Der Boden der Provinz war »gelb und mürbe«, d. h. er besass den L'össcharakter am vollständigsten und allgemeinsten. Die Felder waren die besten von China. Unter günstigeren klimatischen Verhältnissen , als gegenwärtig herrschen, konnten dort regelmässig jene überreichen Ernten erzielt werden , welche jetzt auf die seltenen Fälle nasser Jahre beschränkt sind. Dazu war die Arbeit des Landmanns mühelos , da Düngung nur in geringem Maass erforderlich , Berieselung wegen der Eigenschaft des Löss , das Wasser aufzusaugen , nur stellenweise ausführbar, und der Schutz durch Eindämmungen unnöthig war. Der Tribut bestand in edlen Steinen. Da die Provinz bis nach Central-Asien hinein reichte, so dürfte wol der Yii-Stein (Jade) von Khotan als Handelsartikel sie erreicht haben und unter den Gegenständen des Tributes gewesen sein.
Den Weg von Tsī-slii nach der Hauptstadt habe ich bereits oben (S. 318 Anm. betrachtet, ebenso (S. 226). die Schlussstelle betreffend den Tribut der wilden Stämme von Kwen-lun, Hsi-tslzi und Kü-sóir und die Huldigung aller Stämme des Westens.
Die auf den vorhergehenden Seiten versuchte Erklärung einiger Stellen des Yii-kling und die nachher. gegebene Uebersicht des Inhaltes der Beschreibung der Provinzen werden hinreichen , um die hohe Bedeutung dieses Documentes der frühesten Geschichte von China darzuthun. Ich hoffe gezeigt zu haben, wie dasselbe in seinem einfachen, trocknen Stil den Charakter, vollkoimener Glaubwürdig- keit hat; wie es gänzlich frei von der Darstellung jener übertdenschlichen Arbeiten ist, welche die Einbildungskraft der Commentatoren hinein g4gt. hat; wie es zum Theil Gegenden schildert, welche nachher.,durch f :f ei jkhrtausende unbekannt blieben, und die Hauptsitze des chinesischen VolIZes unter Verhältnissen darstellt, wie sie in früher Zeit gel errsch h en müssen, wOrend spätere Generationen sie ganz verändert vorfanden: s Je mehr man von diesen verschiedenen Gesichtspunkten aus in das Studium des Buches eindringt , desto mehr gewinnt man die Ueberzeìigung, dass die Tributrolle des YU, mit Ausnahme des weit später hineingesetzten vierten Theils (s. oben S. 278), in der Zeit geschrieben wurde, auf welche sich die Eintheilung in neun Provinzen bezieht, und vor der Ernennung von YÜ zum Kaiser, da dieses Ereigniss kaum unerwähnt gelassen worden wäre. Wir haben hiermit eine wichtige Grundlage für alle wehere geographische und historische Darstellung
gewonnen und werden uns häufig auf das Buch zurückzubeziehen haben.
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