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0749 China : vol.1
China : vol.1 / Page 749 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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MARTINI'S ATLAS VON CHINA.

677

Ein anderer Mangel der MARTINI'schen Karten liegt darin , dass er von der Orographie kein Verständniss hatte. Allein dies war seiner Zeit eigenthümlich, und noch heute sind in dieser Beziehung die Karten von China über seinen Standpunkt wenig vorgeschritten. Er hat aber durch seinen Atlas die Geographie im

Allgemeinen in hohem Maass gefördert , und derselbe beherrschte die Darstellung von China bis zum Jahr 1735.

Die Zeit, in welcher MARTINI seine verschiedenen Werke herausgab, war eine sehr fruchtbare hinsichtlich der Literatur über China. Schon zu Anfang des siebzehnten Jahrhunderts waren auf Grund der Beschreibung von MENDOZA und einiger minder bedeutender Originalberichte in den christlichen Ländern manche Werke erschienen 1) , unter denen die meisten jedoch nur einen compilatorischen Charakter

Lässt man die Angaben MARTINI's für

Provinz   Ort

Breitendift.

Längendiff.

Provinz   Ort   Längendift

.   Breitendiff.

 

Tshili   Yung-ping-fu

41 W

4N

 

Sz'-tshzaan   Hsü-tshóu-fu

-

44

W

 

35 N

 

Shansi   Ta-tung-fu

58 W

.   14 N

 

Tshung-king-fu

37

W

 

41,N

 

Tai-yuén-fu

40 W

4o N

 

-   Kwéi-tshóu-fu

7o

W

 

.   .   7   S

 

Ping-yang-fu

63 W

.   73 N

 

Hu-kwang   Wu-tshang-fu

61

W

 

  •     25 N

Shensi

Hsi-ngan-fu

34 W

.   94N

 

-   Tshang-sha-fu

75

W

 

.   .   42 N

 

Föng-tsiang-fu

16 W

.   .   115 N

 

Kiangsi   Nan-tshang-fu

56

W

 

36 N

 

Han-tshung-fu

36 W

.   84 N

 

-   Kiu-kiang-fu

70

W

 

31 N

Kansu

Liang-tshóu-fu

10 O

6N

Kiangnan   Nanking

 

53

W

 

35 N

 

Kan-tshóu-fu

28 O

73 S

 

-   Su-tshóu-fu

3o

W

 

19 N

 

Su-tshóu

26 O

.   58 S

Tshékiang

Hang-tshóu-fu

29

W

 

.   .   7N

 

Shantung   Tsi-nan-fu

Teng-tshóu-fu

,

9W

7o W

,   16 N

.   28 S

Fokii n

Kwang-twig

Fu-tshóu-fu

Canton

20

31

W

W

 

4 S

4N

 

Honan   Kai-föng-fu

Hwai-king-fu

59 W

67 W

,   58 N

.   63 N

Kwangsi

Kiwi-tslzóu

Kwéi-lin-fu

Kwéi-yang-fu

77

114

W

W

 

.   41 N

3o S

 

-   Ho-nan-fu

64 W

55 N

Yunnan

Yün-nan-fu

48

W

 

6 S

 

Sz'-tskwan   Tshing-tu-fu

2o W

6N

 

Ta-li-fu

49

W

 

17 S

die Städte in

Kansu, deren Positionen er nur nach rohen Angaben

ableiten konnte , und für Kwéi-yang-fu , das in jenen unruhigen Zeiten wahrscheinlich nicht erreichbar war, sowie auch die abnorme Breitendifferenz für Föng-tsiang-fu ausser Betracht , so erhalten wir für seine Längen eine constante westliche Abweichung, deren mittlerer Betrag 47 Minuten ist, und für die Breiten eine mittlere nördliche Abweichung von 28 Minuten, wobei jedoch unter 31 in Betracht kommenden Beispielen 5 südliche Differenzen vorkommen. Nimmt man statt der Positionen der Jesuiten die verbesserten Bestimmungen, welche wir für einzelne Orte besitzen , so bleibt der Fehler von MARTINI ebenso constant nach denselben Richtungen; nur die mittleren Grössen derselben ändern sich; insbesondere wird derjenige für die Breiten grösser, da auch diejenigen der Jesuiten fast ausnahmslos noch zu weit nördlich sind. Die Constanz der Fehler in den Bestimmungen von MARTINI, sowie der Umstand, dass die Abweichungen keineswegs mit der Entfernung von Peking wachsen, sondern schon diejenigen der nächstgelegenen Städte zu den bedeutendsten gehören, deutet auf eine auffallende Gleichmässigkeit der Bearbeitung und Ausrichtung des Materials, das ihm zu Gebote stand. Da der Meridian von Peking den Ausgangspunkt für seine Längen bildet, so ist übrigens die Gleichförmigkeit der Abweichung seiner Bestimmungen nach Westen , sowol für die westlich als für die östlich von jenem Meridian gelegenen Orte, kaum zu erklären. Nimmt man den Meridian von oo 47' W von Peking als Normale, so sind die Differenzen, in Anbetracht der Zeit, in welcher die Beobachtungen gemacht wurden, unbedeutend, und fast scheint es, als ob die mangelhafteste Orientirung auf der ganzen Karte für Peking selbst vorgelegen hätte. Rückt man diese Stadt um 47 Minuten nach Westen, so liegt sie fast genau richtig im Verhältniss zu den nächsten Städten Yung-ping-fu und Pauting-fu, und in der That zu dem ganzen Land. Dieser kaum begreifliche Umstand muss bei Beurtheilung der Längen von MARTINI in Betracht gezogen werden.

i) Z. B. Relazione della grande Monarchia della China, del P. ALVARO, Roma 1613. MALDONADO Epitome historiai del Regno de la China, Madrid 1621, -- Regni Chinensis descriptio ex varus autoriLus, Leiche 1639.

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