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0103 China : vol.1
China : vol.1 / Page 103 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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VIOLKERSTRöMUNGEN VON OSTEN NACII WESTEN.

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schaft über alle tiirkischen Stämme aus. drängen aber dabei diese ein wenig nach

Westen, wodurch wiederum die Usun am Ende des vierten Jahrhunderts aus Cen- Ç.

tral-Asien hinausgedrückt werden. Durch zwei Jahrhunderte , bis um das Jahr 40o. bleiben Stämme der Siën-pi, unter denen die Juan -j u an die mächtigsten wurden. die Herren von Central-Asien, und unter dem letzteren Namen machen Horden aus den Salzsteppen ihren Einfluss bis in die turanischen 'Ebenen geltend. Dann ver-

schwinden Siën - pi   d Juan - j uan von der Bühne, und die Geschichte weiss nicht
was aus ihnen geworden :-f. Während der folgenden Jahrhunderte sind es türkische Stämme. welche, die Erbschaft der Hiungnu und Siën-pi antretend, die Herrscherrolle übernehmen. Jeder einzelne von ihnen, ob als Tukiu oder T u r k, als H w é ih e als U ï g u r, als K i r g i z erscheinend , tritt zuerst im Nordosten als ein unbedeutender Stamm auf; dann wächst er heran , vereinigt alle übrigen türkischen Stämme , und verbreitet seinen Namen nach Westen hin über Central-Asien , und darüber hinaus. Aber ein neuer Stamm ersteht im Nordosten, der Name des. früheren umfasst bald nur noch den Westen , muss- aber auch dort bald den siegreichen Schaaren weichen , und wird endlich aus Central-Asien hinausgedrängt , um ganz zu verschwinden, oder untergeordnet fortzubestehen, oder auch im Aralokaspischen Becken zu neuer Macht heranzugedeihen. So drängten die Tukiu, deren Gebiet in der Mitte des sechsten Jahrhunderts vom Ussuri bis zum Kaspischen Meer reichte, die letzten Reste der alten Hiungnu aus der Dsungarei hinaus nach dem BalkhashSee : aber schon im folgenden Jahrhundert besassen sie selbst nur noch die Dsungarei und Ili, da von Osten her der Stamm der Hwéi-he sich erhob. Und so folgt ein Stamm dem anderen , in stets ähnlichem Entwickelungsgang. Wenn man auch annehmen muss, dass, wie unter den beiden Siën-pi-Stämmen, so auch unter den türkischen wesentlich ein Wechsel der Namen eintrat, die Gesammtmasse der unter jedem derselben begriffenen Bevölkerung aber nicht sehr verschieden gewesen ist, so gibt sich doch mit Sicherheit bei jedem Namenswechsel auch eine Gesammtbewegung der Nomadenvölker nach Westen zu erkennen ; . nur erfolgte sie ungleich langsamer als die Ausbreitung der Namen. Stets nimmt die Mehrheit der Stämme den letzteren an , aber der östliche Stoss spült im Westen jedesmal einen Theil der Bevölkerung der Dsungarei in die Ebenen hinab. Im siebenten Jahrhundert beförderten auch die tibetischen Tufan das Schieben nach dem gemeinsamen Ausgang ; aber sie vermochten von ihrer Bergfestung aus niemals ihre Macht über grosse Länderstrecken dauernd auszudehnen. Fast jede Bewegung scheint einen Niederschlag im Tarym-Becken hinterlassen und die bunte Färbung des dortigen Stammesgemisches vermehrt zu haben.

Wenige Jahrhunderte nachdem die Tukiu die Machtperiode der türkischen

N.

rend der andere sich durch kürzeren , gedrungenen Körperbau , kurze runde Schädelform, sehr hervortretende Backenknochen, schmale Augen und eingedrückte Nasenwurzel unterschied. Er war in der dienenden Classe vertreten. Es dürften wol in diesem Typus die Koreaner der früheren Zeiten zu erblicken sein. Sie werden bei genauerer Untersuchung wahrscheinlich erhebliche Unterschiede von den tungusischen Stämmen nicht erkennen lassen.