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0421 China : vol.1
China : vol.1 / Page 421 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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PROVINZ YUNG-TSHÓU.

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in vollendete Ordnung gebracht, bis hin nach Tslau ye. San-wéi wurde besiedelt uiid die Angelegenheiten der San-miau vollkommen geordnet«. Diese Sätze bringen uns nach dem fernen Westen. Denn in San-wéi haben wir die Gegend von T u n hiw a n g am Héi-shui, nach welcher ein Theil des aufrührerischen Volkes der San Miau von Kaiser SHUN in Verbannung geschickt wurde 1) . Dieser Stamm hatte, wie mit hinreichender Sicherheit festgestellt sein dürfte, seinen Sitz in den Gebirgen zwischen den Seen Tung-ting und Po-yang. Die dortigen Bewohner haben auch später den Chinesen viel Schwierigkeiten bereitet. Noch heute zeichnen sie sich durch ihre Rohheit aus, und man glaubt in ihrem trotzigen Charakter den Einfluss des Blutes der alten San-Miau zu erkennen.

würden wir in den von den gleichnamigen Bergen beherrschten Districten des Wéi-Thales gerade diejenigen haben, welche am dichtesten bevölkert sind und in der Geschichte stets eine Rolle gespielt haben.

I) Ich gehe die betreffenden Stellen, in denen wir davon Nachricht erhalten, nach LEGGE'S Uebersetzung hier wieder, da sie eine Thatsache von geographischem Interesse betreffen und zugleich als ein Beispiel gelten mögen, um den oben (S. z8z) hervorgehobenen Contrast zwischen der Ueberschwenglichkeit und dramatischen Färbung des allgemeinen Tones im Shu-king zu der gedrungenen Prosa des kung zu zeigen. An mehreren Stellen wird auf die Insubordination der unabhängigen Stämme hingewiesen. , So ruft SHUN aus (Shu-king Thl. II, Buch I, § zo) : » O KAU-YAU ! die Stämme der Barbaren stören die Ruhe unsres glänzenden grossen Landes. Es gibt Räuber, Mörder, Aufsässige und Verräther. Es ist an Dir, als dem Criminal-Minister, die fünf Strafen für die Vergehen anzuwenden, welche an den drei dazu bestimmten Plätzen verhängt werden, ebenso die fiinf Verbannungen, für welche die drei Gegenden angewiesen sind«. Als ein Beispiel der Ausführung solcher Strafen wird (ebendas. § i z) erzählt : »Er (SHUN) verbannte den Minister der öffentlichen Arbeiten nach der Insel Yu, setzte HwAN-TÓU auf dem Berg Tsun fest, trieb die Sazz-Miau nach San-wéi und hielt sie dort, und setzte KwAN gefangen auf dem Berg Yie. Nachdem so mit diesen vier Verbrechern verfahren war , herrschte allgemeine Unterwerfung durch das ganze Reich«. Wahrscheinlich sind hier nur die Anführer der San-Miau geníeint. Dieses aufrührerische Volk war damit jedoch noch nicht zur Ruhe gebracht. Denn an einer anderen Stelle (Shu-king Thl. II, Buch II, § 18—z1) wird von langwierigen Kämpfen mit ihnen berichtet. Sie beginnt damit, dass SHUN einen Mitregenten und Nachfolger ernennen will. Er versucht die Künste der Divination bezüglich aller seiner Minister und findet, dass die Geister sich zu Gunsten Yü's erklären, und auch die Schildkröte und das Gras ihre Zustimmung zu dieser Wahl geben. Nachdem ITU erst, dem Gebrauch folgend, abgelehnt hat, wird er doch zu seiner Würde erhoben. Dann folgt unmittelbar ein Auftrag an ihn in folgenden Worten: »Der Kaiser sprach: ,Ach! O VU, da ist der Fürst der Miau, welcher den Gehorsam verweigert ; — gehe Du und züchtige ihn ! ` Darauf versammelte Yü alle Prinzen und hielt eine Rede vor der Menge, also sprechend : , Ihr Volksmengen, höret auf meine Anordnungen. Einfältig ist dieser Fürst von Miau, unwissend, im Irrthum befangen, und ohne Achtung. Trotzig und hochmiithig gegen Andere, glaubt er, dass er allein alle Fähigkeit und Tugend besitze. Ein Rebell gegen das Recht zerstört er die Tugend. Tüchtige Männer hält er in der Dunkelheit, und geringe Männer haben die Aemter. Das Volk verwirft ihn und will ihn nicht schützen. Der Himmel sendet Missgeschick über ihn herab. Desshalb habe ich Euch versammelt, Ihr Schaaren tapfrer Männer. Ich habe Befehl, ihn für seine Verbrechen zu züchtigen. Geht denn voran einig an Muth und Kraft, dann wird unsre Unternehmung mit Erfolg gekrönt sein `. — Nachdem drei Jahrzehnte verflossen waren, war das Volk noch immer aufrührerisch gegen die Anordnungen des Kaisers. Da kam Yó um VB beizustehen und sprach: ',Es ist die Tugend, welche den Himmel bewegt ; es gibt keine Entfernung, welche sie nicht erreicht. Hochmuth führt zum Fall, die Demtith aber wird erhöht, dies sind die Wege des Himmels. In der frühen Zeit des Kaisers, als er noch am Berg Léi lebte, da ging er hinaus auf (lie Felder und rief täglich mit Thränen zum barmherzigen Himmel und zu (den Geistern) seiner Vorfahren, indem er auf sich alle Schuld und alles Uebel nahm und es trug. Zugleich erschien er mit achtungsvollem Sinn und mit ernstem ehrfurchtsvollem Antlitz vor Ku-sóu, bis Ku durch sein Beispiel ganz umgeändert war. Vollkommene Aufrichtigkeit bewegt die Geister; wie viel mehr wird sie diesen Fürsten von Miau bewegen ! ` Yü beugte sich in Ehrfurcht vor den ausgezeichneten Worten und sagte , Ja` ! Darauf führte er seine Armee zurück und zog seine Truppen hinweg. Auch der Kaiser verbreitete weiter den Einfluss seiner Vorzüge und seiner Tugend. Sie tanzten mit Schildern und Federn zwischen den zwei Treppen des Hofes. In siebenzig Tagen kam der Fürst von Miau und erklärte seine Unterwerfung«.