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0625 China : vol.1
China : vol.1 / Page 625 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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1

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TRANSCONTINENTALER VERKEHR DER ARABER.

559

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Djidda , Indien und China fort. Vom Osten brachten sie Moschus, Aloë, Kampfer, Zimmt und andere Producte. Eine zweite Weltstrasse zwischen denselben Endpunkten führte über Antiochien , Baghdad , Bassora , und von dort zur See ; eine dritte führte zu Land von Tandjer durch ganz Nord-Afrika nach Aegypten, und zu Land weiter über Damascus nach Baghdad und Bassora. Endlich benutzten, nach KHORDADBEH, die jüdischen Händler einen vierten Strassenzug, dessen Knotenpunkt Réi, am Südende des Kaspischen Meeres (das Rhages der Bibel', , den Handel des ganzen Westens sammelte und seine Fortführung nach Balkh , Transoxiana , dem Land der Taghazghaz (im östlichen Tarymbecken) und China vermittelte 1 .

Etwas unverständlich bezüglich des Landverkehrs mit letzterem Land drückt sich ABU SAID aus , dessen Werk ungefähr ein halbes Jahrhundert nach dem vorigen geschrieben wurde. Er berichtet , dass die Reise zwischen Sogdiana und China zwei Monate dauere und durch Sandwüsten ohne Wasser und Bewohner führe ; daher könnten die Araber von Khorasan nicht daran denken, in China einzufallen. Im Westen dieses Landes liege die Stadt Madu an der Grenze von Tibet, das stets mit jenem in Fehde sei. Einer von denjenigen , welche China besucht hätten, erzähle, dass er einen Mann von Samarkand gesehen habe , welcher ebenfalls die Reise dorthin ausgeführt und einen Ballen Moschus auf dem Rücken nach seiner Heimath zurückgebracht habe. Derselbe sei zu Lande bis Khan fu gekommen. Er setzt hinzu, dass der tibetische Moschus besser sei als der chinesische , da die Ziege, von der der Moschus komme, in China nur gemeine Kräuter fände, während sie sich in Tibet von aromatischen Pflanzen nähre 2) .

Endlich ist noch MASUDI zu erwähnen , dessen grosses Werk »Die goldenen Weiden« 3 , obgleich es nur ein Auszug eines noch umfarigreicheren aber verloren gegangenen sein soll, als ein Compendium des damaligen arabischen Wissens vom Universum betrachtet werden kann. Er hatte Persien, Indien, Ceylon, Transoxiana, Armenien, die Kaspischen Länder , Aegypten , Afrika , Spanien und Griechenland

I) REINAUD a. a. O. p.

  1.  

REINAUD , Relation des voyages faits par les Arabes et les Persans dans finde et dans la Chine dans le IXme siècle de l'ère chrétienne; Paris 1845, II, p. 114. Die Verfälschung des Moschus ist noch jetzt bei den Chinesen im Verkehr mit fremden Völkern üblich. — Madu mag aus ma-tóu entstanden sein, womit die Chinesen eigentlich nur die Abladestelle von Waaren an einem Fluss, dann aber auch den betreffenden Handelsplatz selbst und schliesslich generisch jeden grossen Stapelplatz des Handels bezeichnen. Vermuthlich ist damit die Stadt K a n - t s h 6u- f u gemeint, deren grosse Bedeutung als Emporium des Handels nach Central-Asien oben (S. 529). angedeutet wurde , und die von den Chinesen kurzweg als »der Handelsplatz« bezeichnet worden sein mag. Zu ABU SAID's Zeit gehörte dieselbe allerdings schon den H w é i - h u , doch greifen seine Berichte um mehrere Jahrzehnte zurück. — Unter »Tibet«, das stets mit China in Fehde sei, sind die Tangut zu verstehen , welche , obgleich sie den Gipfel ihrer Macht überschritten hatten , den Chinesen noch immer feindlich gegenüberstanden und alles Land im Süden der Yü-mönn-Passage inne hatten, so dass die Händler mit ihnen zusammenkamen und den Moschus direct von ihnen kaufen konnten. — Ueber Khanfu s. unten S. 570 ff.

  1. Dieses interessante Werk , das über alle Dinge der Natur und der Geschichte handelt und, da MASUDI überall mit den Gebildetsten zu verkehren suchte , ein gutes Bild der Cultur seiner Zeit gibt, ist durch die sehr dankenswerthe Ausgabe von BARBIER DE MEYNARD und PAVET DE COURTERELLE (Les Prairies d'or par Ma ç o u d i texte et tradition, Paris 186o bis 1869 ; Band 4 und 5 von dem letztgenannten allein) eine allgemein benutzbare Quelle der Forschung geworden.

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