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0096 China : vol.1
China : vol.1 / Page 96 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. CENTRAL-ASIEN.

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Regenvertheilung, in den vorherrschenden Windrichtungen und mittleren Jahrestemperaturen, und trotz der Erstreckung des Gebietes durch beinahe 20 Breitengrade, doch in Hinsicht auf den physiognomischen Charakter eine Einförmigkeit entgegen, welche alle jene Unterschiede in einem Grade ausgleicht, wie dies in peripherischen Ländern nicht vorkommt. Wir fanden sie zunächst bedingt durch die Eintheilung des Bodens in Becken, welche entweder ganz isolirt, oder unter einander durch Abfluss von den höheren nach den tiefer gelegenen, bis zu einem tiefsten und letzten, zu Systemen verbunden sind, aber sämmtlich ihre Wasserverbindung mit dem Ocean nur durch das Luftmeer, niemals aber direct haben ; ferner durch die Eigenthümlichkeit, dass, mit Ausnahme des fortgetragenen Staubes, die Zersetzungsproducte das Gebiet nicht verlassen , sondern innerhalb desselben zur Ablagerung kommen , und dass die letztere nur in geringem Grade durch Vermittelung , des in Canälen fliessenden und des stehenden Wassers, . sondern wesentlich durch die unmittelbare Wirkung der atmosphärischen Agentien geschieht; durch die sanfte, keine tiefen Einschnitte duldende Gestalt des Bodens der Becken, und das Zurücktreten der senkrechten und horizontalen Formen gegen diejenigen der Neigung unter sehr geringen Winkeln ; durch die Art der Vertheilung der ausfüllenden Massen, welche im Allgemeinen an den Rändern der Becken aus einem Gemisch von erdigen Bestandtheilen und Schutt, gegen die Mitte derselben aber mehr und mehr aus einem gleichmässigen und feinerdigen Gemenge thoniger und sandiger Theile, welches wir als Löss bezeichneten, bestehen, und in den grösseren Becken zuweilen mit Sand bedeckt sind ; durch den allenthalben verbreiteten Salzgehalt des Bodens, welcher von den Rändern nach der Mitte zunimmt und in dem das tiefste Niveau jedes Beckens oder Systems von Becken einnehmenden Salzsee und dessen Umgebungen sein Maximum erreicht ; endlich durch die überall wo sie vorhanden ist in ihrem Gesammtcharakter gleichartige Vegetation , welche, mit Ausnahme der Schilfsümpfe , der in seltenen Fällen an den. Flussufern zerstreuten Pappeln und Weiden, der Kieferbestände in einigen nach Norden gerichteten Schluchten, und der künstlich berieselten Strecken, allenthalben kaum über den Krautwuchs aufragt und eine einförmig graugrüne Färbung hat. Das Streben nach einem Nivelliren der Unterschiede in den Höhen und in den Formen überträgt sich auf Alles was unter anderen Umständen einer Landschaft Charakter und Leben zu geben vermag.

Daher hat es die Geographie so schwer gefunden , die Grundlagen für eine

natürliche Gliederung festzustellen , wo nicht Hochgebirge ein Element der Scheidung gegeben haben. Die hier versuchte schärfere Aussonderung des Han-hai aus dem Gesammtgebiet hat sich zwar als ein für die Gliederung geeigneter Gesichtspunkt erwiesen ; aber selbst dieses liess sich in manchen Theilen nur nach geologischen Merkmalen erkennen, und unterscheidet sich in der östlichen Mongolei hinsichtlich des landschaftlichen Charakters wenig von seinen Umgebungen; und selbst von den Hochflächen von Tibet gegen die tiefe Einsenkung des Tarym-Beckens finden zum Theil Abstufungen und Uebergänge statt, in deren Gebiet sich eine Grenze noch nicht bestimmen lässt. Noch schwieriger ist es für die politische Geographie