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0088 China : vol.1
China : vol.1 / Page 88 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. CENTRAL—ASIEN.

rigkeiten werden durch die Existenz jener beiden Ausläufer gemildert und zum Theil gehoben. Der eine von ihnen führt östlich , nach China , der andere westlich, in der Richtung gegen Europa. Beide dienen als weite Thore für Völkerbewegung ,en und sind als solche benutzt worden, wenn sie nicht stark besetzt und bewacht waren. Der erste ist jene merkwürdige Thalfurche von geringer Breite, welche vom B u l u n g i r- g o l aus , dem Nordfuss des K i -1 i ë n- s h a n entlang, aus dem alten Seegrund fast unmerklich gegen Südosten nach der einstigen Ufergegend ansteigt, und dann mit beinahe ebenem Boden zur Wasserscheide eines Zuflusses des Hwang-ho zieht. Den hohen Ki - liën - shan zur Rechten rl , den Abfall des Steppenplateau's zur Linken , führt die Thalfurche bequem hinüber aus Central-Asien in das eigentliche China; allerdings zunächst nur in das grosse Thal von Lan-tshóu-fu , dann aber in die grosse Kornkammer Shensi, welche stets ein ersehntes Ziel der Raubzüge der nördlichen und westlichen Nachbarn war. Mitten in der Passage erreicht man die Grosse Mauer bei dem wichtigen, noch oft zu erwähnenden Thor, durch welches der kostbare Yii-Stein 2) von Khotan nach China gebracht wird , und das daher Y ü - m ö n n (Yü - Thor) oder , mit dem officielleren Namen , K i a - y ü - k w an 3) heisst. Die Höhe des Ueberganges ist nicht bekannt. Da sich jedoch diejenige von Lan-tshóu-fu zu I I oo bis i 200 m. schätzen lässt 4, , so dürfte jene wol zu mindestens 2000 m. anzunehmen sein. Schon früh erkannten die Chinesen die Wichtigkeit des Besitzes dieses engen Durchganges, der stets für ihre Machtstellung bestimmend war. Denn einerseits gewährte er ihnen den Eingang zu Central-Asien, andererseits gestattete er ihnen, die ihnen beinahe stets feindlichen , zu beiden Seiten der Thalfurche wohnenden Völker auseinander zu halten.

Der andere Ausläufer zieht sich, wie schon erwähnt , aus dem Shamo-Becken gegen Westen, dem Nordfuss des Tiën-shan entlang. Wir nennen ihn den D s u n g a r i s c h en Arm des H a n- h a i. In welcher Weise er sich von dem letzteren abzweigt , ist noch von keinem Forschungsreisenden untersucht. Die chinesischen Karten geben an der Trennungsstelle einige in der Verlängerung des Tiën-shan

i) d. i. im Süden ; daher heisst er auch Nan-shan oder das Südgebirge.

  1. Yii ist der chinesische Name für jene geschätzten Abarten des Nephrit, welche in europäischen Sprachen mit dem Namen lade bezeichnet werden. Der letztere Name stammt , wie mir Herr Professor FISCHER aus Freiburg freundlichst mitgetheilt hat, nach den Resultaten seiner Nachforschungen von dem spanischen Wort Dada (die Lende) und rührt von der Sitte der Mexicaner in Montezuma's Zeit, den geschätzten Stein als Amulet gegen Nierenkrankheiten zu tragen. Einen analogen Ursprung hat der Name. Nephrit. Da das Wort lade in einigen europäischen Sprachen in einer von seiner Ursprungsform weit abweichenden Weise ausgesprochen wird , mineralogisch aber die an Masse weitaus vorherrschenden unedlen Varietäten des Steines mit begreift , so werde ich mich für den Handelsartikel , der seit grauer Vorzeit so wichtig war , class er das Geschick von Völkern bestimmte und sein Fundort ein Ziel von Karavanenstrassen war, stets des chinesischen Namens Yii bedienen.

  2. Aia yii-A'wan (d. i. die Zollbarrière des edlen Vii) ist der Name des Thores in der Grossen Mauer. Die Benennung Yii-nuönn scheint für ein natürliches vielleicht durch Felsen gebildetes Thor

angewendet zu werden , durch das die Strasse fuhrt.

  1. Nach der von PRJEWALSKI zu 975 M. bestimmten höhe des Zaidemin-nor im OJrdos-Land und ELIAS' Bestimmung der Ilöhe (les Ilwang-hu hei Toto zu 327o engl. Fuss (997 m.`.