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0567 China : vol.1
China : vol.1 / Page 567 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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EINFÜHRUNG I)ES BUDDHISMUS IN CHINA.

501

V.

das jetzige K u d r a m ā l i an der Nordwestküste von Ceylon nachgewiesen hat " nach Rom kam. Er erzählte, wie PLINIUS (VI, 24) berichtet, dass man in seiner Heimath die Serer wohl kenne ; sie wohnten jenseits des Emodus, und sein Vater habe selbst eine Reise zu ihnen gemacht. Da auch PTOLEMAEUS sagt , dass von Palinzbotlzra am Ganges eine Handelsstrasse über den Emodus nach dem Land Serica führe, das sie am Bazitisos erreichte, so erhalten wir allgemeine Bestätigungen von der Existenz eines serischen Landhandels nach Indien, ohne jedoch Fiber Vermuthungen betreffs der Verkehrswege, wie wir sie oben (S. 465 ff.; auseinandersetzten , hinauszukommen.

Einführung des Buddhismus in China. — Es ist nicht wahrscheinlich, dass diese indirecten Handelsbeziehungen zu einem wirklichen Verkehr zwischen China und Indien führten ; einerseits weil es an Nachrichten darüber fehlt, andererseits weil RACHIAS die Serer als grosse Leute mit blondem Haar und blauen Augen beschrieb , was auf die Chinesen nicht passt. Dazu waren die Schwierigkeiten des Waarentransportes durch rauhe Gegenden und die Gebiete fremder Völker, welche die chinesischen Waffen niemals "türchten gelernt hatten, zu gross. Allein es traten Ereignisse ein, welche in ihrer weiteren Entwickelung Indien zum Ziel von Walfahrten durch fromme Pilger, und selbst einiger wissenschaftlicher Reisen machten. Wir haben oben (S. 469) gesehen . dass zwischen den Jahren 6o und 7o n. Chr. der Kaiser MING-TI das Tarym-Becken wieder eroberte. Es dürfte kaum ohne Zusammenhang damit sein , dass um dieselbe Zeit der Buddhismus zum ersten Mal festen Fuss in China fasste. Früher schon , seit dem Jahr 2 i 7 v. Chr. 2) , soll er manches Mal den Chinesen sich dargeboten haben; aber die Missionen hatten keinen oder wenig Erfolg gehabt. Sei es nun , dass jetzt die Chinesen besser damit bekannt wurden, indem sie die Religion im Tarym-Becken verbreitet fanden, oder dass dieselbe ihnen in geschickterer Weise gebracht wurde — wir wissen historisch nur, dass Kaiser MING-TI sie im Jahr 65 n. Chr. öffentlich sanctionirte. Die Legende führt die Gunst , die er ihr angedeihen liess, auf einen Traum zurück , den er vier Jahre zuvor gehabt, und in Folge dessen er mehrere Priester nach dem Vaterland des Fo (Buddha) geschickt habe , um die Religion und die Schriften zu studiren und buddhistische Priester mitzubringen. In Begleitung von zweien derselben kehrten sie zurück 3) . Der Buddhismus war damit in China eingeführt. Das Fremdartige des Cultus, der damit verbundenen Sprache und Schrift ; die Pracht der Tempel und ihrer Ornamentik ; die Poësie der Lotusblume , auf welcher die Bilder des Stifters der Lehre und seiner jungfräulichen Mutter gleichsam herübergetragen wurden ; der Contrast des wundersamen Nimbus, in den die Form seiner Verehrung gehüllt war, zu der Prosa der Lehren des Confucius; die Ascèse der Priester verbunden mit

i) EMERSON TENNENT, Ceylon, p. 532.

  1. Die Richtigkeit dieser Jahreszahl ist nicht unwahrscheinlich , wenn man die oben (S. 44o Anm.) erwähnte chinesische Angabe in Betracht zieht, dass es im Land der kleinen Yué-tshī einen Tempel gege-

ben habe, welcher im Jahr 288 v. Chr. errichtet worden sei.

  1. RÉMUSAT, Foé-kozi -ki p. 44.