National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0721 China : vol.1
China : vol.1 / Page 721 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

DIE HOLLANDER UND ENGLÄNDER IN CHINA.

651

u. s. w. handelt. nichts Neues, so erhalten wir doch durch ihn eine umständliche Beschreibung der viermonatlichen Reise von Canton nach Peking, welche zu Boot, den P e i- k i a n g hinauf, den K a n -kiang hinab nach dem P o y a n g- S e e und N a n- k i n g, dann auf dem Grossen Canal, zurückgelegt wurde. Das Werk ist von einer grossen Anzahl zum Theil vorzüglicher Illustrationen begleitet.

Eine zweite , nicht minder wichtige Gesandtschaft schickten die Holländer in den Jahren 1794 und 95 an den Hof in Peking. Sie wurde von TITSING geleitet. Ihm war VAN BRAAM HOUCKGEEST, der Chef der Factorei, welche die holländisch-ostindische Companie in Canton unterhielt, beigegeben, und als Dolmetscher fungirte der jüngere DE GUIGNES. Die Reise ist von Interesse, weil sie durch einige sonst nur wenig beschriebene Gegenden führte ; denn bereits bei N a n- t s h an g- f u wurde der Wasserweg verlassen und die Reise zu Lande fortgesetzt. Sie führte Tiber Kiu-kiang-fu, Lu-tshóu-fu, Hsü-tshóu-fu, Yen-tshóu-fu und Ho-k i ë n- f u nach Peking. Auf dem Rückweg wurde von T e- t s h ó u aus die Strasseneben dem Grossen Canal verfolgt , und erst bei H w a i - n g a n - f u schiffte sich die Gesandtschaft ein , um den Wasserweg über Hang - t s h ó u - f u und durch die Provinz K i a n g- s i zurück nach Canton zu nehmen').

Als die Engländer nach den ostasiatischen Gewässern kamen, hatten sie mit drei Feinden zu kämpfen ; denn die Portugiesen wie die Holländer , sonst gegen einander gekehrt, vereinigten sich in dem Bestreben, den neuen Concurrenten auf dem gewinnbringenden Feld nicht zuzulassen, und Beide thaten was in ihren Kräften lag, um die Chinesen gegen denselben einzunehmen. Die älteste Nachricht von englischen Versuchen zu einem Verkehr in China stammt aus dem Jahr 1637, als eine Flotte von vier wohl bemannten und armirten Schiffen unter Cap. WEDDEL nach Canton kam » um mit den Chinesen in friedlichen und freundschaftlichen Verkehr zu treten, Handel zu treiben wie die Portugiesen, und sich gegen Bezahlung zu approvisioniren «. Die portugiesischen Intriguen gaben den Engländern die vielleicht nicht unerwünschte Gelegenheit, sich gegen einen Angriff der Chinesen zu vertheidigen und durch eine kühne Waffenthat Achtung zu verschaffen. Dennoch scheint erst vom Jahr i 664 an ein Handel mit Canton , der endlich auch zu einer Niederlassung daselbst führte, begonnen zu haben. Von Macao blieben die Engländer ausgeschlossen. Langsam und mit manchen Unterbrechungen schritt der Handel fort. Die hohen Zölle und Tonnengebühren machten ihn oft unmöglich, und alle Versuche , ähnliche Beziehungen an anderen Orten, in Amoy , Fu-tshóu oder Ning-po 2) anzuknüpfen, waren vergeblich. Im Jahr 1 734 kam nur Ein Schiff nach

.

s

stt

i) Ein trocknes und sachgemässes Tagebuch, in welchem einzelne brauchbare Beobachtungen zerstreut sind, gab VAN BRAAM HOUCKGEEST, der seine späteren Jahre in America verbrachte , in Philadelphia 1797/98 (z Bde. in 40) heraus. Hiernach veröffentlichte MOREAU DE SAINT MÊRY eine französische Ausgabe unter dem Titel : Voyage de l'Ambassade de la Compagnie des Indes orientales Hollandaises vers l'Empereur de la Chine , tiré du journal d'André Everard v an Br a a m Ho u c k ge est Eine deutsche

Lebersetzung erschien in Leipzig 1798/99•

z) Vor dem Jahr 1644 sollen die Engländer in Ning-po und Amoy etwas Handel getrieben und

auch später eine Niederlassung an ersterem Ort gehabt haben , die jedoch im Jahr 1759, als längst

~