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0160 China : vol.1
China : vol.1 / Page 160 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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I08

III. CAPITEL. BILDUNG UND UMBILDUNG DER SALZSTEPPEN.

o.

petrographische Beschaffenheit der Schichtgesteine derjenigen der von STOLIC'ZKA beschriebenen ähnlich ist, ihre Lagerung hingegon der der letzteren abweicht,

insofern sie ganz ungestört ist , während nördlich von Kashgar sehr beträchtliche Aufbiegungen stattgefunden haben. Wir werden dadurch auf eine gemeinsame Periode der Ablagerung und die Annahme verschiedenartiger nachheriger Ereignisse .• geführt, für deren Beurtheilung uns noch alle Mittelglieder fehlen t, .

Es lässt sich noch kein Versuch zur Bestimmung des Alters dieser Ablagerungen machen. Nur ganz allgemein steht fest, dass das Meer am Ende der

Kreideperiode das Han-hai erfüllte ; dass es aus dem durch die Flüsse herzuge-

führten Material , insbesondere Sand und Geröll , Schichten absetzte , und sich in einer unbestimmten späteren Periode durch die Dsungarei zurückzog ; und dass es

dabei auf seinem früheren Boden ein grosses Binnenmeer zurückliess, welches durch

allmälige Verdunstung in mehrere wassererfüllte Becken zerfiel , sowie dass auch diese allmälig an Grösse abnahmen. zum Theil ganz austrockneten, zum Theil aber

noch in kleinen Ueberresten als Salzseen vorhanden sind. Der Rückzug des Meeres steht vielleicht mit der Periode der vulcanischen Thätigkeit in Zusammenhang, welche ihre Spuren im Tiën-shan und in der östlichen Mongolei hinterlassen hat. Doch auch über den Zeitpunkt ihres Anfangs und über ihre Entwickelung ist noch nichts näheres bekannt.

Wenden wir uns zu dem letzten Weg der Argumentation , nämlich derjenigen   .i
welche auf den fossilen Resten der organischen Welt beruht, so lässt uns diese in Central-Asien selbst vollkommen im Stich, da hier die Tiefen der Steppengebilde

verschlossen sind ; nur aus dem eingehenderen Studium der beschriebenen, im Wasser abgelagerten Schichten wird es sich vielleicht einmal ersehen lassen , in

welcher Periode zuletzt eine Bedeckung durch Wasser stattfand , das noch für die Lebensbedingungen mariner Organismen geignet war. Einiger Aufschluss lässt sich aus der Untersuchung der Säugethierreste im Löss des nördlichen China erwarten ;

aber darüber fehlt es noch an Forschungen. Den einzigen Anhalt gewährt uns jetzt- ,ç ' s Aralokaspische Becken. Denn es ist klar, dass seine Trennung vom

Weltmeer in einer erheblich späteren Zeit geschehen musste als diejenige des Han-hai, und wir werden desshalb wenigstens dahin gelangen können , einen Zeitpunkt

i) Ein solches dürfte in der chinesischen Beschreibung eines Ortes westlich von Turfan gegeben sein. Daselbst erhebt sich ein Berg in Etagen, der ganz mit achatartigen Kieselsteinen erfüllt ist. Einige sind sehr weich, andere »sehr hart, gleich Menschenknochen, durchsichtig wie Yü, dem sie sehr gleichen; es sollen die Gebeine der hunderttausend Lohan sein«, d i. der Heiligen, welche sich durch ihre Tugend die Unsterblichkeit erworben haben. »Der Berg hat zo li im Umfang und ist ein Wunder; kein Baum, keine Pflanze, kein Vogel ist auf ihm zu sehen; nur ist alles voll der schönsten buntesten Kiesel«. Am Ostfuss des Berges treten viele Klippen derselben Gesteinsart hervor , die wie Hände und Fiisse gestaltet sind; »die Einwohner sagen , Buddha selbst sei dort zum Unsterblichen geworden« . RITTER'S Asien Bd. I. S. 353, nach AMvo'r in Minnt. concern. l'hist. des Chinois Paris 1789, t. XIV. p. 20 ; dieser hat die Angabe aus den Memoiren des Kaisers KANG-HI. — Die abenteuerlich gestalteten Klippen erinnern an STot.tezKA's Notiz Tiber die die Artush - Schichten überlagernden Conglomerate , welche er an einer Stelle zoo Fuss mächtig und in merkwürdiger Regelmässigkeit zu gothischen Säulen und Thiirmen ausgenagt fand ; »selten begegnet man einer vollkommeneren Nachahmung menschlicher Kunst durch

die Natur   a. a. O. S. 82`

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