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0554 China : vol.1
China : vol.1 / Page 554 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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490 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 58—I 50 n. Chr.

Aspakarae, in denen VISDELOU ein Reitervolk erwiesen hat 1). Vielleicht haben wir in ihnen die nomadisirenden Hirtenvölker zu suchen, welche südlich von der Strasse gegen den Kwen - lun und Tsaidam hin lebten , und unter denen die No - Kiang (s. oben S. 461, Anm.) und die Nachkommen der Kleinen Yué-tshī waren. Da man es entlang der Strasse wesentlich mit Oasenbewohnern zu thun hatte, so konnten wohl die Nomaden , welche man hier , wie auch die Chinesen berichten, an der Strasse traf, als »die auf Pferden wohnenden« bezeichnet werden. — Es folgt nun weiter die Stadt Daxata. Die Vermuthung von HAGER, dass dieser Name von dem persischen Deslat (Sand) gebildet seit), ist um so wahrscheinlicher, als diejenige Stadt, welche auf dem Weg von Khotan gegen Osten vor Allem genannt werden musste, der wichtige Platz S h a - t s h ó u , » die Sandstadt «, war 3) . So bedeutungslos der Ort jetzt ist, war er doch damals der bemerkenswertheste diesseits der Grenze des eigentlichen China.

Ein Stein des Anstosses bei den verschiedenen Versuchen, die Geographie von Serica aufzuklären, ist der Umstand, dass PTOLEMAEUS den Weg über den Bautisos gehen lässt , ehe man Sera metropolis erreichte. Dies involvirt einen scheinbaren Widerspruch , da der Bautisos seiner geographischen Beschreibung unwiderleglich der Fluss der Bantae, d. i. der Y a r u- dz an gb o in Tibet, ist. Einige haben ihn, auf Grund seiner Lage im Verhältniss zu der, Strasse nach Sera metropolis, für den Etzine, Andere für den Hwang-ho gehalten , noch Andere angenommen , dass die Carawanenstrasse damals durch Tibet, und mit Ueberschreitung des oberen Bramaputra nach dem südwestlichen China gegangen sei. Doch sind diese Ansichten in der Form, in welcher sie geboten werden, unhaltbar ; die beiden ersteren desshalb, weil der Bautisos im Norden des Emodus entsprang, und sein Name indischen Ursprungs ist ; die dritte desshalb, weil eine directe Handelsstrasse vom Tarym-Becken nach dem südwestlichen China nie bestanden hat und beinahe eine geographische Unmöglichkeit ist. PTOLEMAEUS hat offenbar einen Irrthum begangen, welcher vollkommen verzeihlich war. Denn wenn man jetzt, ohne Kunde der Geographie von Ost-Asien, von der Existenz eines grossen, in östlicher Richtung in unbekanntes Gebirgsland fliessenden Stromes im Norden des Himâlaya hörte, und dann erführe, dass nordöstlich davon, im westlichen China, ein grosser Strom aus unbekanntem Gebirgsland von Süden hervorbricht, so würde die theoretische Verbindung beider zu Einem Strom ein geringes Wagstück gegenüber mancher noch im vorigen Jahrhundert be-

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i) VISDELOU observations sur la bibliothégue orientale D'HERBELOT, Igour und Suppl. p. 135 und 138. Ich citire diese Stelle nach HAGER, Médailles chinoises p. 137. VISDELOU leitet den Namen, ebenso wie den der Aspabatae, aus dem Persischen her , wo asp Pferd und abad Wohnung bedeutet. Er sowol wie HAGER beziehen beide Namen auf die Uigur, welche stets herhalten müssen wo man in einem Namen die Laute für Pferd oder Wagen versteckt glaubt. Die geographische Lage bei PTOLEMAEUS macht in diesem Fall die Identificirung mit den Uigur ganz unzulässig.

  1. HAGER , Medailles chinoises p. 137.

  2. Da tslióu nur den Rang des Verwaltungsbezirkes bezeichnet, so reducirt sich, wie in allen analogen Fällen, der eigentliche Name auf Sha, d. i. Sand. Deslit wäre also die wörtliche Uebersetzung. Dies ist HAGER entgangen , welcher in Daxata die Sandwüste sieht , während es doch eine Stadt sein soll

und auch wirklich ist.