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0680 China : vol.1
China : vol.1 / Page 680 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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610 x. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. i205—i5I

führte ihn auf der grossen Strasse über Tai-yuén-fu, Hsi-ngan-fu und Tshing-tu-fu nach Yunnan , das im Jahr 1253 von KUliLAI selbst erobert worden war , und bis nach Awa. Ein anderes Mal blieb er ein Jahr in Kan-tshóu-fu. Wahrscheinlich ist er auch in Karakorum gewesen, und er erzählt , dass er bis nach Indien geschickt worden sei. Im Jahr i 292 traten die PoLo's ihre Rückreise vonZayton an. Die Gelegenheit dazu gab ihnen eine Gesandtschaft von ARGHUN-Khan von Persien, welcher eine Braut von dem Stamm der Bayaut-Mongolen begehrte. Mit schwerem Herzen gewährte ihnen der Khan die Erlaubniss dieselbe zu begleiten, um nach ihrer Hei-math zurückzukehren. KUBLAI hatte dem Seehandel China's einen neuen Sporn gegeben. Unter ihm kamen nach fünfhundertjähriger Unterbrechung zum ersten Mal wieder chinesische Schiffe nach Ceylon , und es entspann sich ein lebhafter Handel, der mehr und mehr wuchs, und von dem wir bereits bei Gelegenheit der Reisen von IBN BATUTA zu sprechen Gelegenheit hatten. Die grossen Dschunken, welche von mehr als zweihundert Mann bedient wurden , bis zwölf Segel führten und eine grosse Zahl von Cajüten für Passagiere hatten , verkehrten insbesondere zwischen dem Hafen von Zayton und der Küste Malabar. Die Gesandtschaft erhielt dreizehn dieser Schiffe, mit denen sie die Reise bis Malabar ausführte. Die Braut wurde glücklich nach Persien gebracht und , da ARGHUN gestorben war , seinem Neffen vermählt ; die PoLo's aber kehrten nach Venedig zurück , wo sie im Jahr 1295 ankamen. Drei Jahre nachher fand das Seegefecht bei der Insel Curzola statt, bei welchem MARCO von den Genuesen gefangen genommen wurde.

Was MARCO POLO durch die Beschreibung dieser ausgedehnten Reisen für die Geographie geleistet hat, hat YULE in folgenden Sätzen zusammengefasst : »Er war der erste Reisende , welcher einen Weg durch die ganze Länge von Asien angab und hierbei Reich auf Reich , wie er sie nach einander mit seinen eigenen Augen gesehen hatte , bei Namen nannte und beschrieb : die Wüsten von Persien , die blühenden Hochländer und wilden Schluchten von B a d a k h s h a n, die den kostbaren Yü-Stein führenden Flüsse von K h o ta n , die Steppen der Mongolei, die Wiege jener Macht welche vor so kurzer Zeit die ganze Christenheit zu verschlingen gedroht hatte , den neuen und glänzenden Hof der seinen Sitz in Ca m b a l u c genommen hatte. Er war der erste Reisende, welcher den Schleier von China zog und dieses Reich schilderte mit all seinem Reichthum und seiner Grösse, seinen mächtigen Strömen, seinen ungeheuren Städten, seinen reichen Manufacturen, seiner wimmelnden Bevölkerung, den über alle Vorstellung grossen Flotten, welche seine Meere und Binnengewässer belebten ; er erzählte zuerst von den Völkern an China's Grenzen mit allen ihren Excentricitäten in Sitten und religiösen Gebräuchen, von Tibet mit seiner Bigoterie , von Birma mit seinen Pagoden und deren glitzernden Kronen, von Laos, Si am , Co c h i n c h i n a und Japan, jenem östlichen Tule, mit seinen rosigen Perlen und goldgedeckten Palästen ; zuerst sprach er von jener noch so unvollkommen ausgebeuteten Halle der Schönheit und der Wunder, dem In d i s c h e n Archipel, der Quelle jener aromatischen Producte, welche damals so hoch geschätzt wurden und deren Ursprung man so enwig kannte ; von Java, der

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