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0374 China : vol.1
China : vol.1 / Page 374 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIII. CAPITEL. DAS BUCH YU-KUNG.

Diese wenigen Worte geben eine einfache Beschreibung von dem Lauf des Hwang-ho. Sie ist vom höchsten Interesse, weil sie zeigt. wie weit sein damaliger Lauf von dem abwich, den er später zu verschiedenen Zeiten genommen hat. Die Gewissenhaftigkeit der Beschreibung lässt sich daran erkennen, dass kein Theil des angegebenen Laufes auf Unwahrscheinlichkeiten hinsichtlich der Configuration des Terrains stösst, sondern wir vielmehr .durch diesen Bericht erst ein richtiges Bild von der geologischen Bedeutung der Grossen Ebene in ihrem ganzen Umfang erhalten. Ich will nun die in den einzelnen Sätzen beschriebenen Strecken des Stromes der Reihe nach betrachten.

(a) Hinsichtlich des Namens Tsï -sh   h an habe ich schon oben (S.263 Anm. i
angeführt , dass er auf den Karten zwei Mal vorkommt. Dort wo der Hwang-ho nach einem gewundenen Lauf von 800 bis 9oo g. Meilen durch hohe und wilde, schwer zugängliche Bergregionen in die fruchtbare Ebene von Lan-tshóu-fu hinaustritt , ,zwängt er sich , ungefähr i 8 g. M. westlich von dieser Stadt, durch die Enge Tsï-shï-kwan, über welcher der Tsï-shï-shan oder Steinblock-Berg sich erhebt. Eine zweite , sogleich zu erwähnende Stelle des Yü-kung macht es unzweifelhaft, dass dieser Berg gemeint ist , und nicht das mächtige Gebirge am Ursprung des Gelben Flusses, welches von den Gelehrten der jetzigen Dynastie für den Berg des Yü-kung gehalten wird. Das Lung-mönn oder Drachenthor ist der wohlbekannte Ausgang einer Felsenge , aus der der Hwang-ho oberhalb seiner Vereinigung mit

dem Fönn-ho, dem Fluss der Provinz Shansi, hervorbricht. Die directe Entfernung   z
der beiden Orte von einander ist 27o g. M., während sie , wenn man dem Strom folgt, nicht weniger als i 000 g. M. betragen dürfte, da derselbe auf dieser Strecke seine grosse Nordbiegung um das Land der Ordos herum macht. Nach LEGGE führte Yü eine Aufnahme des Stromes in dieser ganzen Ausdehnung aus ; und zwar wird an einer anderen Stelle das Boot als sein Beförderungsmittel angenommen. Der Hwang-ho ist aber in sehr grossen Theilen der betreffenden Strecke nicht schiffbar , und selbst eine Reise an seinen Ufern zum Zweck einer Aufnahme, oder gar von Eindämmungsarbeiten , wäre noch heute eine schwierige Aufgabe. Nach unserer Ansicht zeigt die wörtliche Uebèrsetzung nur , dass dem Verfasser des Yü-kung im Allgemeinen die Thatsache bekannt war, dass der Strom von Lungmönn derselbe ist , welcher vom Tsi -shï - shan kommt; der Umstand aber , dass über die sehr ausgedehnte Strecke nur mit einem kurzen Satz hinweggegangen wird, beweist, wenn wir das gänzliche Stillschweigen über dieselbe in anderen Theilen des Buches, insbesondere in der Beschreibung der Provinz Y u n g-t s h ó u 1, , in Betracht

I) Es wird dort (I. § 8 i) der Weg der Tributbringer nach dem kaiserlichen Hof im südlichen Shansi mit den schon oben citirten Worten beschrieben : Zu Wasser fahrend bei Tsi-shi gingen sie nach Lungmönn am westlichen Ilo und vereinigten. sich mit denen nördlich vorn Wéi. LEGGE übersetzt : From as far as Tsei-ship they floated on to Lung-mun on the western Ho ; they then met , on the north of the Wei (with the tributebearers from other quarters) . Das Schwimmen (d. h. zu Wasser fahren) steht im Original v o r Tsishi, und kann sich daher nur auf diese Stelle des Hwang-ho beziehen. Wahrscheinlich ist, da es sich um die Bewohner des fernen Westens am Jo-shui und Héi-shui handelt, nur ein Ueberfahren über den Fluss gemeint. Dann reisten sie zu Lande. So lange historische Nachrichten existiren, ist der Landweg von Kansu durch

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