oeffnung des Weges nach Westen. — Schon bald nach TSHANG-KIËN's Reise entwickelten sich die Dinge im Norden in unerwartet günstiger Weise. Im Jahr 124 wurde ein Einfall der Hiungnu in Shensi mit Erfolg 'zurückgeschlagen. Sie wurden bis in die Steppen verfolgt und gezwungen, sich in die »grosse Sandwüste« zurückzuziehen. Aber noch hielten sie die Eingänge von China nach dem Tarym-Becken besetzt und beherrschten dieses. Da unternahm im Jahr 121 ein achtzehnjähriger Jüngling Ho-KIU-PING an der Spitze von Reiterschaaren einen offenen Angriff gegen den rechten Flügel ders&l.ben, der sich bis an den Lop-See und die Gebirge im Süden des spätem Tun-hwang ausbreitete, und besiegte ihn vollständig. Im folgenden Jahr wurden sie aus den Gebieten von Kin-tshing, jenseits Ho-li, und dem Gebirgsland Ping-nan2) vertrieben, so dass nun zum ersten Mal die Anlage von Militärstationen von Ning-hsia-fu nach Westen ermöglicht wurde. Der junge Feldherr verfolgte seinen Feind noch weiter und schlug ihn im Jahr 119 in einer grossen Schlacht, die in der Sandwüste selbst und während eines furchtbaren Sandsturmes stattfand. Von der Zeit an zogen die Hiungnu weiter weg und hatten ihr Lager nie mehr im Süden der Sandwüste. Ihr Land erstreckte sich von dem Meridian von Ta-tung-fu (I 1 3 0) im Osten bis zu demjenigen von Tun-hwang (941/20) im Westen. HO-KIU-PING, der durch eine kühne Offensive mehr erreicht hatte als alle seine Vorgänger, starb kurz nach seinen grossen Thaten, im Jahr 117 3) .

Damit waren die gefährlichsten Feinde besiegt und das wesentlichste Hinderniss zum Vordringen nach Westen aus dem Wege geräumt 4) . TSHANG-KIËN hatte

1) Auf Studien von Originalquellen beruhende Mittheilungen über diese Versuche nach Indien zu gelangen, wie über die Gesandtschaft von TSHANG-KIEN überhaupt, finden sich bei DE GUIGNES , Sur les liaisons et le commerce des Romains avec les Tartares et les Chinois Mini. de l'Acad. R. des Inscriptions et B. L. vol. XXXII (1768) p. 355-369. Ferner bei STAN. JULIEN , notices sur les pays et les peuples étrangers tirées des géographies et des annales chinoises;, 7ourn. Asiatique, Ser. IV, vol. X. (1847) p. 91. Die bezügliche Stelle ist aus MA-TWAN-LIN'S Artikel über Tii n-tshu (Indien) übersetzt. S. auch AB. RI MUSAI, remarques sur l'extension de l'empire Chinois du côté de l'occident, in Mém. sur pliktieurs questions relatives à la géographie de l'Asie centrale. Paris 1825, p. 116, und desselben Foé-koué-ki P. 38. --1 LASSEN hat einen Bericht auf Grund einer von STAN. JULIEN für ihn besonders gemachten Uebersetzung gegeben.

z) S. oben S. 449 Anm. 5.

  1. Für diese Thatsachen s. die HAN-Annalen nach WYLIE'S Uebersetzung (a. a. O.) und SZ'-MATSIEN'S Bericht nach derjenigen von BROSsET (a. a. O. p. 428) . Von Letzterem, welcher diese Ereignisse sehr unvollständig behandelt, wird noch im Jahr 118 eine Schlacht bei Mu -lei erwähnt. Vielleicht soll es Mo péi heissen, d. i. die Gegend nördlich des Shamo (s. oben S. 25) . Dann wurde vermuthlich die Schlacht von 119 gemeint sein ; denn im Jahr 118 fanden bereits andere Ereignisse statt , welche sich auf die vorhergehenden Kriege stützten.

  2. Die Hiungnu hörten jedoch noch nicht auf, gefährliche Nachbarn zu sein. Waren auch ihre Lagerplätze weiter von der Grenze entfernt als früher, so versuchten sie doch noch manches Mal Einfälle.