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0102 China : vol.1
China : vol.1 / Page 102 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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50   I. CAPITEL. CENTRA–ASIEN.

t u n gu s i s c h e n Stämme, welche erst in viel späterer Zeit auf der Bühne auftreten, scheinen damals noch Jägervölker in den Wäldern zwischen dem Ussuri und der Küste des japanischen Meeres gewesen zu sein , die Mongolen aber den Norden und Osten , vom Baikal-See bis zu den Gebieten des Ussuri und des Liau, innegehabt zu haben. Die damalige Bevölkerung der Dsungarei ist wenig bekannt.

Es lässt sich nicht erkennen, welcher Art die Völkerbewegungen gewesen sind, welche zu dieser Vertheilung Anlass gegeben batten. Die Annahme einiger Forscher, dass die türkischen Stämme ursprünglich vom Altai herkamen und sich über den Osten ausbreiteten, scheint wesentlich nur auf einer gegeit\värtig unter denselben bestehenden, eines bestimmten Anhalts durchaus entbehrenden Sage zu beruhen. Die wenigen sicher festgestellten Urbewegungen unter ihnen, wie diejenigen der Uïgu-ren und Kirgisen, kamen von Norden her, aus dem Stromgebiet der Selenga und dem Raum zwischen den Gebirgen Khangai-Tangnu und Sayan. Sélbst gegenwärtig finden sich dort Ueberreste von ihnen, und die Yakuten, die sich bis Okhotsk ausdehnen, stellen einen türkischen Stamm dar, von dem sich eine Wanderung nicht nachweisen lässt , und der vielleicht noch seine Ursitze inne hat. Wenn die den Mongolen und Tungusen so nahe verwandten und doch von ihnen verschiedenen Türken wirklich von dort her, von Nordosten, gekommen sein sollten, so ist es ein beachtenswerther Umstand, dass die drei Raçen von den Stromgebieten des Amur und der Lena ausgingen und von dort in gesonderten Colonnen nach Süden und Westen vordrangen. Man könnte sich verleitet fühlen , ihre gemeinsame frühere Heimath in der ihren Wanderungen entgegengesetzten Richtung zu suchen.

So grosse Bewegungen auch vor dem Zeitpunkt, in welchem die Chinesen die angegebene Völkervertheilung vorfanden, nach Westen stattgefunden haben mögen, beginnt doch ihre mit Sicherheit nachweisbare Geschichte erst, als die Grosse Mauer auch den vorübergehenden Einfällen in China einen Damm entgegen setzt. Die Hiungnu wenden sich von ihrem alten Ziele ab und werfen sich auf die Y u é- t s h i, die von ihnen nach der Dsungarei gedrängt werden. Ihnen folgen die U s u n auf demselben Weg. Sie stossen die Yue-tshi noch weiter nach Westen, ganz aus Central-Asien hinaus, und bleiben selbst in der Dsungarei sitzen. Die Hiungnu befestigen zum letzten Mal ihre alte Herrschaft. Aber bald wird ihre Macht durch die Chinesen zersprengt. Sie wandern in einzelnen Haufen nach verschiedenen Gegenden , zum Theil bis nach dem Oberlauf des Irtysch hin , und selbst bis zum Balkhash-See, während andere Horden im östlichen Central-Asien zurückbleiben. In das Vacuum, welches durch diese Auflockerung , in Folge wirklicher Völkerwanderungen, entsteht, strömen von Osten her, aus dem jetzigen Gebiet der Khortsin-Mongolen, die S n -p i ein, denen eine Stammesverwandschaft mit den Koreanern zugeschrieben Nvird t . Sie vertilgen die letzten Reste der Macht der Hiungnu, dehnen ihre Herr-

I; KLAPROTH, tableaux historiques. — Unter den Koreanern glaubte ich, bei einem Besuch des Marktes von Kau 1 i - m ö n n , wo mehrere hundert von ihnen gegenwärtig waren, mit grosser Bestimmtheit zwei unvermischte Typen zu unterscheiden, deren einer als (lie veredelte Form des Japaners der herrschenden Klasse bezeichnet werden kann und die dort gegenwärtigen Beamten und Kaufleute umfasste, wäh-

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