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0086 China : vol.1
China : vol.1 / Page 86 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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Ì. CAPITEL. CENTRAL-ASIEN.

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letzteren zu 1139 m. Allerdings lässt sich vermuthen, dass eine besonders niedrige Stelle zum Passübergang gewählt worden ist. Aber ein bedeutend hervorragendes Gebirge ist der Khingan sicherlich nicht ; denn vom Pass aus ging FRITSCHE, durch eine Erstreckung von 51/2 Breitengraden, in einer mittleren Entfernung von 3o bis 4o g. M. vom Westabhang des vermeintlichen Gebirges , nach Norden , und vermochte selbst bei der Annäherung auf die Hälfte dieser Entfernung ein hohes Gebirge nicht wahrzunehmen. Sein Weg führte über einen sanftwelligen Boden, dessen Höhe von Süden nach Norden successiv zu 900, 85o, 709, 572 m. ,bei K h a il a r) gefunden wurde I). Wir werden daher die mittlere Höhe des Khingan nur gering, wahrscheinlich eher unter als über 2000 m., anzunehmen haben. Aehnlich dem Namen Tai-harng-shan, welcher für den den Bewohnern der Ebene in Gestalt eines langen mauerartigen Gebirges erscheinenden östlichen Abfall des Plateau's von Shansi angewendet wird , scheint auch der Name Khingan den nach Osten gerichteten schroffen Abfall des von Westen her nur in Gestalt einer leichten Bodenanschwellung hervortretenden Plateaurandes zu bezeichnen. Nach keiner Richtung in der That sind die Küstengegenden des Han - hai so sanft geformt und weniger von hohen Gebirgen unterbrochen als um sein Ost-Ende. Dies gilt auch von dem östlichen Theil des Nordrandes, wo die Wasserscheide gegen den Kerulun und die Tola bald erreicht wird. Unter dem I 1 5. , ebenso wie an verschiedenen Stellen zwischen dem : 06. und i I o. Längengrad , wo er bekannt geworden ist , erscheint er als eine leichte Anschwellung von echtem Steppentypus, mit abflusslosen Becken besetzt ; und in dem Charakter der Oberfläche ändert sich nur wenig in den oberen Stromgebieten der beiden genannten peripherischen Flüsse selbst , wo das tiefere Einschneiden der Gewässer und die theilweise Auslaugung der Salze aus dem Boden die wesentlichsten Unterschiede bedingen. Aber wie man an den nördlichen Küsten weiter westlich geht, entwickeln sich die zahlreichen Höhenzüge , welche unvollkommen , vereinzelt und ohne bedeutende Erhebung aus den Steppen aufsteigen, zu höheren und geschlossenen Gebirgen.

So gut wir über den östlichen Theil des Shamo-Beckens unterrichtet sind, so wenig ist der westliche bekannt. Der einzige europäische Reisende , welcher darüber berichtet hat, ist MARCO POLO. Von Campicltu, dem heutigen K a n - t s h 6u 2' reist er zehn Tage gegen Norden , und kommt nach Et;ina , » am Rand der Wüste «, wo der Boden noch angebaut ist. Von dort geht er nördlich nach K a r a k o r u m , 4o Tage lang durch eine Wüste , in welcher man keinen bewohnten Platz findet und nur im Sommer einzelnen Menschen begegnet. Es giebt darin viel wilde Thiere und besonders wilde Esel 3,, . Jetzt führt keine Caravanenstrasse hindurch, und das westliche Shamo ist der grösste leere Fleck auf den chinesischen

I) FRITSCHE, Ergebnisse einer Reise durch die östliche Mongolei. Verhdlgn. der Gesellschaft für Erd-

kunde in Berlin 1874, Nr. I, S. 27; hierzu die angeführte Karte in der Zeitschrift.

  1. YULE'S Marco Polo I, 199 ff.

  2. Ueher denselben Weg au, den Berichten über Tshingis-khan's Feldzug gegen Tangut s. RITTER'S Asien I, 308.