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0772 China : vol.1
China : vol.1 / Page 772 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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7Q0 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 1800-1876.

eine Missionsthätigkeit üben würden. Allein der directe Erfolg war gering, und die erwähnte Hoffnung erwies sich als vollkommen illusorisch. Am wichtigsten wurde die Station in Malakka, da hier eine anglo-chinesische Schule errichtet wurde , irt welcher Europäer die chinesische Sprache, und Chinesen die europäischen Wissenschaften lernen sollten. Nachdem bei derselben einige englische Werke, die jetzt meist :von geringer Bedeutung sind , und eine halbe Million Bände in chinesischer Sprache gedruckt 'worden waren, wurde das Institut , welches seit 1841 unter der Leitung des nachher zu hohem Ruf gelangten James LEGGE D. D. (gegenwärtigen Professors der chinesischen Sprache in Oxford) stand, nach China verlegt.

Unter den Nachfolgern von MORRISON sind in erster Linie die Americaner BRIDGMAN und Dr. WELLS WILLIAMS zu nennen , welche 1829 und 1833 ankamen und bis zur Zeit seines Todes seine einzigen Stützen in China selbst gewesen waren. Doch begann auch in denselben Jahren bereits die Thätigkeit von GÜTZLAFF, welcher 1827 nach Bangkok gekommen _ war und bald Gelegenheit zur Befriedigung seines Reisetriebes fand. Zuerst unternahm er, von 1831 bis 1834 von Siam aus einige Küstenfahrten in Djunken und englischen Kriegsschiffen, wobei er Bücher und Tractate , unter denen ein Werk über die Engländer am meisten Beifall fand, iri Menge vertheilte. Seine Berichte enthalten Einiges was damals von geographischem Interesse war. Später führte er noch einige Küstenfahrten in gleichen Zwecken aus 1) und cómpilirte eine Geschichte von China 2), nebst einem allgemeinen Werk über das Land 3) , die jedoch beide den entsprechenden Werken des vorhergehenden Jahrhunderts kaum voranstehen. Dr. BRIDGMAN hat der Thätigkeit der protestantischen Mission ein bleibendes Denkmal gesetzt durch die Gründung der Zeitschrift Chinese Repo-

  1. Es erschienen darüber : GÜTZLAFF and LINDSAY, report of proceedings an a voyage to the northern ports of China; London,1833. — GÜTZLAFF, 7ournal of three voyages along the coast of China, in 1831, 1832, and 1833, with notices of Siam, Corea and the Loo-choo islands; London 1834. Die Berichte haben nur noch historisches Interesse.

  2. GÜTZLAFF, A sketch of Chinese history, ancient and modern, London 1834, 2 Bde. Eine deutsche Uebersetzung von C. F. NEUMANN erschien unter dem Titel: Gützlaff's Geschichte von China, Stuttgart 1847. Es ist zu bedauern , dass NEUMANN , der die Schwächen des Buches erkannte , dem Wunsch des Missionars nachgab, nichts zu ändern oder zuzusetzen. Die Geschichte von China ist zwar sehr trocken; aber ein philosophischer Geist würde ihr hohe Reize abgewinnen, besonders wenn die in innigem Zusammenhang mit ihr stehende Geschichte Central-Asiens damit verwebt würde. Nur wer das ganze Gebiet in grossem Ueberblick umfasst, kann eine durchgeistigte und lesbare Geschichte von China an die Stelle von GÜTZLAFF'S todter und unphilosophischer Aneinanderreihung setzen , in der die grossen leitenden Momente sich kaum über die Oberfläche eines Oceans von unwesentlichem und oft kindlichem Detail zu erheben vermögen. DE MAILLA'S wichtiges Werk ist eine Chronik und als solche zwar noch weniger ein lesbares Buch, hat aber doch bleibenden Werth. Der Mangel einer mit vollkommener Quellenbeherrschung, Kritik und philosophischem Geist geschriebenen Geschichte von China ist noch immer eine fühlbare Lücke. Zwar besitzen wir das sehr verdienstliche Werk von KAEUFFER, Geschichte von Ost-Asien, Leipzig 186o, 3 Bde. , das von den grossen Gesichtspunkten des Ineinandergreifens der verschiedenen Völkergeschichten getragen wird. Doch hat der Verfasser seine Aufgabe zu weit gestellt, um für jedes Land, das er behandelt , das erforderliche Maass von Kritik anwenden zu • können und durch das consequente Zurückverfolgen der .Quellen auf ihren Ursprung den Charakter des Compilatorischen zu verwischen, der (lurch die zu reiche Benutzung des Materials in bereits vollzogenen Ueberarbeitungen, auch wenn diese von guter Hand stammen, entsteht.

  3. GÜTZLAFF, China opened; a display of the topography, history, customs, arts, literature, religion etc. of the Chinese empire, revised by REED ; London 1838, z Bde.