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0601 China : vol.1
China : vol.1 / Page 601 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GESANDTSCHAFTEN VON REICHEN DES WESTENS.

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denselben unterlag. Das westliche Persien behauptete sich länger unabhängig, schickte aber in seiner Bedrängung durch die Araber noch häufig Gesandtschaften , von denen allein zehn in den Jahren 7 1 3 bis 755 erwähnt werden t ) . Das Römische Reich war den Blicken der Chinesen entschwunden ; die Ta- 7sin existirten nicht mehr. Aber weit jenseits des Kaspischen Meeres war in der Zwischenzeit ein mächtiges Reich entstanden , das man Fulin 2) nannte. Dies ist das oströmische Reich. Sein Zusammenhang mit dem früheren Ta- Tsiìe wurde von den Chinesen nur in allgemeinster Weise geahnt. Schon der Kaiser YANG-TI der Sul-Dynastie hatte sich vergeblich bemüht, sich mit ihm in Verkehr zu setzen 3; . TAI-TSUNG's Name war gross genug, dass er sich nicht um fremde Gunst zu bewerben brauchte ; der oströmische Kaiser selbt schickte im Jahre 643 an ihn eine Gesandtschaft 4) . Später folgten derselben andere in den Jahren 719 und 742. Dann schob das Vordringen der KhalifenMacht am Kaspischen Meer, insbesondere in die Länder zwischen diesem und dem Schwarzen Meer , einen Keil zwischen das oströmische und das chinesische Reich, und durch 34o Jahre scheint jeder Verkehr zwischen beiden Ländern geruht zu haben. Erst um i o8o und im Jahr 1091 kamen noch zwei Gesandtschaften von Constantinopel an den Hof der SUNG-Dynastie.

Den bereits erwähnten ersten Gesandtschaften der näher gelegenen Reiche zwischen dem Yaxartes, dem Kaspischen Meer und dem südlichen Persien folgten bald andere. Aber die freundschaftlichen Beziehungen waren von gleicher Dauer mit der Macht der Chinesen, und es ist bemerkenswerth, dass um 755 fast von allen Reichen des Westens die letzten Gesandtschaften ankamen 5) . Nichts beweist besser, in welchem Maass in dieser Zeit der Verkehr gelockert wurde. Dies war selbst mit dem nahe gelegenen Yú-tiëlt der Fall. Von 632 bis 76o waren Gesandtschaften von dort

jirit

Führer ist. Ein Volk, welches einen solchen Glauben und solche Führer hat, wird siegreich vordringen. Versucht daher den besten Nutzen aus den Umständen zu ziehen, indem Ihr ihre Gunst gewinnt.« YULE Cathay p. cxxxv. S. ebend. die Nachrichten über die weiteren Schicksale des Perserkönigs.

I) RÉMUSAT a. a. O. p. 253.

ti) Der Ursprung des Namens Fulin, mit dem die Chinesen das Oströmische Reich bezeichneten,

ist lange Zeit dunkel geblieben. DE GUIGNES leitete ihn von Frank ab ; VISDELOU kam auf noch unwahrscheinlichere Erklärungen. JAQUET (Nouv. 7ourn. Asiat., vol. IX, 1832, p. 456 ff.) erwies die Identität der Herstammung mit derjenigen des Namens Stambul, indem MASUDI erwähnt , dass die Griechen nie Constantinopel sagen, sondern sich der Namen Būlin oder Stanbōlin-bedienen. Da mithin auch diese

die Abkürzung von Ei; t   ;t?.t's nicht immer voll anwendeten, so ist die gleiche Ableitung von
Fulin und Bōlin zweifellos.

3) S. oben S. 529.

4~ Damals hatte CONSTANZ II. (641 — 668) eben als zwölfjähriger Knabe den Thron bestiegen.

YULE hat die Vermuthung aufgestellt, dass der bisher sehr problematisch gewesene Name WANG PÉTOLI, mit dem die chinesischen Annalen den damaligen Herrscher von Fulin bezeichnen , von dem Praetorianischen Präfect , der während der Minderjährigkeit des Kaisers die Regierung verwaltete, herrühre. S. Cathay, prel. essay p. LXIV. KLAPROTH (tableaux hist. p. 70) führt ihn auf THEODORUS zurück , welcher gegen die Araber kämpfte. Diese Erklärung hat weniger Wahrscheinlichkeit für sich , da die Gesandtschaft von dem kaiserlichen Hof ausging.

5) Es kamen die letzten von Fahan (Ferghana) in 754, von Kiilin (Kabuls in 758, von Fan-yan ;Bamian) in 755, von Khang-kiu (Samarkand) in 713, von Tsau (Sutrushna, heute Uratiübe) in 752, von Tuholo (Tokharistan) in 755, von Po-szé (d. i. in diesem Fall nur dem westlichen Persien) in 766, von Tabarestan in 746, von unbekannten westlichen Völkern in 755. RÉMUSAT a. a. O.