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0118 China : vol.1
China : vol.1 / Page 118 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AND SCHAFTEN fm NöRDLICHEN CHINA.

66   II. CAPITEL. DtÈ LOS   likt- '

'741‘,: kz

vor mir. Man glaubte, bei 4Jren Atmosphäre jede Unebenheit des Bodens

wahrnehmen zu müssen. Alleiri, einige in unmittelbarer Nähe gelegene Schluchten

abgerechnet , erschien die Oberfläche so gleichmässig , dass man meinte , ein Re-

giment Cavallerie müsse im Flug über die weite Fläche hineilen können. Noch

oft erhielt ich diesen Eindruck später, , wenn ich Lössmulden von einem hohen

Standpunkt übersah. Und doch ist jede derselben , und so auch die von Ping-

yang-fu , so unzugänglich , dass selbst der Fussgänger verloren ist , wenn er sich

nicht an die gebahnten Wege hält. Die Schwierigkeiten des Fortkommens sind

dann grösser , als w:renn man sich unter Felsen und Klippen befindet. Dies rührt

von den tiefen Canälen her, welche sich das Wasser im Löss gräbt. Ping-yang-fu

liegt in einem rings geschlossenen flachen Becken , dessen breiter Boden im

Centrum aus Seeablagerungen besteht. Die 4letzten Wände , mit denen der Löss

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nach demselben abfällt , sind daher nichtoc

h. Wandert man aber an einem der

Nebenflüsse des Fönn-ho aufwärts , so steigen die einschliessenden 'gelben Mauern

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höher und höher an , da jeder Wasserlauf ein viel geringeres Gefäll hat , als die

Oberfläche des Löss , in den er eingeschnitten ist. Bald erheben sie sich unver-

mittelt aus dem Boden des Flussbettes zu mehreren hundert Fuss Höhe ; über ihrem

Stirnrand aber steigt der Boden noch höher in Terrassen auf, die sich mehr und

mehr von dem Fluss entfernen. Etwas weiter hin kommt unter spitzem Winkel

eine zweite Schlucht herein , welche sich ein Zufluss des ersten Baches gegraben

hat. Gehen wir in ihr hinauf, , so vereinigen sich bald mit ihr andere Schluch-

ten von rechts und links, kleinere und grössere, und in jeder derselben, wenn wir

sie verfolgen , kommen wir zu neuen Rissen , und jeder von diesen wiederum ver-

zweigt sich gegen den Oberlauf mehr und mehr. Bald stehen wir in e einem Laby-

rinth von Schluchten. Steigen wir zu ihren letzten Anfängen hinan, 'so finden wir

die meisten schon an ihrer Ursprungsstelle als Risse von 3o bis 5o Fuss Tiefe, bei

einer Breite von oft nicht mehr als 4 bis 6 Fuss. — Wanderf man hingegen auf

0 der Oberfläche der so sanft ausehenden Lössmulde abwärts , oder verlässt man

einen der gebahnten Wege , so steht man plötzlich am Rand eines dieser tiefen

Risse. Da man nicht hinüber kann , so geht man der Spalte entlang aufwärts.

Aber bald wird der Weg durch eine andere Schlucht versperrt, welche unter einem

schiefen Winkel in die erste einmündet ; man folgt ihr und verliert noch mehr die

tichtung des beabsichtigten Weges. Dann kommen. abermalige Abzweigungen, und

wenn man an ihnén entlang geht , so ist man bald in dem Gewirr der immer neu

ilinzukommenden Schluchten verloren. Sorgfältig wandert man zum erSten Punkt

urück und versucht das Fortkommen nach abwärts. Aber da gelangt man bald

auf einen klippenförmigen Vorsprung, der auf einer Seite von dem ersten Riss, auf der anderen von einem zweiten seitlich einmündenden begrenzt wird. Mühsam steigt man an einigen der Terrassen hinab. Aber wenn man auf die letzte gelangt, so stürzt sie mit senkrechten Wänden nach dem Boden der beiden Risse ab. So meh-

.ren sich die Sciwierigkeiten in's Unendliche. Könnte man ein solches System von Stitluchten aus der Vogelperspective überblicken. so würde es an der Stelle seiner