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0400 China : vol.1
China : vol.1 / Page 400 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. CAPITEL. DAS BUCH YÜ-KUNG.

vom Ló-ho südwärts über Jú-tshóu und Yü-tshóu nach Nan-yang-fu, und von dort nach der reichen Ebene von Hu-kwang. Die dritte Richtung führte östlich, am Tsi hinab nach dem üppigen Land von Shantung , von wo sie einerseits nördlich sich ausbreiten konnten, um mit denen zusammenzutreffen, welche gegen das Delta des Hwang-ho gezogen waren , während sie andererseits südwärts an den Flüssen Sz' und I nach dem unteren Hwai und endlich bis zum Delta des Yang-tsze hinabgingen. Dies war der längste Weg. Die Ausbreitung dorthin geschah wahrscheinlich am langsamsten, und in YAU's Zeit scheint jene Gegend wenig bewohnt gewesen zu sein. Fügen wir noch die Wanderung am Yang-tsze stromaufwärts gegen den Poyang-See hinzu, so werden wir nahezu einen richtigen Begriff von der Ausdehnung von YAU's Reich haben. Doch müssen wir noch einige andere Bewegungen berücksichtigen.

4. Diese bestanden in dem allmäligen Vordringen in den Thälern , die sich nach den bewohnten Ebenen öffneten , oder nach ferner ab gelegenen besonders reichen Agriculturgebieten, deren Existenz durch unternehmende Reisende ausgekundschaftet worden sein mochte. Zwei Gebiete dieser Art sehen wir mit Ueberraschung unter denjenigen , die im Yü-kung so beschrieben werden , als ob dort Chinesen gewohnt hätten. Sie sind : die Ebene von Tshing-tu-fu und das kleinere Thal von Han-tshung-fu, zwei isolirte und weit entlegene Thalebenen in einem endlos ausgedehnten Gebirgsland. Der erste Grund der genauen Bekanntschaft mit denselben mag in dem Handel zu suchen sein, den damals die Chinesen offenbar schon in einem ausgedehnten Maass betrieben. Als ein ackerbauendes Volk konnten sie die Gebirgsbewohner mit manchen theils unentbehrlichen, theils Luxus-Producten, darunter vor Allem Seide , versehen und sie durch moralische Kraft unterjochen. Insbesondere mochte der Reichthum der natürlichen Producte ari den genannten beiden Orten einen lebhaften Austausch hervorrufen. Es wäre absurd an eine Besitzergreifung durch Kriegsheere in jener frühen Zeit zu denken. Wahrscheinlich

aber liessen sich die Chinesen in einzelnen Colonien nieder, und sie mochten als die Bringer einer besseren Cultur, insbesondere eines verbesserten Ackerbaues begrüsst werden , so lange sie , wie etwa jetzt in Tibet , nichts als einen Tribut als Gegenleistung verlangten. Bei seiner Bereisung des Landes stellte Yt gütliche Beziehungen mit mehreren unabhängigen Stämmen her , darunter auch mit solchen, welche südwestlich von der Ebene von Tshing-tu-fu lebten. Das südliche Sz'-tshwan wird niemals erwähnt, ausser in Betreff der Wasserverbindung zwischen Tshing-tu und Hu-kwang, und wir haben kein Recht, anzunehmen, dass es zu dem chinesischen Reich gehörte.

Weit davon entfernt. einen dem heutigen chinesischen Reich ähnlichen Umfang zu haben, umfasste das Reich von Y/ ,u, wie es im Yü-kung beschrieben wird, nur die Ebenen und Thäler an einigen grossen Flüssen. Dies ist aber ganz dieselbe Gestalt und derselbe Charakter wie wir ihn voraussetzen müssten , wenn wir a priori auf Grund der Bodengestaltung den wahrscheinlichsten Weg anzugeben hätten, auf welchem ein von Nordwesten kommendes Agriculturvolk sich ausbreiten würde.

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