National Institute of Informatics - Digital Silk Road Project
Digital Archive of Toyo Bunko Rare Books

> > > >
Color New!IIIF Color HighRes Gray HighRes PDF   Japanese English
0135 China : vol.1
China : vol.1 / Page 135 (Color Image)

New!Citation Information

doi: 10.20676/00000260
Citation Format: Chicago | APA | Harvard | IEEE

OCR Text

 

 

a.

1

URSACHEN UND FOLGEN DER HERSTEMWG I)ES ABFLUSSES.

83

Spur von Löss zu finden. Aber sein östlicher Theil, der Fu-niu-shan, griff in die Steppen in ähnlicher Weise ein wie es jetzt der östliche Ausläufer des Tiën-shan thut.

Ueber die Ursachen der grossen Verschiedenheit der ehemaligen klimatischen Zustände von denen der Gegenwart lassen sich nur Vermuthungen aufstellen. Eine von ihnen dürfte darin zu suchen sein, dass, wie ich in einem späteren Capitel zu beweisen suchen werde, das Festland von Asien damals in seinem östlichen Theil höher erhoben war als gegenwärtig und sich weiter ostwärts in das Meer erstreckte ; daher die maritimen Einflüsse .aus grösserer Entfernung kamen, und die Feuchtigkeit der Südwinde in grösserem Maass von Gebirgen aufgefangen wurde. Auf das allmälige relative Sinken des Landes und das nähere Heranrücken des Meeres dürfte zum Theil die Verwandlung abflussloser 'Gebiete in abfliessende zurückzuführen sein. Man kann sich den Vorgang nur so erklären, dass, von Osten anfangend, und mehr und mehr gegen Westen vorschreitend, erst e i n Becken, dann ein anderes., und so fort , durch ein äusserst geringes Wachsen des Niederschlags allmälig in den Stand gesetzt wurde, einen Abfluss für seine Gewässer zu schaffen. An manchen Orten mag eine Vereinigung mehrerer Becken in eines stattgefunden haben, ehe der Ausfluss in der Richtung der jetzigen Ströme begann. War er einmal hergestellt, und war der Canal so tief eingegraben, dass er höchstens noch im Niveau mit dem Grund des centralen Wasserbeckens stand, so musste , wenn nicht grosse rückschreitende Veränderungen im Klima stattfanden, der Abfluss permanent bleiben und das Flusssystem sich zu steigender Vollkommenheit entwickeln. In Folge der besonderen Art der Anordnung der einzelnen Becken geschah es , dass , mit Ausnahme der östlichsten Gegenden , Ein Canal die Hauptader für die Drainirung wurde. Es war derjenige, welchen jetzt der Hwang-ho oder Gelbe Fluss einnimmt. Mehr und mehr Seebecken wurden in sein System hineingezogen , und er wuchs langsam nach oben , bis sein Stromgebiet seinen jetzigen Umfang erreichte , und wahrscheinlich ist es noch im Wachsen gegen die Steppen hin begriffen. Die Umänderung ist eine gewaltige, aber nicht mit Nothwendigkeit eine permanente. Zwar würde auch bei einer bedeutenden Verringerung des Niederschlags im nördlichen China der Gelbe Strom fortdauern zu fliessen, und den wenn auch noch so bescheidenen Tribut von seinen Zuflüssen erhalten. Aber es könnten nächst der Regenverminderung andere Umstände eintreten, welche im Stande wären, einen dem früheren ähnlichen Zustand herbeizuführen. Ich werde im nächsten Capitel die Bedingungen darzustellen suchen, welche es möglich machen, dass durch klimatische Aenderung ein wohlgegliedertes ,.Stromgebiet:, in ein Salzsteppenland verwandelt werden kann.

Wäre das nördliehi China jetzt noch in seinem früheren Zustand , so würde es für den Ackerbau unverwendbar sein , vielleicht mit Ausnahme einiger Berieselungsoasen nach Art derjenigen am Südfuss des Tiën-shan. Eine nomadisirende Bevölkerung würde es bewohnen. Mit unendlichem Segen war die Umwandlung der Salzsteppen in Lössgebiete verbunden. Denn nun wurde das Salz aus den über dem Niveau der Flüsse liegenden Theilen des Löss ausgelaugt , und dadurch ein Boden, welcher früher nur für eine Steppenvegetation geeignet war, fruchtbar und

6 »