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0209 China : vol.1
China : vol.1 / Page 209 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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DEUTSCHLAND.

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t

Wenden wir uns nach der entgegengesetzten Richtung. so zieht der Löss in einer breiten Zone, welche südlich von den Alpen begrenzt ist und sich im Norden in die norddeutsche Tiefebene hinein erstreckt, nach Osten , und lässt sich in dieser Richtung desto weiter verfolgen, je mehr die Untersuchungen über den Gegenstand fortschreiten. In Baiern war zwar seine Existenz seit längerer Zeit bekannt 1 . Die erste genauere Nachricht jedoch gab GLMBEL im Jahr 1854. Er fand ihn von der Donau-Ebene und deren Randgebirgen bis zu ansehnlicher Höhe ansteigend, und beschreibt den Mangel an Schichtung, die verticale Abblätterung, die tiefen Einschnitte mit fast verticalen Wänden, die zahlreichen Conchylien , worunter besonders Succinca oblonga in Unzahl, und die sogenannten »Lösskindel«. Das Gebilde wird dort von Quarzschotter unterlagert2 . Später hat derselbe Forscher ausführlichere Notiz über den Gegenstand gegeben 3, . Neuerdings hat auch ZITTEL Beobachtungen über den bairischen Löss mitgetheilt. Das Gebiet, über welches derselbe sich ausbreitet, beginnt von der Endmoräne des ehemaligen Inngletschers bei Ebersberg, und setzt von dort nach Niederbaiern fort , wo der Löss erst seine grösste Entwicklung erhält 4 .

Während vom Main-Thal hinüber nach den Gebieten der Werra, Fulda und Weser, sowie nach dem grossen Becken der Elbe , die Bodenart als ein Oberflächengebilde seit langer Zeit zu sehr bekannt ist, um ausführlicher auf diese Gegenden einzugehen, und den Odenwald, den Taunus, den S p e s s h a r d , das Vogelsgebirge, das Hügelland um Cassel und von da nach den sächsisch-thüringischen Ländern hin, bis hoch hinauf bekleidet, setzt sie von Baiern ostwärts nach O e s t e r r eich fort. Ihre grosse Verbreitung und Mächtigkeit daselbst hat die geologische Literatur mit Nachrichten über sie erfüllt. Ich kann mich nur auf die Angabe einzelner unter den sehr zahlreichen Aufsätzen, welche sie erwähnen, beschränken. In einem Vortrag, welchen SUE ss im Jahr 1866 in Wien hielt, hat derselbe neben der Fülle der eigenen Beobachtungen , welche ihm zu Gebote standen, eine grosse Anzahl der bis dahin bekannt gewordenen Thatsachen zusammengestellt , um darauf seine Theorie über die Art der Entstehung des Löss zu gründen 5) . Insbesondere ist es die ausserordentliche Thätigkeit der Mitglieder der geologischen Reichsanstalt, welcher ein umfangreiches Material zu verdanken ist. Im Allgemeinen war das Vorkommen von Löss auch hier längst bekannt. AL. BRAUN machte schon 1847 die Identität desselben mit dem Rheinlöss unzweifelhaft 6) . Mo1:LOT , der schon Manches Tiber die Formation mitgetheilt hatte, be-

i) S. über das Vorkommen bei Passau mit Helix hispida, Succinea oblonga und Pupa im Jahrb.

d. k. k. geolog. Reichsanstalt II, (1851) S. 189.

  1. Brief von GÜMBEL an LEONHARD im Jahrb. f. Mineralogie 1854, S. 16o.

  2. Geognost. Beschreibung des Bair. Alpengebietes S. 797 ff. und andere Stellen.

  3. C. ZITTEL, fiber Gletschererscheinungen in der bairischen Hochebene. Sitzungsber. d. math. phys.

KI. d. Akad. d. Wiss. in München. 1874. S. 252 ff.

  1. SUESS, fiber den Löss, Wien 1866. Der Aufsatz ist mir zu meinem Bedauern nur im Auszug zu-

gänglich gewesen.

  1. Er bestimmte aus dem Löss von Linz und Pr e s b u r g : Succinea oblonga, Helix hispida, Pupa