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0784 China : vol.1
China : vol.1 / Page 784 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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7 12 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. i800— I 8 7 6.

Allerdings verdankte er sie grossentheils seiner Stellung als Missionar 1 . Während DAVID bei dieser Gelegenheit wenige Gegenden sah, die nicht vorher bekannt waren 2) bewegte sich seine letzte Reise, die er von 1872 bis 1874 ausführte, vielfach in geographisch unerforschten Landestheilen. Er überschritt in Shensi den T s i n g- l i n g-s h an von Nord nach Süd, fuhr den Ha n- k i a n g hinab, und besuchte die Gebirge an der Grenze von K i a n g s i und F o k i ë n3). Die Beschwerden und Entbehrungen hatten jedoch die Gesundheit des rastlos thätige.n und hochverdienten Mannes untergraben, so dass er nach diesen letzten Erfolgen in seine Heimath zurückzukehren genöthigt war. — Es mögen zum Theil diese wissenschaftlichen Triumphe der Lazaristen gewesen sein, welche auch bei den Jesuiten das Verlangen erweckten, wieder einigermaassen zur Kenntniss von China beizutragen, wie sie es einst in so umfangreicher Weise gethan hatten. Père HEUDE von der Mission in Shanghai wurde beauftragt, die den Jesuiten besonders zugewiesenen Provinzen K i a n g s u und N g a n-h w é i in naturwissenschaftlicher Richtung zu erforschen , und er hat sich ungefähr seit dem Jahr 1865 der Lösung dieser Aufgabe mit unermüdlichem Eifer unterzogen. Seine in der Mission von T u n g k ad u bei Shanghai deponirten ornithologischen und anderweitigen Sammlungen haben einen bedeutenden Umfang erreicht, und es ist nur zu wünschen, dass der fleissige Pater seine Resultate veröffentlichen möge, um so mehr, als das von ihm gesammelte Material sich nicht, wie dasjenige von DAVID, des Vortheils erfreut , in europäische Museen zu kommen und dort bearbeitet zu werden. — In ausschliesslich zoologischer Richtung hat seit einer längeren Reihe von Jahren der englische Consul Robert SWINHOE gearbeitet, und seine literarischen Leistungen auf diesem Gebiet haben seinem Namen in der wissenschaftlichen Welt einen guten Klang gegeben. Obgleich er sich nicht, wie die genannten Patres, des Vortheils erfreute , als Missionar eine Legion hilfreicher Hände zu seinen Diensten zu haben, sondern jeden Beistand erkaufen musste, noch auch seine Thätigkeit ungetheilt der Wissenschaft zuwenden, sondern nur die Musse-

I) Der Chinese hält alles Sammeln naturwissenschaftlicher Gegenstände , soweit es nicht medicinisehen Zwecken dient, für eine nutzlose und kindische Beschäftigung, und selten ist einer zu finden, welcher sich herbeilässt, für gute Bezahlung einen Europäer darin zu unterstützen. Der Missionar aber hat in (len vom europäischen Handel nicht direct berührten Theilen von China eine so unbedingte Autorität in seiner Gemeinde, dass diese auf seine Beschäftigung, auch wenn ihr deren Zweck unverständlich ist, mit Hochachtung blickt, und eine Ehre darin sucht, ihn dabei zu unterstützen. Ein paar Heiligenbilder von der IIan(1 seines geistlichen Hirten sind dem chinesischen Christen im Inneren des Landes reicherer Lohn, als es die beste Bezahlung von einem europäischen Kaufmann sein wurde. Ganze Christengemeinden vermag daher der Missionar zum Sammeln heranzuziehen , während derjenige , welchen weltliche Zwecke nach China führen, mit Mühe und Kosten einige wenige helfende Hände findet. Der Gegensatz zu Japan ist in dieser Beziehung ausserordentlich gross ; denn dort wird reiche Hilfe ohne Aussicht auf Belohnung, aus reiner Freude an der Sache, gern gewährt.

z) Geographisches Interesse wurde, trotz seiner Kürze, der Weg von T s h i n g - t u - f u nach M o p i ng bieten da er aus der Ebene in das Hochgebirge führt ; ebenso der kleine Ausflug , den DAVID nach Lu ng-ng a n - f u unternahm . Leider jedoch enthält der im Bull. de la Soc. de géogr. 1876, Jan. Febr. März , veröffentlichte Bericht gerade über die genannten Wege nur wenige Worte , und es ist zu hoffen, dass eine ausführlichere Beschreibung nachfolgen wird.

3) Abbé A. DAVID , 7ournal de mon troisiNue voyage d'exploration dans l'Empirc chinois, Paris

1875, z Bde.   '