National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0561 China : vol.1
China : vol.1 / Page 561 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

STRASSE DURCH DAS LAND DER KOMEDER.

497

Dies ist in der That jetzt genau in der Weise sicher gestellt, wie es der Wortlaut von PTOLEMAEUS verlangt. Denn nach diesem führte die Strasse von Baktra erst nördlich nach dem Land der Komcdcr, dann ein wenig südwärts, bis dahin wo die Ebene in einer Schlucht endigt. Zur näheren Erklärung dieser zweiten Strecke ist hinzugefügt, dass das Gebirge d. h. sein Abfall gegen die Ebene, von Südost nach Nordwest gerichtet sei, und der Weg ihm (d. i. seinem Fuss) entlang nach Südosten führe. Von der Stelle nun, wo die Ebene in eine Schlucht endige, d. h. wo eine Schlucht im Gebirge sich öffne , gehe man 5o shoeni nordwärts nach dem Steinernen Thurm , welcher den thalaufwärts steigenden im Wege liege.

Das Land der Korncdi ist jetzt am Surkhāb oder Wakhsh - ā b wiedergefunden, und der alte Name ist wahrscheinlich in dem der Stadt K a b ā d i a n erhalten 1) . Die alte Strasse führte daher nördlich von Baktra über den Oxus bis an den Fuss des Gebirges, in dem die Komeder wohnten , folgte dann dem Gebirgsrand nach Osten und wandte sich dort, wo das Thal vom Gebirge abgeschlossen wird, nach Norden, entweder am Surkhāb selbst, oder aus einer östlicheren Gegend nach

use intermediate between the pass to Farghana and that to Badakshan , e. g., passing from 7ashbalik towards Karateghin ?

I) Dies hat schon YULE (a. a. O.) angedeutet, der auch auf die Stellen hinweist, wo in dieser Gegend ein Volk Kiumi unter der TANG-Dynastie und ein Reich Kiumito von HSÜÉN-TSANG genannt werden. Eine neue Quelle eröffneten im Jahr 1872 die geistvollen Forschungen von Sir HENRY RAwLINSON, indem er in den Schriften des Arabers IBN DASTA (aus dem zehnten Jahrhundert) einen District Kumid an dem Fluss Wakhsh-āb erwähnt fand ('ourn. R. Geogr. Soc. vol. XLII , 1872, p. cxcix) . Damals jedoch war es unmöglich , mit Sicherheit festzustellen , welcher Fluss unter letzterem Namen gemeint sei. Dies lässt sich jetzt durch die Resultate der Hissār-Expedition ausführen (s. die Karte über dieselbe im Geograph. magazine für November 1875). In seinem gelehrten Commentar zu dem Bericht über dieselbe hat LERCH (Ein Blick auf die Resultate der Hissâr'schen Expedition, Russ. Revue, 1875, Bd. VII, Heft 8; die Stellen bei IBN DASTA ausführlich mitgetheilt. Der District am Wakhsh - āb wird von ihm das Land der Komêdh gelesen. Es liegt oberhalb der vielgenannten »steinernen Brücke « (Pul-i-ssengin) . Der W a k h s h - ā b ist jetzt als identisch mit dem Surkhāb festgestellt. Wenn nun auch zur Zeit IBN DASTA'S die Komeder erst oberhalb der Steinernen Brücke (s. die genannte Karte) wohnten, so wird es doch durch den Namen K a b ā d i an am Unterlauf des Flusses wahrscheinlich, dass sie einst das Bergland bis an den Rand der Ebene inne hatten, wie dies die Art der Erwähnung bei PTOLEMAEUS erfordert. — Fast zur selben Zeit als die Stelle aus IBN DASTA zuerst bekannt wurde, warf YULE (Journ. R. As. Soc. New Series. vol. VI, 1873, p. 98) neue= Licht auf den Namen Kiu-mi-to (d. i. Kumidha), unter welchem HSÜÉN-TSANG im Anfang des 7ten Jahrhunderts das Land der Komedi erwähnt. Letzterer sagt, dass das damit bezeichnete, zu Tokharistan gehörige Fürstenthun nördlich von Shignan, nordöstlich vom Oxus und in den Wurzeln des Pamir-Gebirges gelegen sei. Dies entspricht der Lage von Darwāz, dessen Hauptplatz K i 1 a - k ū m ebenfalls seinen Namen von den Komedi herzuleiten scheint. An derselben Stelle, yvo die letztere Stadt liegt, beschreiben (nach YULE) die arabischen Schriftsteller, welche D a r w ā z nicht nennen, einen Ort Namens Rūsht, der an der äussersten nordöstlichen Grenze von Khorasan gelegen sei. Er stand in einem engen zwischen Bergen eingeschlossenen Thal , durch welches die Türken früher, besonders im fiten Jahrhundert, bei ihren Raubzügen herabzukommen pflegten. Da Darwūz »das Thor« bedeutet, so folgert YULE, dass das Thal der Komedi, die Thalschlucht von Rūsht und das D arw āz unsrer Karten identisch sind. Wir werden nach alledem zu der Annahme geführt, dass das Reich der Komedi im Lauf der Zeit seine Lage und seinen Umfang geändert hat. Zuletzt erscheint es in der Araberzeit als das Land der Komêdh am Wakhsh - ā b oberhalb der steinernen Brücke. Zu HSÜÉN-TSANG'S Zeit war der Hauptort von Kumidha in Ki l a- k ū m am Oxus , und als MARINUS seine Nachrichten einzog, erreichte man das Land der Komedi schon am Gebirgssaum gegenüber von Balkh, also wahrscheinlich westlich von Kabādian. Es scheint sich daraus ein allmäliges Zurückdrängen des Volksstammes nach Osten , erst am Gebirgsrand hin bis Kila-kūm, und dann in das Gebirge hinein, gegen Karategin hin, zu ergeben.

v. Ri chthofen, China. 1.   s2