National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0766 China : vol.1
China : vol.1 / Page 766 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

694 X. CA1'ITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄR'T'IGEN VERKEIIRS. i 8cci 8; 6.

schritten werden , und diese fanden so wenig ihre Rechnmig , dass von 1727 bis 1 756 nur sechs Reisen von ihnen ausgeführt wurden, und dieselben nachher noch seltener stattfanden. Durch die Mission hielt zwar Russland in leichter Weise Fühlung mit China, aber ihre Mitglieder scheinen sich durch höhere Bildung nicht ausgezeichnet zu haben. Eine wissenschaftliche Bedeutung erlangte erst die Missionsreise in den Jahren I819-21, an welcher sich TiiKowsKi betheiligte ; auf dem Rückweg schloss sich ihr der Pater HYACINTH Bitschurin) nach langem und erfolgreichem Aufenthalt in Peking an. Wir verdanken TIMKOWSKI einen vorzüglichen Bericht Tiber seine Erlebnisse und Beobachtungen t) . Von Pater I-IYACINTH besitzen wir nicht nur eine Beschreibung der Reise 2) , sondern auch einen Schatz von Studien aus der chinesischen Sprache, welche eine Uebersetzung aus dem Russischen leider nicht erfahren haben. Noch wichtiger für die Geographie war die Reise in den Jahren 1829-31, an welcher sich die Akademiker Fuss und v. BUNGE betheiligten. Wir hatten bereits oben S. 23) Gelegenheit, die Aenderung in den Anschauungen über die Mongolei hervorzuheben , zu welcher sie durch ihr barometrisches Nivellement der Strasse von Kiakhta nach Peking Anlass gaben. Wir können mit diesem Ereigniss die kurze Uebersicht der Thätigkeit der russischen Mission in Peking vorläufig abschliessen, um erst später an geeigneter Stelle der späteren Arbeiten ihrer Mitglieder, insbesondere der ,literarischen Thätigkeit des Archimandriten PALLADIUS und der Hebung des Observatoriums durch FRITSCHE Erwähnung zu thun 3) .

Politische Missionen nach China, von Lord MACARTNEY'S Gesandtschaftsreise an.

In dem Verlauf der Begebenheiten während unserer in Rede stehenden Periode fanden wir bis gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts wesentlich zwei Factoren nebeneinander hergehend. Der Handel hatte eine Nation nach der anderen an die Küste von China geführt: und wenn derselbe auch keineswegs ruhig und in Frieden verlief, wenn nicht nur die einzelnen betheiligten Mächte in eifersüchtigen Reibungen einander zu schädigen und sich den Rang abzulaufen suchten, sondern auch fast jede von ihnen den Chinesen gegenüber oftmals einen schweren Standpunkt gehabt hatte und von Zeit zu Zeit irgend einen mühsam errungenen Vortheil wieder aufzugeben gezwungen gewesen war , so bietet doch die Geschichte des commerciellen Verkehrs ausser ihren statistischen Zahlen nur ein geringes Interesse. Der Grund davon liegt wesentlich in den betheiligten Personen selbst, welche noch immer, mit geringen Ausnahmen, unter dem Durchschnittsniveau der Bildung ihrer

i) G. TIMKOWSKI, voyage à Peking à travers la Mongolie, Paris 18z8. Das Buch ist aus dem Russischen übersetzt, und sein Werth ist durch die Verbesserungen und Anmerkungen von KLAPROTH ver-

mehrt. I)ie deutsche Uebersetzung von SCHMIDT, die schon 18zs erschien, steht der französischen bedeutend nach.

z) Pater HYAKINTH , Denkwürdigkeiten über die Mongolei, aus dem Russischen von v. D. BORG, Berlin 1832.

31 Der verdienstvolle Arzt der englischen Mission in Peking, Dr. DUDGEON, hat die Geschichte und

Thätigkeit der russischen Niederlassung in Peking in einem daselbst erschienenen, mir nicht zugänglich gewesenen Aufsatz ausführlich beschrieben.