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0684 China : vol.1
China : vol.1 / Page 684 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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t ?05—t 5 i 7.

6 I 4 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS.

offenbar, dass man den billigen Transport zu Wasser so bald als möglich zu erreichen suchte, d. h. am T a n -h o , dessen höchste Schifffahrtsplätze nur fünf bis sieben Tage von H s i - n g a n - f u entfernt sind t) . Dass derselbe als der Fluss, auf dem man nach Cassai hinabfuhr, gemeint sei, ist um so wahrscheinlicher, als gegenwärtig der ganze Handel der Länder am unteren Yang-tszé mit Central-Asien diesen

Weg nimmt 2) .

Wie YULE mit Recht hervorhebt, ist kein Grund anzunehmen , dass PEGOLOTTI die Reise jemals selbst gemacht habe. Dass sein Bericht aus den Mittheilungen Mehrerer, die den Weg gut kannten , hervorgegangen ist , zeigt sich in den überaus praktischen Rathschlägen, welche er für die Reise und für den Handel in China gibt. Sie lassen sich einem Commcrcial Guide der Neuzeit vergleichen. Von Tana bis nach Sarai, sagt er, könne man nur in Gesellschaft von ungefähr sechzig Personen sicher reisen ; von dort aus aber sei nicht die geringste Gefahr, bis man das ferne Ziel erreiche. Er ertheilt Anweisungen für die Art der Beförderung von Personen und Waaren , das Geld , das man mitzunehmen habe , die Preise für Pack-thiere und Wagen , die Grösse der Lasten für beide Transportmittel, und die gesammten Reisekosten. Er gibt Tabellen für die Vergleichung von Maass und Gewicht in Tana und Cathay, , Rathschläge betreffs Umwechselung des Silbers in chinesisches Papiergeld, nennt die Preise der Seide, und schreibt überhaupt in einer Weise , welche schliessen lässt, dass man gründliche und vielseitige Erfahrungen über die Handelsstrasse nach dem fernen China besass. Wahrscheinlich ist dieser offenbar ziemlich lebhafte transcontinentale Handel bald wieder verfallen, denn wir erfahren nach PEGOLOTTI nichts mehr von seiner Existenz 3) .

Das Christenthum in China zur Mongolenzeit. — Wir verliessen die N e s t o r i a n i s c h e n Missionen in China t) zu einer Zeit, als die Umwälzung der Verhältnisse im westlichen Central-Asien den Verkehr abschnitt, die Christen isolirte, dann eine Verfolgung eintrat, und weiterhin jede Spur der so erfolgreich eingeführten Religion verschwand. Wann es den Nestorianern gelang, ihre Mission wieder dorthin auszubreiten, lässt sich nicht ersehen; wir wissen nur, dass die ersten Reisenden , welche von Europa aus das mongolische Reich besuchten , durch die grosse Zahl von Nestorianern, die sie dort fanden, überrascht waren. Aber schon lange vorher muss die zweite Aera der grossen Erfolge jener bekehrungseifrigen

I

i) Die Entfernung beträgt : von Kan- tshóu - fu nach Lan-tshóu- fu 95o li oder io Stationen ; von Lan-tshóu-fu nach Hsi-ngan-fu 1470 li oder 18 Stationen ; von Hsi-ngan-fu nach den Schifffahrtsplätzen am Tan-ho (Lung-kiii-tsai , Ting-tszé-kwan und Man-tshang-kwan) 5 bis 7 Tagereisen ; also zusammen 33 bis 35 Tagereisen. PEGOLOTTI's Angabe von 45 Tagen steht also ungefähr in demselben Verhältniss zur Anzahl der Stationen wie im vorigen Fall. S. über die Verbindungen zwischen Hsi-ngan-fu und dem Tan-ho meinen Letter on the provinces of Chili, Shansi etc., Shanghai 1872. p. 35.

  1. Als YULE sein Cathay schrieb , war diese Thatsache noch nicht bekannt. Daher glaubte er, dass mit dem schiffbaren Fluss der Grosse Canal gemeint sei.

  2. Die verschiedenen Thatsachen, welche ausser dem Werk von PEGOLOTTI auf das Bestehen eines

europäischen Handels mit China während der ersten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts hindeuten, hat YULE (Cathay p. cxxxiii) zusammengestellt,

  1. S. oben S. 555