National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0767 China : vol.1
China : vol.1 / Page 767 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

695

AENDERUNG IN DEI: LEITUNG DER FORSCHUNGEN IN CHINA.

Zeit standen und nur Sinn für ihren eigenen Vortheil hatten, wie sie auch nur des Gewinnes wegen, den sie brachten , von den Chinesen, denen sie als ein umsympathisches Element gegenüber standen, geduldet wurden. Wären sie allein in China gewesen, und wäre es möglich gewesen, dass ein politischer Schlag die Beziehungen so vollständig vernichtet hätte , wie es im Jahr 878 dem Handel der Araber nach Khanfu erging 1 , so würde die Nachwelt, trotz der Buchdruckerkunst, nicht viel bemerkenswerthere Monumente über das Thun der Fremden in China während dreier Jahrhunderte vorfinden , als wir in Betreff des arabischen Handels besitzen ; die wichtigsten unter ihnen würden die bereits über der Sphäre des Handels stehenden , wiewol damit eng verbundenen sparsamen Berichte der Gesandtschaftsreisen sein. — Der zweite Factor waren die Missionen , und mit ihnen verhielt es sich gerade umgekehrt. Ihre Wirksamkeit war von Anfang an in zahlreichen Schriften vor die Oeffentlichkeit getreten , und in ihnen kam das geistige Leben Europa's nach seiner religiösen wie nach seiner wissenschaftlichen Seite zum reichbelebten Ausdruck, und zwar ebenso mit den Schattenseiten religiöser Intoleranz unter den Anhängern derselben Lehre , als mit den Lichtseiten der hohen Tugenden . der edlen Bestrebungen und der erhabenen Culturelemente , welche dem Christenthum verbunden sind. Indem jeder Einzelne sich selbstlos höheren Zwecken opferte, wurden grosse Erfolge nicht nur für China, sondern auch für die Weltanschauungen in Europa erreicht. Das Fremdartige der ostasiatischen Culturen und ihrer in ferne Vorzeit hinaufreichenden grossen Entwickelung musste hinfort in Rücksicht gezogen werden, und man begann die Beziehungen der östlichen Völkergeschichte zu derjenigen des Westens zu ahnen. Daher gewann der Blick für die Geschichte derMenschheit einen freieren Standpunkt , und die philosophische Behandlung derselben wurde vertieft.

Allein das Verhältniss sollte sich umkehren. In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts schwand allmälig der wissenschaftliche Geist aus den katholischen Missionen. Durch die französische Revolution wurden ihnen Mittel und Kräfte entzogen , und sie haben sich nie mehr zu dem glänzenden Standpunkt früherer Zeit erheben können , wenn sie sich auch ihren eigentlichen Zielen fortdauernd hingaben. Dagegen hat der Handel die Beziehungen zwischen China und Europa enger und enger geknüpft , und die erleichterten Communicationsmittel, ebenso wie 'der geistige Aufschwung in Europa , haben eine stets wachsende Zahl hochgebildeter Männer entweder in unmittelbare Berührung mit China gebracht, oder ihre Blicke von Etiropa aus auf dieses Land, sein Volk und seine Cultur gerichtet.

Ist auch ein gründlicher Umschwung erst seit dem Jahr 184o eingetreten, so dürfen wir doch die Gesandtschaftsreise von Lord MACARTNEY als das Ereigniss bezeichnen, welches den ersten Grund dazu gelegt hat. Vorher bestand in England so gut wie kein Interesse für China. Der Handel von Canton war in den Händen

I; S. oben S. 572,