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0473 China : vol.1
China : vol.1 / Page 473 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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AELTESTE LITERATUR ÜBER DIE HS/U.

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und ihre Kenntniss von dort, nur wenig nach dem Jahr I I oo v. Chr., nach West-Asien zu semitischen Völkern gelangt sei. Von hier sei sie dann nach Indien gekommen, wo sie sich weiter entwickelt habe. WEBER hat das grosse Verdienst, Alles was in der indischen Literatur über die Mondstationen zu finden ist, mit einer Gründlichkeit , der seine Fachgenossen die höchste Bewunderung zollen , zusammengestellt und erörtert zu haben. Bezüglich ihrer Geschichte bei verschiedenen Nationen stehen seine Schlussfolgerungen im Gegensatz zu denen seiner meisten Vorgänger, darunter WHITNEY und insbesondere BIOT. An die Stelle der Wanderung der Lehre von den Mondstationen von China nach Indien , sei es direct , sei es über West-Asien , weist er ihr den Weg von Indien nach China an. Das erste Argument besteht darin , dass er den Stab über die gesammte altchinesische Literatur bricht, so weit darin die Mondstationen erwähnt sind i) , und eine ältere Quelle als

1) Die grosse Autorität dcs hockgeehrten Verfassers der Naxatra in Allem was Indische Literatur betrifft macht es nothwendig, auf die Gründe seiner Geringschätzung der alten chinesischen Literatur einzugehen. Er betrachtet (I, S. 286 —298) die Werke derselben der Reihe nach :

I. Den Shu-king hält WEBER nicht für beweiskräftig wegen seiner Verbrennung unter TSIN-SHIHWANG-TI. Ich habe mich darüber bereits oben (s. d. Einleitung zu Cap. VIII.) geäussert. Es kann nur die Abfassung der fünf ersten Bücher nach der Zeit, von der sie handeln, in Betracht kommen (S. 289). Doch liegt dieselbe auf alle Fälle sehr weit zurück, und selbst CHALMERS und LEGGE geben zu, dass man im Zeitalter der HAN die zur Zeit des YAU während der Solstitien und Aequinoctien culminirenden Sterne nicht hätte zurückberechnen können.

  1. Die Stellen im Shi-king findet WEBER zu unbedeutend, um als Beweise für den frühen Besitz der Mondstationen bei den Chinesen herangezogen zu werden , da nur einzelne Sterne genannt, nicht aber alle 28 aufgeführt werden. Ein Buch der Lieder jedoch ist keine wissenschaftliche Abhandlung. Wenn heute der Planet Venus in einem Gedicht erwähnt wird, so wird man nicht dabei eine Aufzählung sämmtlicher übriger Planeten erwarten ; und wenn auch in allen deutschen Gedichten zusammen wol kaum mehr als sechs Planetennamen vorkommen dürften, so würden wir doch die Logik des Commentators bezweifeln , der dies in späteren Zeiten entdecken und daraus den Schluss ziehen sollte , dass man im 19ten Jahrhundert nur sechs Planeten gekannt habe. Der Shi-king. enthält acht Namen von hsiu. Die Lieder, worin sie vorkommen, sind sicher vor dem Jahr soo v. Chr., und vielleicht zum Theil noch vor der Zeit der TsHÓU-Dynastie verfasst. Das Buch ist ein unumstössliches Zeugniss für das beträchtlich über das Jahr 25o v. Chr. hinausgehende Alter des Systems der hsiu. Die von WEBER angeführte Namensdifferenz in dem Lied I, is, I ist bedeutungslos. Denn gerade dieses wird mit Bestimmtheit dem Herzog von TsxóU (um 1MO v. Chr.) zugeschrieben; und da er darin die Art beschreibt, in welcher unter seinem Vorfahren KUNG-LIU (in 1 796 v. Chr.) die ersten Ansiedler nach Pin (jetzt Pin-tshóu in Shensi) , dem fünfhundertjährigen Sitz des Fürstenhauses, kamen, so konnte er sich wohl des alten Namens Ho für ein Gestirn bedienen, das erst in seiner Zeit den ihm seither gebliebenen Namen Fang erhielt.

  2. Die Angriffe gegen das Buch Örr-ya sind nicht wesentlich. Ob der Autor nach GAUBIL (die Citate sind nach WEBER) mindestens 35o v. Chr., oder nach BIOT zur Zeit des CONFUCIUS gelebt habe, oder ob nach SCHOTT der alte Text erst in der Zeit der TsIN (264-419 n. Chr.) an's Licht gestellt worden sei, kommt wenig in Betracht, wo so viel ältere Quellen vorliegen. Als sollaterales Zeugniss sind aber

die 17 angeführten Sternbilder werthvoll.

  1. Die Einwendungen gegen das Buch I-li sind natürlich begründet, wenn GAUBIL Recht hat, indem er die Abfassung des Capitels Yue-ling dem LU-PU-WÉI zuschreibt.

  2. Ein Document von hoher Wichtigkeit ist der Tshóu-li, dessen Abfassung kurz nach dem Regiegierungsantritt der TsxóU-Dynastie (also um lloo v. Chr.) kaum einem .Zweifel unterliegt. Die 28 Mondstationen werden an drei Stellen erwähnt , von denen eine sich in einem der Vermuthung nach erst um 32 v. Chr. verfassten Nachtrag befindet, während die Echtheit der anderen bisher ohne Bedenken angenommen wurde. WEBER jedoch bestreitet ihre Glaubwürdigkeit, und er dehnt seine Zweifel auf das ganze Buch aus. Da ich dasselbe bereits oben (S. 373) als eine wichtige Quelle zu benutzen hatte und noch öfters darauf zurückzukommen haben werde, so ist es erforderlich auf die Argumentik näher einzugehen. ED. BIOT's vortreffliche , nach seinem Tode herausgegebene Uebersetzung (Le Tcheou-li ou Rites des