National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0475 China : vol.1
China : vol.1 / Page 475 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

o

tf ►41

Tom.

VEIHÄLTNISS DER HSIU UND 1VAKSHATRA.

41I

Form der nakshatra entspreche , welche gleichzeitig herrschend gewesen sei und sich aus der älteren im Lauf langer Zeiten entwickelt habe ; insbesondere sei die Zahl 28 der hsiu dieselbe, welche für die nakshatra erst spät gegolten habe, indem man vorher nur 27 angenommen habe, und das Anfangszeichen der Reihe (Kio) bei Lu-PU-WÉI sei dasselbe , welches einige Zeit nachher auch in Indien gebräuchlich war. Die Zeit der Einführung des nach WEBER's Voraussetzung in letzterem Land entwickelten Systems nach China wird nicht früher als ungefähr um die Zeit des genannten Schriftstellers gesetzt. Betreffs der ma;tazil lässt WEBER die Frage offen, ob dieselben auch aus Indien nach Arabien gekommen seien, hält es jedoch für wahrscheinlich. Dennoch setzt er in seinem angeführten Werk voraus , dass die erste Entstehung der Mondstationen bei semitischen Völkern , und zwar bei den Chaldäern, stattgefunden habe. Später hat WEBER die Belege für die letztere

Ansicht als nicht beweiskräftig anerkannt   — Wesentlich in Erwiderung der
Thesen von J. B. BIOT, und sodann auch der Ansichten der beiden letztgenannten Sanscritforscher, trat im Jahr 1862 MAX MÜLLER mit dem ganzen-Gewicht seiner hohen Autorität für den rein indischen Ursprung der Mondstationen in die Schranken 2) . Der Hauptreiz der Indischen Alterthümer würde , wie er gewiss mit Recht sagt , zerstört sein , wenn es sich erweisen liesse , dass in jener frühen Zeit die Strahlen einer fremden Cultur die geistige Entwickelung von Indien beeinflusst hätten. Er sucht daher sowol BloT's Ansicht von einem chinesischen Ursprung der Mondstationen und deren directer Einführung nach Indien , als diejenige von WHITNEY von einer Wanderung derselben Kenntniss von China über Arabien nach Indien , und die von WEBER aufgestellte Theorie von einem semitischen Ursprung des Systems und dessen Verpflanzung nach Indien zu widerlegen. Vielmehr erdachten , nach ihm , die Inder selbst die nakshatra auf Grund ihrer Beobachtung der siderischen Bewegung des Mondes , und mit der Absicht, dadurch gleiche Intervalle am Himmel zu bezeichnen ; auch sei, wie er meint, die Zahl ursprünglich 27, nicht 28, gewesen. Von Indien sei dann diese Eintheilung des Himmels zu den Chinesen gekommen 3) . LASSEN schliesst sich der ersten Ausführung an und

Gelehrter den Muth hatte, das Buch für apokryph zu erklären , stimmten andere mit ein , und die für diese Ansicht gewonnene Schule erhielt sich durch einige Jahrzehnte. Dies ist wol weniger ein Zeugniss gegen die Echtheit des Tshóu-li, als gegen den Geist der Gelehrten jener Zeit. Uebrigens genügt ein Blick in das Buch, um die Ueberzeugung zu gewinnen, class ein solches Werk nicht erfunden wird, da es den Geist einer besonderen Zeit in eminentester Weise zur Schau trägt. Wir betrachten es als ein Document von hoher Wichtigkeit zur Beurtheilung des Culturzustandes vor nunmehr drei Jahrtausenden.

I) Ind. Stud. IX. (1865) .

  1. MAX MÜLLER, Rig- Leda-Sanhita, vol. IV, London 1862, Einleitung p. XXXVIII ff.

  2. Den Hauptbeweis dafür gibt die Betrachtung, dass die Namen für Monat und Mond zwar fast bei allen Sprachen der arischen Familie von gleichen Stämmen herkommen, die Eigennamen der Monate aber specifisch indisch und von denen der nakshatra , diese aber wiederum zum Theil von den Namen der vedischen Gottheiten abgeleitet seien. Da nun die Chinesen nachweislich einige Monatnamen aus Indien bekommen haben , so hätten sie zugleich mit diesen auch die ihnen zu Grunde liegenden nakshatra von dort erhalten. Da aber doch die hsiu schon in sehr alten Büchern erwähnt werden, so sucht MÜLLER die Beweiskraft der betreffenden Stellen durch die Bücherverbrennung zu entkräften. Dieses negative Argument dürfte durch das in der Anm. zu S. 409 und im Cap. VIII. (Eint.) Gesagte erledigt sein. Was das andere betrifft, so ist zu bemerken, dass sich allerdings die Chinesen für eine kurze Zeit

~