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0413 China : vol.1
China : vol.1 / Page 413 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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PROVINZ YEN-TSHÓU.

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ho im Vergleich zu den südlicheren Gegenden wahrscheinlich zu unwirthlich, um schon in so früher Zeit Ansiedler anzuziehen und gegen die Steppenvölker ankämpfen zu lassen , welche sich bis dorthin ausbreiteten und erst allmälig in fernere Grenzen zurückzogen. Diesem Umstand dürfte es zuzuschreiben sein, dass so grosse Ströme wie der Yung-ting-ho , der Péi-ho , der Péi-taug-ho , der Lwan-ho, nicht genannt werden.

(§ i o) Die einzige Stelle des Berichtes über Ki-tshóu, worin weiter ab gelegene Gegenden genannt werden , sagt , dass die Niau-Barbarcìi Fellkleider brachten 1). Wir brauchen, um den Wohnort dieses Stammes zu finden, nicht, wie es geschehen ist, bis nach Korea oder Japan zu gehen, sondern dürften ihn schon in der Provinz S h i n g - k i n g erreichen, welche sich auch jetzt durch ihren Handel in werthvolfen Fellen auszeichnet. Für die Chinesen waren diese ein begehrter und wohl nennenswerther Tributartikel.

Ueber den Sinn des i fiten Paragraphs habe ich bereits oben (S. 308) gesprochen.

Die übrigen acht Provinzen. — Ohne das Detail weiter zu verfolgen, will ich betreffs der übrigen Provinzen nur einige Bemerkungen mittheilen. Ihre Darstellung weicht von derjenigen von Ki-tshóu in drei Punkten ab, indem zuerst die Grenzen einer jeden genannt sind, am Schluss aber der Weg nach der Residenz des Kaisers beschrieben wird, und nächst der Steuerklasse die Gegenstände aufgezählt sind, welche als Tribut zu Hofe gebracht werden mussten. Die letztere Einrichtung besteht zum Theil noch gegenwärtig. Jede Provinz schickt nach Peking jährlich eine Abgabe in Geld ; einige haben dazu auch Naturalien (Reis) zu liefern, und bei mehreren herrscht der Brauch , einen Tribut von geschätzten Landesproducten dem Kaiser zu überreichen. So schickt Sz'-tshwan jährlich einen mit kostbaren Medicinen beladenen Zug von Lastthieren. Ngan-hwéi liefert die feinsten Theesorten für den Gebrauch im Palast . und in ähnlicher Weise schliessen sich andere an.

2. (§ fi 2-20) Die alte Provinz Yen - t s h 6u ist ein niederes Land, in welchem die Flüsse zu häufigem Wechsel, zu Ueberschwemmung und Versumpfung geneigt sind, und sie hat bedeutender Schutzarbeiten bedurft, uni zu ihrer heutigen Productionsfähigkeit zu gelangen. Der Boden, welcher trotz seiner Fruchtbarkeit in die sechste Classe gesetzt wurde, war »schwärzlich und fett«; weiter wird gesagt »das Gras sprosste üppig, und die Bäume wuchsen hoch«. Das Land war offenbar wenig

I) Das Schriftzeichen, welches den Namen dieser Barbaren bezeichnet, variirt, wie LEGGE mittheilt, in den verschiedenen Texten , und ist danach entweder Niau (Vogel) oder Tau (Insel) zu lesen. 11iau würden wir entweder als die phonetische Wiedergabe des Namens des betreffenden Volksstammes zu betrachten haben, oder als einen Beinamen (»Vogel-Barbaren«). Adoptirt man die Lesart Tau, so würde mit LEGGE »Insel-Barbaren« zu übersetzen sein. Wenn auch die Bewohner der buchtenreichen und mit einigen kleinen Inseln besetzten Küste von Liau-tung darunter zu verstehen sein könnten, so ist doch dies wenig wahrscheinlich , da die Inseln selbst zu unbedeutend und zu wenig bewohnbar sind um zur Benennung eines besonderen Volksstammes Anlass zu geben , und geschätzte Pelzthiere dort nicht vorkommen.

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