National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF Graphics   Japanese English
0146 China : vol.1
China : vol.1 / Page 146 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

HI. CAPITEL. BILDUNG UND UMBILDUNG DER SALZSTEPPEN.:

401

7t

94

welche durch das Eindringen des Sickerwassers in die Fugen und Klüfte des Gesteins und sein nächtliches Gefrieren verursacht 1111W , muss daher allenthalben zur

Geltung kommen , am meisten aber in den Hochgebirgen , wo die fortdauernde Feuchtigkeitsquelle sie während der ganzen Dauer der heissesten Jahreszeit unterhalten kann, und ausserdem die zerstörende Wirkung, welche das mit Schutt beladene Gletschereis durch das Fortschieben auf seiner Unterlage ausübt, hinzutritt. Wenn dann im Sommer die hohe Temperatur, wegen der Lufttrockenheit, an jeder einzelnen Stelle nur eine geringe chemische Zersetzung hervorzubringen vermag, wird doch derselben wegen der vorhergegangenen Auflockerung des Gesteins eine so ausserordentlich grosse Fläche geboten, dass die geringen Einzelwirkungen sich zu bedeutenden Beträgen summiren, und allenthalben eine grosse Menge kleinster Theilchen freigelegt werden können.

Ganz anders ist es in der östlichen Mongolei, wo der Winter trocken ist. Dort finden die Temperaturwechsel von Tag und Nacht im Frühjahr keine hinreichende

Feuchtigkeit vor, um auch nur in annäherndem Grade eine Auflockerung des Gebirgsgesteins zu bewirken. Hingegen wird dort das Zusammentreffen der Zeit der grössten Hitze mit derjenigen des stärksten Niederschlags die chemische Zersetzung in weit höherem Grade begünstigen. Vor Allem wird dieselbe tiefer in das Gestein eindringen und dahin wirken, rundliche Formen hervorzubringen.

So werden zu jeder Zeit, an jedem einzelnen Ort wo Gestein ansteht, geringe Mengen von Material blossgelegt und der Fortführung durch Wind oder Wasser zugänglich sein, wobei jener die mechanisch am feinsten vertheilten, dieses ausserdem die gröberen und die chemisch lösbaren Stoffe mitnehmen wird.

Der Wind hat bei der Ablagerung und Umlagerung der Zersetzungsproducte in allen Ländern einen bedeutenderen Antheil, als man ihm zuzuschreiben pflegt.

Aber nur in Gegenden, wo der wässrige Niederschlag zu gering ist um seine zu-

sammengespülten Absätze gegen das Meer hin zu führen, oder an solchen Orten, wo der abgelagerte Staub vor der Weiterführung durch den Wind selbst geschützt

ist, lässt sich seine Rolle in der Erhöhung des Bodens deutlich erkennen. Solche

Stellen sind beispielsweise die Klüfte und schroff abgesetzten Vertiefungen auf festem Boden ; ferner die Ruinen grosser Gebäude oder ganzer Städte. Niemand

wird zweifeln, dass die Erdmassen, unter denen man Ninive und Babylon vergraben

gefunden hat, oder welche man in den trockensten Gegenden der Mittelmeerländer, und an Stellen wo ein bedeutenderes Herzuspülen von Stoffen durch Wasser

nicht angenommen werden kann, abräumen muss, um die Culturschichten verschie-

dener Zeitalter und etagenartig übereinander angeordnete Reste von Bauwerken aufzudecken, der durch Jahrtausende fortgesetzten Verwehung durch Wind ihren

Ursprung verdanken. Thoniger und sandiger Staub häufen sich allmälig an , bis sie selbst auf hartem Mosaikboden oder auf glatten Marmorquadern eine für das Sprossen von Vegetation geeignete Schicht bilden. Mit dem ersten Entstehen der

Höhen zunehmen. So beträgt die tägliche Differenz im Jahresmittel 400 (F.) in Rukshu 330 in Ladāk und 310 in Lahul.

;1141.**