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0781 China : vol.1
China : vol.1 / Page 781 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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REISEN IM SÜDWESTLICHEN CHINA.

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und ging dann ,1868) den Yang-tsze hinab nach Shanghai . So gross die Ver-

R   dienste des kurz vor seinem Ziel, in Tung-tshwan-fu (Yünnan) , verstorbenen Füh-

li   rers und der verschiedenen wissenschaftlichen Mitglieder sind , gebührt doch die

!   Palme ihrem hochsinnigen Begleiter JULES GARNIER , der, in Begeisterung für die

Hebung der schönen Colonie Frankreichs, den ersten Anstoss zu der Unternehmung gegeben hatte', und dem es vergönnt war, den meisterhaften, auf Kosten der Regierung in prachtvollster Ausstattung erschienenen Bericht über die Reise zum grossen Theil selbst zu verfassen 1) . Keiner war auf dem Feld der Forschung in China und Hinterindien schwerer zu missen als GARNIER , und allgemein war das Gefühl des tiefsten Schmerzes, als der reichbegabte, zu den grössten Erwartungen berechtigende, enthusiastische und unternehmende Mann in jungen Jahren bei Han-noi als ein Opfer seines unerschrockenen Muthes fiel.

Im Anschluss an dieses tragische Ereigniss haben wir eines Mannes zu geden-

E      ken, dessen Schicksal in seltsamer Weise damit verknüpft ist, und der als der
Entdecker des Wasserweges in das Herz der Provinz Y ü n n a n sich ein bleibendes Andenken gesichert hat. Herr J. DUPUIS bereiste verschiedene Theile von China durch mehrere Jahre, zum Zweck , den Behörden europäische Waffen zu verkaufen, und hat durch sein bewundernswürdiges Geschick, sich ebenso die höchsten Mandarine zu Freunden zu machen , wie gesetzlose Rebellenhaufen zu seinen Gunsten zu stimmen, nicht nur den H u n g- k i a n g oder oberen S o n g k o i an seinem höchsten Schifffahrtsplatz von China aus erreicht, sondern auch den Fluss bis zu seiner Mündung wiederholt befahren 2) .

Durch Reisen im Gebiet des oberen Yang-tszé hat sich ferner T. T. COOPER bekannt gemacht , welcher den Plan fasste , vom westlichen Sz'-tshwan aus nach Assam zu gehen und somit das Project von BLAKISTON auszuführen. Die Schwierigkeiten der Reise begannen von T s h i n g - t u - f u. COOPER kam auf der Strasse nach Tibet bis jenseits Bat a n g , fand aber die Grenze versperrt und wandte sich südlich, wo er in einer kleinen Garnisonstadt des nordwestlichen Yünnan das Unglück hatte, gefangen genommen und zur Rückkehr gezwungen zu werden 3) . Nicht mehr Glück hatte er bei einem zweiten Versuch, von Assam aus nach China zu dringen 4) . Dagegen verdanken wir dem französischen Missionar DESGODINS recht anerkennenswerthe Mittheilungen über die Geographie und die Eigenthümlichkeiten desjenigen Theils des Hochgebirgslandes von Tibet, welcher zwischen China und Assam liegt5), und noch setzt derselbe seine verständnissvollen Erkundigungen über die

I) Zu dem Werk Voyage d'exploration en Indo-Chine (Paris 1873, 2 Bde. Fol., mit Atlas) haben ausser GARNIER noch DELAPORTE, dem die vortrefflichen Karten zum grossen Theil und die Illustrationen ganz zu verdanken sind, JOUBERT (Geologie) und THOREL (Anthropologie und Agricultur) beigetragen. Ein anderes Mitglied, Herr DE CARNÉ, hat seine Berichte gesondert herausgegeben.

  1. S. darüber in Verhdlgen. d. Gesch. für Erdk. zu Berlin I (1874) S. 58-67.

  2. COOPER schrieb über diese Reise sein vielgelesenes Buch : Travels of a Pioneer of Commerce, London 1871, nebst kürzeren Mittheilungen in den Proc. R. Geogr. Soc. XIV, p. 335 ff. und XV, p. 163 ff.

  1. T. T. COOPER, the lllishnzee hills.

  2. La mission du Tibet de 1855 iz 1870, comprenant l'exposé des affaires religieuses, et divers docu-

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