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0283 China : vol.1
China : vol.1 / Page 283 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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GEOLOGISCHE ARBEITEN IM HIMALAYA.

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Grundlage der eingehenderen Kenntniss desselben wird für immer an den Namen des Dr. FERDINAND STOLICZKA geknüpft sein. Für den Himâlaya war allerdings Manches in fragmentarischer Weise schon vorher gethan worden. Bereits im Jahr 1842 erwähnte VIGNE in der Beschreibung seiner Reise nach Kaschmir des Vorkommens von Nummuliten , und im Jahr 1852 sammelte Dr. THOMSON am Pass Singhi-La , südlich vom Indus bei Léh , Versteinerungen , welche D'ARCHIAC als Nummuliten und Alveolinen beschrieb 1.) Ebenso wurden zwischen den Jahren 185o und i 86o in dem von verschiedenen Reisenden gesammelten Material Versteinerungen der Trias und des Jura erkannt. Eine Anzahl werthvoller Beobachtungen legte HOOKER in dem Werk über seine ausgedehnten Reisen niedere). Die ersten rein geologischen Arbeiten über den Himâlaya gab STRACHEY 3) , welcher bei den trigonometrischen Aufnahmen grosse Theile des Gebirges kennen gelernt hatte , und in glücklicher Weise geologische Kenntnisse ,mit geodätischer Durchbildung verband. Er beschrieb ein Gebirgsprofil zwischen 790 und 801/20 0., fand den Parallelismus des Streichens von WNW nach OSO in Schichtgesteinen und Gebirgen, und legte in allgemeinen Zügen und mit Klarheit die Reihenfolge der Formationen nieder, so weit er sie kannte. Wenn auch nachher noch manche vereinzelte Thatsachen durch Andere veröffentlicht worden sind , so beschränken sich doch späterhin die wichtigeren Arbeiten über den Bau des Gebirges auf die unter der bewährten Leitung von Dr. THOMAS OLDHAM stehende Geological Survey of India. Aber die Grösse des Gebietes, welches dieselbe zu bewältigen hat, erlaubte bisher nur einen kleinen Theil der Kräfte dem Himâlaya zuzuwenden , und es sind daher von ihr nur wenige Arbeiten über dieses Gebirge veröffentlicht worden. Die erste ' ist von MEDLICOTT, welcher im Jahr 1865 die Ergebnisse mehrjähriger Aufnahmen in dem zunächst um S i m 1 a gelegenen Theil des Gebirges zusammenfasste 4) . Der gänzliche Mangel der dort vorkommenden Formationen an Versteinerungen, sowie an irgend einem Anhalt zu ihrer Parallelisirung mit solchen Gebilden deren Alter man kannte, erschwerte die Aufgabe, und die Untersuchungen vermochten nicht, einen ihrer sorgfältigen Ausführung und Darlegung entsprechenden Werth zu erlangen. STOLICZKA kam nach Calcutta im Jahr 1862, nachdem er durch paläontologische Arbeiten von hervorragendem Werth und Aufnahmen in den Alpen eine gründliche Vorbildung für das Studium des in mancher Beziehung so ähnlichen Himâlaya und die Bestimmung des Alters seiner Schichtgebilde gewonnen hatte. Es ist

I) D'ARCHIAC Groupe nummulitique de l'Inde.

  1. HOOKER, Himalayan journals. London 1854.

  2. 7ourn. Geol. Soc. Lond. vols VII. und X, 1851 und 54. STRACHEY hielt die Beckenablagerungen von Tibet, welche er bis 3000 Fuss mächtig fand, und deren subaërischen Ursprung ich (oben S. 131 ff.) darzulegen suchte, für Meeresablagerungen, und war daher genöthigt, ein Aufsteigen des Gebirges in der allerjüngsten Zeit, im Betrage von mindestens s000 Metern, aus dem Meeresgrund anzunehmen. Aus, den Mittheilungen dieses hervorragenden Forschers, welche unter dem Einfluss dieser Theorie stehen, ist daher das werthvolle Beobachtungsmaterial zu sichten.

  3. B. H. MEDLICOTT , on the geological structure of the southern portion of the Himalaya range between the rivers Ganges and Ravee. Mem. Geol. Surv. of India, vol. III, pt. II, 186$.