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0305 China : vol.1
China : vol.1 / Page 305 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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CHARAKTER DES KWEN-LUN IM SÜDEN VON KHOTAN.

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der Erde an, in Betreff dessen wir fast ausschliesslich auf die Darstellung auf chinesischen Karten angewiesen sind. Nur hier und da ist in der Neuzeit ein Forscher auf eine kleine Strecke eingedrungen. Der Kwen-lun ist noch bis zum 8I sten Längengrad ein scharf gezeichnetes Gebirge von ähnlichem Charakter wie am Karakash-Durchbruch-: denn so weit ist er durch die Peilungen der Geodäten niedergelegt. Wo diese ihre Grenze erreichen, scheint er bald seinen Charakter zu ändern. Schon JOHNSON hatte in Khotan erkundet, dass der Kwen-lun ungefähr ioo indes östlich von den Quellen des Karakash ,also in ungefähr 8i 1/20; in einer grossen Verebnung ende, die mit den T s h an g- t an g -Ebenen bei Rudok in Verbindung stehe, und dass man von Khotan aus um das Ost-Ende des Gebirges herum auf Wagen leicht bis in das Tshang-tshen-mo-Thal gelangen könne1). Da die Pässe ,des letzteren gegen Norden und Osten die Höhe von 5 500 Meter übersteigen, so lässt diese Aussage keineswegs auf ein Verschwinden des Kwenlun schliessen, sondern nur darauf, dass die tiefe Durchfurchung, welche die Zuflüsse des Karakash und des Stromes von Khotan veranlassen, aufhört, und der den meisten Steppengebirgen eigenthümliche Charakter allmäliger und gerundeter, mit einzelnen, zum Theil schroffen Rücken besetzter Bodenanschwellungen beginnt. Bei der grossen Länge des Nordabhanges des Kwen-lun würde es nichts Befremdendes haben, wenn es möglich sein sollte, die Passhöhen zu Wagen zu erreichen, vorausgesetzt, dass der Oberflächencharakter, welchen die subaërische Ablagerung gibt, sich in grosser Erstreckung über das Gehänge verbreitet2'). Es ist darüber bald bestimmtere Nachricht zu erwarten, da Sir DOUGLAS FORSYTH durch einen von Col. MONTGOMERIE's geschulten Eingeborenen den Weg von Kiria nach Rudok erforschen liess. Derselbe überschritt den Kwen-lun in dem Meridian von 811/20. Auf der vorläufig veröffentlichten Kartenskizze 3) ist nur ein Theil der Ergebnisse ersichtlich. Von Kiria ( 1393 m.'! wird mit Bequemlichkeit der um 4o Breitenminuten südlicher und 2569 m. hoch gelegene Ort Polu erreicht. Von dort geht der Weg nach einem 5333 hohen Pass, welcher in eine schneebedeckte, ungefähr in die Verlängerung des Ki-liën-shan fallende Kette eingesenkt ist, dann über die breite, nur 50o Fuss niedrigere Ebene von Ghubolik , von der man noch einmal an den Oberlauf des Kiria Flusses in einer Höhe von i 6000 Fuss kung. 4875 m.) kommt. Von dort führt er abermals allmälig aufwärts nach einem 518o m. hohen Pass, dessen Lage der Pandit zu 35° 7' N., bestimmte, und welcher in eine schneebedeckte, höher als die erste ansteigende Kette eingesenkt ist. Sie bildet die Wasserscheide und ist in der Verlängerung der Hauptkette des Kwen-lun gelegen.

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1) 7ourney to Ilchi, Khotan (7ourn. R. geogr. Soc. 1867) p. z.

Das- Verhältniss der Differenz der Meereshöhen des von JOHNSON übersetzten V a n g i - d i Ns an-Passes (5819 m.) und der Stadt Iltshi (1319 m.) zu der directen Entfernung beider Orte (ungefähr 68 g. Meilen) ergibt eine mittlere Steigung von I : z6. Da ein Fahrweg leicht die Entfernung verdoppeln könnte, so hätte er eine mässige Steigung zu überwinden.

3; Geographical ?Magazine, ilfay 1875. Dieselbe kam _flnir erst während des Druckes dieser Seiten zu und konnte in früheren Capiteln nicht benutzt werden.

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