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0777 China : vol.1
China : vol.1 / Page 777 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REISEN IN CHINA VOR i 860.

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nik und andere Wissenschaften. Auch Zeitungen, religiösen wie politischen Inhaltes,

erscheinen seit einigen Jahren in chinesischer Sprache zu Zwecken der Aufklärung, und zum Theil unter der Aegide der Missionare.

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Neuere Reisen im Inneren von China.

Für diejenigen Fortschritte in der Kenntniss von China, welche in unserm Jahrhundert durch Reisen erreicht worden sind, lagen die Verhältnisse ausserordentlich ungünstig , bis England und Frankreich im Jahr i 86o durch die Convention von Peking für sich, und dadurch für die Angehörigen aller Vertragsmächte, das Recht erwarben, mit Beobachtung gewisser Passvorschriften alle Theile des Reiches zu besuchen. Je grösser die Schwierigkeiten waren , die sich vorher der freien Bewegung entgegenstellten , um so höher sind die Verdienste derjenigen anzuschlagen, welche Unternehmungen in dieser Richtung wagten. Die Oeffnung von Ningpo, Shanghai und Futshóu bezeichnet den Anfang solcher Versuche. Die Krone unter ihnen gebührt dem englischen Botaniker Robert FORTUNE , welcher sich von i 843 bis 1845 im Auftrag der Londoner Gartenbaugesellschaft nach China begab, um schönblühende Pflanzen für die europäischen Gärten zu importiren, dann von i 848 bis 1851 sich dort zum zweiten Mal aufhielt, um die Thee-Cúltur zu studiren und Thee-Pflanzen nach Indien zu bringen , und endlich dem Land von 1853 bis 1856 einen dritten Besuch abstattete. Die verschiedenen Reisen, welche derselbe in den Provinzen Tshekiang, Fokiën und Kiangsu ausgeführt hat, sind durch seine ebenso belehrend als anziehend geschriebenen und viel gelesenen Werke sehr bekannt geworden, und die letzteren lassen sich, was den Einfluss auf die Bildung der populären Vorstellungen von China und den Chinesen, insbesondere in England, betrifft, nur mit denjenigen von STAUNTON, OLIPHANT und DAVIS vergleichen. Selbst die in ihnen enthaltenen Zeichnungen der Landesbewohner bei ihren verschiedenen Beschäftigungen gaben die stereotypen Figuren, die man sich als Staffage chinesischer Landschaften dachte. FORTUNE musste stets vorsichtig und in Verkleidung reisen, und es ist seiner Klugheit und Discretion hohe Anerkennung zu zollen , da diese Eigenschaften allein es ihm ermöglichten, so viel zu erreichen. Noch jetzt sind seine Bücher die besten über die leicht erreichbaren Gegenden, welche sie betreffen 1, . Noch glücklicher als Schriftsteller war der Lazarist Huc, von dessen ausgedehnter Reise wir den Weg von Ning-hsia-fu über Khukhunor nach Lässa bereits ausführlich erörtert haben 2 . Er war der formgewandte Begleiter seines in der chinesischen,

geschickten Ordensbruders GARET

mongolischen und tibetischen Sprache äusserst ~ g

welchem das Verdienst der erfolgreichen Ausführung der kühnen Reise vom obe-

1; FOR TUNE schrieb : Three years wanderings in the northern provinces of China, London 1847 ; — A journey to the tea-countries of China, London 1852; — Two visits to the tea countries of China and the British tea plantations in the Himalaya, London 1853, 2 Bde ; — A residence among the Chinese, London 1857 ; ausserdem, als Resultat einer letzten Reise, welche nicht nach dem Inneren des Landes gerichtet war, aber wegen der reichen Erfahrungen und Kenntnisse des Verfassers viel Interesse hat:

Yedo and Peking, London 1873. z) S. oben S. 259, Anm. 1.

v. Richtho fen , China. I.   45