National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0071 China : vol.1
China : vol.1 / Page 71 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

GERUNDETE HOCHGEBIRGE.

der noch kurz zuvor ein wilder , von Felsen eingeengter Bergstrom war , verläuft im Sand , und nur wenigen gelingt es, einen geringen Theil ihrer Gewässer bis nach dem im Centrum des Beckens gelegenen Salzsee , nach dem sie gerichtet sind, 'tti senden. Während an der Wiege des Flusses die Grösse der wasserspendenden Fläche und die Quantität der erhaltenen Feuchtigkeit noch im günstigsten Verhältniss zur Ausdehnung des Verdunstungsareals stand, verschwindet die erstere

  •     im Vergleich zu dem grossen Flächenraum des gesammten Strombeckens, und insbesondere zu dein Gesammtareal der Steppen-Depression , dem dasselbe als ein Theil zugehört. Die flache Gestalt des Bodens der letzteren, zwar eine Folge der Art wie die zerstörenden und ablagernden Agentien in den abflusslosen Gebieten thätig sind, trägt rückwirkend dazu bei, den Steppencharakter zu erhalten, indem sie dem Wasser die extremste Horizont usbreitung gestattet und dadurch die Verdunstung befördert.

Indessen haben sich selbst bei den höchsten Gebirgen nicht immer die kühnen Alpenformen erhalten , und oft sind jene nur in grossem Maassstab eine Wiederholung der kleinen flachrunden Anschwellungen von denen so eben die Rede war, indem Zerstörung und Ablagerung im langen Lauf der Zeit die Vertiefungen mit den Trümmern aufstrebenr Felsen ausgefüllt und riesenhafte Gebirge in Schutt- haufen verwandelt haben , aus denen nur noch unvollkommen das Skelett des übriggebliebenen Colosses hervorragt. Ich wgrde später zu beweisen suchen, dass -der Kw e n-1 u n, als das grossartigste higher gehörige Beispiel, zwischen dem 81. und 89. Grad der Länge den angedeuteten Charakter zu haben scheint. Während weiter westlich seine Schneegipfel noch Wildbäche nach Norden und Süden entsenden , und der Durchbruch des K a r a k a s h eine Einhüllung seines Südfusses nicht hat entstehen lassen, scheinen in jener Strecke, nach den chinesischen Karten zu urtheilen , nur wenige und nicht sehr augenfällige Höhenzüge über die sanftgerundete, wenigstens 5000 Meter hohe Anschwellung anzusteigen , während zugleich die Wüste Gobi über. seinen Rücken hinweg , in Gestalt einzelner flacher Depressionen mit sandigem Boden im Centrum, fortsetzt. Ein besser bekanntes Bei- spiel bieten die Gebirge um die Quellen des H w a n g - h o , sowie diejenigen zwischen ihnen und dem Kh u k hu - n o r, welche von den chinesischen Schriftstellern als hochgelegene und zum The il mit Schnee bedeckte, sanfte Anschwellungen beschrieben werden. Damit stimmen die wenigen Notizen überein , welche bisher PRJEWALSKI über einen Theil derselben Gegend gegeben hat. Der Anstieg von dem salzreichen Thalboden von Tsaidam (2694 m.) gegen Süden nach dem 4974 m. hohen Pass über das B u r k h a n - B u d a Gebirge ist zwar noch ziemlich steil ; aber weiter südlich, über den Fluss N o m o ck u k - g o l (3449 m.) hinweg, fand er den Uebergang über das 4717 m. hohe Sh u ga - Gebirge so leicht, dass man eine Eisenbahn über dasselbe legen könnte , obgleich es in die Schneeregion ragt ; und das B a y a n k h a r a Gebirge , das sich i 000 Fuss über seine 4551 m. hohe nördliche Vorlage erhebt, also gegen 4850 m. erreicht, erwies sich als eine Reihenfolge sanfter Anschwellungen , und fällt erst an der Südseite gegen den dem Meere zufliessen-

2

i9