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0656 China : vol.1
China : vol.1 / Page 656 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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5 86 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. I205—I5Ii.

war Centralisation, und auf diese verwendete er sein ganzes organisatorisches Talent. Ein hoher Grad von Intelligenz verband sich bei ihm mit' einer humanen, wohlwollenden Gesinnung. Sein Enkel TIMUR-Khan erbte die guten Eigenschaften von KUBLAI. Aber schneller als die grossen Dynastien früherer Zeit versanken dessen Nachkommen in Luxus und Wohlleben. Dazu erbitterte die parteiische Bevorzugung der Mongolen bei Besetzung von Aemtern die Chinesen , und im Jahr 1368 trieben sie die Mongolen und das Haus der YUÉN aus dem Land , welches 88 Jahre unter der Fremdherrschaft gestanden hatte.

Es folgte die Dynastie der MING, welche den Thron bis weit in unsere nächste Periode hinein. zum Jahr 1644, behauptete. Die Grenzen des Reiches waren schon vor ihnen enger geworden. Unter KUBI,AI hatte es nach Westen hin kaum eine Schranke der kaiserlichen Macht gegeben ; selbst HULAGU hatte man damals nur den officiellen Titel »erblicher Machthaber« ,Shi-tshin) von Persien gegeben. Die Nachfolger desselben schickten noch 1304 dem Gross-Khan in Peking eine Gesandtschaft mit Geschenken. Aber bereits waren die Beziehungen gelockert. Bis 1 3 2 I werden noch die suzerainen Fürsten des Westens genannt, dann aber fast vergessen, da sie dem Gesichtskreis entschwinden. Gegen Ende der YUÉN-Dynastie fielen einzelne central-asiatische Stämme ab , und die MING waren ganz auf das eigentliche China beschränkt. Damit verengte sich der geographische Gesichtskreis der Chinesen. Sie concentrirten ihre Aufmerksamkeit auf ihr eigenes Land und ihre eigenen Verhältnisse, die Kunst blühte, der Binnenhandel nahm einen hohen Aufschwung. Aber was jenseits der Grossen Mauer und des Thores Kia-yü-kwan lag, war ihnen gleichgültig und darum fast unbekannt.

Westliche Verkehrsbeziehungen der Chinesen. — Unter allen Culturvölkern waren es die Chinesen in erster Reihe, denen das Anwachsen der Mongolen-macht zu Gute kommen musste. Schon in der Zeit der Kharakhitan waren lebhafte Beziehungen erwacht , indem Kaufleute und /Handwerker ihnen nach Turan folgten. In noch höherem Grade lagen jetzt, besonders für die Bewohner der nördlichen Districte, welche von TSHINGIS-Khan unterworfen worden waren, die Strassen durch Central-Asien frei und offen da. Innerhalb des Netzes derselben bildete Karakorum einen neuen Knotenpunkt, und die Zahl der von Reisenden, Carawanen und

Kriegsheeren gebräuchlichen Strassen wurde viel grösser als früher , da man noch nöthig gehabt hatte , einzelnen feindlichen Stämmen sorgfältig aus dem Wege zu gehen. Es herrschte die vollkommenste Sicherheit für Leben und Eigenthum, und die Kaufleute brauchten nur den Heeren und den Fussstapfen der Couriere von TSHINGIS-Khan zu folgen, um bis nach Turan und Persien zu gelangen. Der grosse Herrscher schützte diejenigen , welche ihm nicht mehr feindlich gegenüberstanden. Vermochte er doch einen würdigen Herrschersitz in Karakorum nur mit der Hilfe der Chinesen zu schaffen. Gewiss waren diese auch in den westlichen Reichen gern gesehene Gäste ; denn sie kamen nicht als gefährliche Eroberer , sondern waren selbst unterjocht und konnten in den entvölkerten Ländern nur von Nutzen sein. indem sic zugleich mit den Producten die Industrien und Gewerbe ihres Landes brach-

 
     
     
     
   

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