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0627 China : vol.1
China : vol.1 / Page 627 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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ARABISCHE KENNTNISS VON CENTRAL-ASIEN.

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kand aus gerechnet ziemlich genau die Zeit ist , welche bis zu dem Fundort des Salmiak erforderlich war, sei es dass man den Weg über Akhsiketh (Namangan in Ferghana;, und Kashgar, oder über Tschemkent und den Issyk - kul einschlug. Es wird sich aus der weiteren Betrachtung ergeben, dass wahrscheinlich nur die letztere Strasse im Gebrauch war.

Dies sind alle sicheren Nachrichten , welche wir über einen wirklichen Landverkehr nach China besitzen. Allerdings existirt noch der Bericht eines gewissen IBN' MOHALHAL über eine Reise , die er um das Jahr 941 von Bokhara aus mit einer in die Heimath zurückkehrenden chinesischen Gesandtschaft auf einem weiten nördlichen Umweg nach China und bis an das östliche Meer gemacht zu haben vorgibt. Allein derselbe ist so verwirrt, dass er sich , trotz des sorgfältigen Cornmentars von YuLE, zu Schlussfolgerungen über damalige Verkehrsbeziehungen nicht benutzen lässt und den Verdacht einer wenigstens theilweis fingirten , aus vorhandenen Quellen zusammengestellten Reisebeschreibung erregt 1' . Die arabischen Geographen damaliger Zeit waren so umständlich in dem Niederschreiben aller Nachrichten, deren sie habhaft werden konnten, dass die Mittheilungen eines gebildeten , des Schreibens kundigen Mannes , der China selbst besucht hätte , für sie eine wahre Fundgrube werthvollster Information gewesen wären, die sich gewiss in einer Erweiterung des Wissens kundgegeben haben würde.

Gehen wir nun etwas näher auf den Zustand dieses allgemeinen geographischen Wissens von den gegen China hin gelegenen Ländern ein , so erreichen wir die Grenze derjenigen Gegenden , welche die Araber genauer kannten , schon an den Quellen des Oxus und Yaxartes, und in der Stadt Talas. Ihre Begriffe über Alles was östlich davon liegt sind nicht geeignet , eine günstige Vorstellung von dem Nutzen zu geben, welchen sie aus dem Verkehr durch Inner-Asien nach China zu ziehen wussten, oder von ihrem Geschick, die mündlich erhaltenen Nachrichten zu combiniren ; und wir" werden EDRISI nicht ganz Unrecht geben müssen , wenn er seine Beschreibung jener Länder mit dem Satz einleitet : »Wir werden von diesen Ländern sprechen , so weit sich darüber etwas aus den Büchern der Türken, welche sie durchwandert und in ihrer Nachbarschaft gelebt haben, und zwar eben-sowohl ihren eigenen Aufzeichnungen als dem was sie dictirt haben , entnehmen lässt.« Zu den »Türken« gehörten zu seiner Zeit die Bewohner von Turan, und für die Kaufleute von Balkh und Samarkand wird er eine andere ethnographische Bezeichnung nicht gehabt haben , wenn auch die Handelsleute dieser Städte und Bokhara's wahrscheinlich meist Perser und Tadjiks waren. Nicht ein einziger gebildeter Araber scheint sich den Handelszügen der Einheimischen angeschlossen und (wenn wir den zweifelhaften Bericht von IBN MOHALHAL ausnehmen, aus Autopsie berichtet zu haben. Daher erklärt sich die ausserordentliche Unklarheit der Vorstellungen. Ausser den bereits genannten Schriftstellern haben wir noch AL YA-

Or

I) Allerdings ist der Bericht nur fragmentarish erhalten. KURT VON SCHLOEZER hat das Wenige in einem Aufsatz : Abu D u l i f Mis a ris bin Mo lia l h al de itinere asiatico, Berolini 1845 , geordnet zusammenzustellen gesucht. -- YULE's Commentar fiodet sich in Cathay, p. CxI und cLxxxvi bis CxcIII.

v. Richthofen, China. I.   36