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0090 China : vol.1
China : vol.1 / Page 90 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I. CAPITEL. CENTRAL—ASIEN.

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Westen an der P e l u , d. i. der nördlich vom Tiën-shan führenden Reichsstrasse, die Städte und Oasengebiete von M u r ui, Ur u m t s i oder B i s h b a l i k, M a n a s oder S u i l a i, und K u r k a r a- u s s u. Im westlichen spitzen Winkel liegt ein immer noch weites, flaches Steppenbecken mit dem Salzsee E b i - n o r , »eine Wiiste von Sümpfen, Binsen, Scorpionen und Mosquito's, die in der Welt nicht ihres Gleichen an Oede und Armseligkeit hat«, wie es der erste dorthin gelangte europäische Reisende nannte 1' . Weit über dem einstigen , und gegen 2400 m. über dem jetzigen Meeresniveau , liegt hoch oben , eingekeilt zwischen den Ketten Alatau und Talki, der Steppensee S a i r a m- n o r , das letzte abflusslose Becken Central-Asiens in dieser Richtung. Von ihm führt über das Talki-Gebirge die mit Wagen passirbare ehemalige Reichsstrasse nach K u 1 d j a in der Provinz " I l i , welche ihrerseits den spitzen Winkel zwischen Talki-Kette und Tiën-shan ausfüllt. Für eine so merkwürdig abgeschlossene Landschaft wie das Pelu-Becken musste dieser bequeme Passübergang eine grosse Bedeutung erlangen, sobald die Bewohner durch irgend welche Umstände veranlasst wurden, ihre Wohnsitze zu verlassen.

Die zweite Abzweigung von der breiten Uliungur-Mulde ist noch zu wenig erforscht, um über ihre ehemalige Meeresbedeckung sicheren Aufschluss zu geben. Doch scheint sich aus den Untersuchungen , welche die Herren SOSNOFFSKI , MIROSCHNITSHENKO und MATUSOFFSKI im Jahr i 874 als die ersten Forschungsreisenden in den Umgebungen des Sees Uliungur ausgeführt haben 2; , zu ergeben, dass im Süden des bis 12000 Fuss ansteigenden S a ú r a -Gebirges, welches die östlichste Fortsetzung des Tarbagatai bildet, offene Steppenverbindungen zwischen dem Uliungur-Becken und dem grossen flachen Steppenbecken des Ala-kul stattfinden 3,. Sollte dies der Fall sein , so haben wir in den Schneegipfeln des kleinen Altai im Norden , in den mächtigen Ketten des Saúra und Tarbagatai in der Mitte und im Orkhotshuk-Gebirge im Süden die Propyläen des grossen Mittelmeeres von Central-Asien : die asiatischen Säulen des Hercules. zwischen denen schmale Arme jenes Wasserbecken dem im Westen über die Arolokaspische Niederung und die Ebenen West-Sibiriens sich ausbreitenden Weltmeer verbanden.

Werfen wir endlich noch einen Blick auf die abflusslosen Gebiete, welche sich im Norden des Dsungarischen Armes des Han-hai, bis zu den Quellen der Zuflüsse der Selenga, des Yenisei und des Obi ausbreiten, so bieten dieselben in ihren Oberflächenformen einen von dem übrigen Central-Asien abweichenden Charakter. Während das Tarym-Becken auf drei Seiten von mächtigen, geschlossenen Gebirgsmassen umgeben ist, und um das Shamo-Becken sanftgeformtes, zu mässiger Höhe

I) A. W. DILKE in Ocean Highways Oct. 1873, S. 82.

  1. S. Sir BARTLE FRERE's Anniver sary Address vom 22. Juni 1874 , in Proceedings R. Geogr. Soc.

Vol. XVIII. S. 561. Die Resultate sind bei der neuesten Ausgabe der russischen Generalstabskarte von Central-Asien benutzt worden.

  1. Die Hauptzuflüsse des Emil', welcher unweit der friiher chinesischen Stadt Tshugutshak vorbei fliesst und in den Ala-Kul mundet; kommen aus dem im Süden gelegenen , wahrscheinlich dem AlatauSystem zugehörigen Gebirge O r k h o t s h u k , das von einem derselben durchbrochen wird. Erst nördlich von ihm scheint durch einzelne Ketten hindurch die angedeutete offene Verbindung stattzufinden.