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0480 China : vol.1
China : vol.1 / Page 480 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS.

Verbreitung und Mittheilung jener Kenntnisse wohl geschehen. In Betreff der eranischen Wanderung ist diese Möglichkeit gegeben. Denn wenn auch alte Quellen über den Besitz der Mondstationen bei ihnen fehlen und der Bundelieslz nichts für das Alterthum beweist , so gibt es doch keine Beweise für das Gegentheil. Der Umstand, dass die nach Indien gewanderten Arier die Mondstationen kannten, macht es wahrscheinlich, dass auch ihre Stammesbrüder in Persien sie besassen.

Neuere Forschungen haben ein ungeahntes Licht auf eine wahrscheinlich noch weit ältere Wanderung in südwestlicher Richtung geworfen. Als OPPERT zuerst nachwies, dass einst in Susa ein Volk sass, das eine agglutinirende, daher wahrscheinlich mit den turanischen verwandte Sprache redete, und die Keilschrift früher besass als die semitischen Chaldäer , welche bisher als die Erfinder derselben gegolten hatten, erkannte man darin sofort eines der wichtigsten Probleme der frühen Völkergeschichte. Seitdem haben andere Forscher nachgewiesen , dass das Volk der Akkader, wie man die Urbesitzer der Keilschrift nach ihrer Bezeichnung in seitdem gefundenen chaldäischen Inschriften nannte , eine weitere Verbreitung in dem Thalgebiet des Euphrat und Tigris gehabt hat ; dass von ihnen jene astronomischen Kenntnisse herrühren, welche später als eine chaldäische Wissenschaft berühmt wurden und sich weiter verbreiteten ; dass sie eine Geschichte aufzuweisen hatten und eine Literatur besassen, als die ältesten semitischen Nachrichten begannen. Der agglutinirende Charakter der Sprache aber , ob man daraus mit mehr oder weniger Sicherheit eine Abstammung von turanischen (den später skythischen) Völkern folgere , weist hinsichtlich ihres Ursprungs auf den Nordosten. Nun hat die chaldäische Astronomie einige merkwürdige Analogien mit der chinesischen , welche sich auf die Zeiteintheilung beziehen und sogleich erörtert werden sollen ; aber daneben . walten die oben genannten Verschiedenheiten , und es fehlt ihr der Mondstationenkreis. Man könnte geneigt sein , daraus zu folgern , dass, noch ehe der letztere erfunden war, die Akkader die Gegend des mit den Ariern und Chinesen gemeinsamen Culturcentrums verliessen und ihre Astronomie am Euphrat weiter entwickelten ; dass , als spätere Wanderungen in denselben westlichen Richtungen die nachher in den Ländern zu beiden Seiten des Pamir gewonnenen Kenntnisse, einschliesslich der Mondstationen , nach anderen Völkern, darunter auch zu den Arabern , brachten , die chaldäischen Astronomen nur das annahmen , was für ihr bereits feststehendes , auf den Umlauf der Sonne begründetes System verwendbar war, und dass die Mondstationen darin keinen geeigneten Platz finden konnten.

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Gemeinbesitz anderer astronomischer Kenntnisse. — Die Kenntniss der Mondstationen ist das am sichersten nachgewiesene und merkwürdigste Gemeingut der alten Culturvölker im Osten, Süden und Westen von Asien. Doch ist die Aufmerksamkeit noch auf andere Gegenstände der Astronomie gerichtet worden, welche sich in verschiedenen Ländern in gleicher Weise vorfinden und auf eine gemeinsame Quelle hindeuten. Schon STERN hatte in dieser Beziehung auf beach-