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0150 China : vol.1
China : vol.1 / Page 150 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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III. CAPITEL. BILDUNG UND UMBILDUNG DER SALZSTEPPEN.

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Zusatz, geben die anderen Reisenden, welche Ost-Turkestan besucht. haben 1) , und

die gleichen Klagen über getrübte Aussicht find   • h bei den Berichten aus der

östlichen Mongolei.- Es ist ganz klar , dass die   ' waltende Masse dieses atma--

spärischen Steppenstaubes dehí' -bereits abgelagerten Boden entnommen ist , . und dass gegenwärtig der Vorgang wesentlich eine Umlagerung bewirkt; aber immerhin wird jedes Mal etwas frisch von den Felsen genommene Substanz vorhanden sein, und es kann keinem Zweifel unterliegen, dass alle Theilchen ursprünglich die-

ser Quelle entstammen.

Während bei der Ablagerung des Lössstaubes ein Theil auf bewachsenen Boden fällt, von der Vegetation zurückgehalten wird und die Oberfläche _erhöht, lagert sich ein anderer an Stellen ab , wo ihn der nächste Regen wegspült und entweder auch wieder auf die Steppe vertheilt oder durch die Bäche den Salzseen zuführt; ein dritter setzt sich auf der Wüste oder auf Felsen ab , von wo ihn der nächste Wind wieder wegnimmt. Daher wird das Ende des feinerdigen Staubes stets der Salzsee oder die bewachsene Steppe sein , soweit er nicht aus Central-Asien hinaus in die peripherischen Gebiete hinüber fliegt. In dieser räumlichen Gebundenheit liegt die grosse geologische Rolle des atmosphärischen Staubes der Steppenländer, da sie es ihm gestattet, sich zu einem mächtigen , selbstständigen geologischen Gebilde anzuhäufen. Beträgt auch die Erhöhung der Oberfläche jährlich nur einen oder einige Millimeter , so summirt sich doch bei dem sonstigen stabilen Zustand der Verhältnisse das Rttat im . Lauf der Jahrtausende zu bedeutenden Beträgen.: -

Die geologischen Wirkungen des Windes sind hiermit noch nicht etsehöpft. Denn sie sind nicht blos segenspendend, wie in Khotan, sondern können auch in furchtbarer Weise verderblich sein, insofern der Wind Wüsten schafft. Denselben S a i g e r u n g s p r o c e s s wie das fliessende Wasser (s. S. 5 7) führt der Wind aus; aber sein Bett ist breiter und unbestimmter als das der Flüsse. Wo immer er den Steppenboden aufwirbelt., scheidet er die Bestandtheile nach ihrer Grösse, und bewegt sie mit verschiedener Geschwindigkeit vorwärts. Die leichten thonigen Substanzen werden schnell als Wolken über Länder getragen und bleiben selbst bei ruhiger Luft noch schwebend, gerade wie wenn sie durch Flüsse in ein stilles Seebecken gelangen. Als eine langsame, furchtbare Fluth wälzt sich der Sand nach bestimmten Richtungen fort , und indem er immer wieder auf's neue umgekehrt und durchgeblasen wird, verliert er das letzte thonige Theilchen, das vielleicht noch nach einem Degenfall ein Samenkorn zum Sprossen zu bringen vermocht hätte 2) .

I) Schon die chinesischen Aufzeichnungen über Yü-tiën (Khotan) aus der Zeit der TANG-Dynastie

erzählen, dass die Luft fast immer mit Staub und Sand erfüllt sei. RÉMUSAT, hist. de la ville de Khotan p. 36.

z)..   `.ende, europäische wie chinesiche, stimmen in den Berichten über das furchtbar heftige

Treiben des andes. überein. Es lässt sich daraus theoretisch folgern , dass die Körnchen , welche im Löss eine eckige Gestalt haben (s. S. 57), vollkommen rund abgeschliffen, die weicheren unter ihnen (also alle feldspathigen oder glimmerigen Bestandtheile ) zerrieben und in Form von Staub fortgetragen werden, und ausschliesslich runde Quarzkörnchen übrig bleiben miissen. Es wäre von Interesse, von diesem

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