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0497 China : vol.1
China : vol.1 / Page 497 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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URSPRUNG DES FÜRSTENHAUSES TS`IN.

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Kein chinesischer Schriftsteller reicht jedoch in dieser Beziehung entfernt an PAUTHIER heran , welcher aus der von FIRDUSI mitgetheilten Sage , dass der , dem mythischen Zeitalter angehörige alt-eranische König DJIMA oder DJAMSHID eine Tochter des Königs MĀHANG von Mātshin zur Frau hatte, den Schluss zieht, dass MU-WANG auf seinen Expeditionen bis nach Persien und selbst darüber hinaus gekommen sei , die Monumente von Ninive und Persepolis persönlich bewundert und Handwerker zur Errichtung ähnlicher Bauten nach China mit zurückgenommen habet) . MU- WANG'S Kriegszug hatte keinen dauernden Erfolg. Wie vor ihm , so sassen auch nach ihm Nomadenvölker , über die wir Genaueres nicht erfahren, in den Gebieten westlich vom Wéi-Thal und verhinderten den Blick in die Ferne. Ihre Abwehr konnte der Kaiser selbst nicht übernehmen. Sie fiel den Grenzfürsten zu , welche den Titel Markgrafen erhielten. In ihrer Zeit hatten die TSHÓU selbst diese Rolle gehabt. Als sie Kaiser wurden, behielten sie Anfangs ihr Stammland. Aber bald zogen sie sich dort einen verderbenbringenden Rivalen heran. Kaiser HSIAU (909 bis 895) fand so grossen Gefallen an dem Sprössling einer alten Familie, die ihren Stammbaum von Kaiser TSHWAN - HSIU (25 14 bis 243 7) ableitete , aber wegen Verarmung sich mit Pferdezucht im westlichen Theil des Wéi - Thais beschäftigte, dass er ihn zum Aufseher seiner Pferdeweiden zwischen Kiën `-2) und dem Wéi-Fluss machte und ihm später die Investitur des kleinen Ländchens Ts`in gab. Der sechste des Geschlechtes, HSIANG, leistete dem Kaiser PING gute Dienste, die Kúan-Djung zu vertreiben, welche dessen Vater, Kaiser Vu, getödtet hatten (s. oben

S. 381) , und wurde dafür zum Lehnsfürsten gemacht (77o v. Chr.; . Er erhielt das ganze Land westlich vom Ki-shan, ziemlich genau dasselbe, welches die Fürsten von TSHÓU früher innegehabt hatten 3) . Indem PING-WANG gleichzeitig seine Residenz aus dem Thal des Wéi hinweg nach Ló-yang verlegte , wobei Fürst HSIANG ihm im wohlverstandenen eigenen Interesse behilflich war , gab er den neuen Fürsten von TS`IN Gelegenheit , ihre Macht selbstständig auszubreiten. Schon im

den westlichen Wang-mu «. Der von phantastischen Deutungen strotzende Commentar der Bambusbücher sagt dazu: »Der König reiste auf seinen Expeditionen nach dem Norden I000 li über das Land des fliegenden Sandes, und I000 li über das der »aufgehäuften Federn «. Dann unterwarf er (lie Horden der K`üdn und kehrte mit ihren fünf Königen als Gefangenen nach dem Ostei zurück. Westwärts verfolgte er seine Expeditionen bis dort wo die grünen Vögel ihre Federn abwerfen . Auf diesen Reisen legte er 190,000 ii zurück«. (LEGGE, Shooking, Prolegomena p. i51.) Ist auch diese Stelle, gleich dem ganzen Commentar aus dem sie stammt, vollkommen werthlos für die Erklärung, so hat doch auch anderweitig die Fürstenreise zu romantischen Erzählungen Anlass gegeben. Und doch war sie wahrscheinlich nur bis in das Land Khukhu-nor gerichtet. Was unter Wang-mu zu verstehen sei, ist nicht sicher. ED. BIOT glaubt, dass es ein grosser See der Gegend von Kashgar sei. Nach einer anderen Quelle wäre MU-WANG nicht selbst hingezogen, sondern der Prinz von Hsi- Wang-mu hätte ihm während seiner Expedition einen Besuch abgestattet. (GAUBIL hist. de l'asti. chin., lettres édifiantes XIV, Lyon 1819, p. 361) .

I) PAUTHIER a. a. O. S. 14. Der Mythus des DJAMSHID bringt uns in eine viel ältere Zeit als die Züge von MU-WANG zurück. Denn jener König der Vorzeit ist für die indischen wie für die eranischen Arier der Erfinder des Ackerbaues und führte das , wie es scheint , noch nicht getheilte Volk südwestwärts nach Baktrien, schuf dort einen Garten, der als Paradies geschildert wird, und ist das Oberhaupt eines goldenen Zeitalters. LASSEN I, p. 619-622. Leber die Bedeutung des Namens Matshiin bei den

Persern s. unten S. 437.

  1. S. oben S. 304.

  2. LEGGE Chun-tsëw prof. p. I1o. v. Richthofen, China. I.

— WYLIE Heung-noo p. 403. DE MAILLA II, p. 50-54.

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