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0600 China : vol.1
China : vol.1 / Page 600 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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5 34 X. CAPITEL. ENTWICKELUNG DES AUSWÄRTIGEN VERKEHRS. 619-1205 n. Chr.

den Wege geschehen war , so war das analoge Vorgehen der Steppenvölker auch dies Mal entscheidend.

Es scheint , dass ungefähr das Jahr 756 den Abfall aller westlich vom Tsung-ling gelegenen Länder, das Jahr 790 aber die Vernichtung der chinesischen Macht im Tarym-Becken bezeichnet. Sie wurde nicht wieder hergestellt. Die glorreichen Zeiten der TANG-Dynastie waren vorüber. Nach und nach trat auch ein Verfall im Innern ein, und vom Jahr 88o an waren die Kaiser auf den Besitz von Honan und Shantung beschränkt. Im Jahr 907 ging die Dynastie mit ihrem zwanzigsten Kaiser

zu Grunde. Es folgte die Periode der sogenannten   oder fünf Dynastien,
welche nach einander in dem kurzen Zeitraum bis 96o regierten. Dann bestieg die SuNG-Dynastie den Thron. Durch 167 Jahre (960-1127) beherrschte sie ganz China von da bis i 280 war sie auf die südliche Hälfte des Reiches beschränkt. Während des ersteren Zeitraumes wurden die Handelsbeziehungen nach dem Westen wieder hergestellt, ohne jedoch mit der Begründung einer politischen Macht ausserhalb des eigentlichen Reiches verbunden zu sein. In Central-Asien war die Periode von 900 bis 1127 eine Zeit grosser Bewegungen. Türkische Stämme drängten die Tangut aus dem Tarym-Becken nach Süden zurück. Dann beginnt, um 950, im Nordosten die grosse Machtentfaltung des Reiches der Khitan. Ihnen folgte das grosse mongolische Reich von Anfang des i 3ten Jahrhunderts an , dessen Entwickelung der nächsten Periode angehört.

Eine kurze Darstellung der Gesandtschaften von und nach fremden Völkern, von denen wir durch die Chinesen Nachricht erhalten , wird den Erfolg der geschilderten Begebenheiten für die Wechselbeziehungen der Völker in ein klareres Licht setzen.

Gesandtschaften nach und von China. — Schon die erste Besitznahme des Tarym-Beckens durch TAI-TSUNG, in Folge seines Sieges über die Tukiu im Jahr 634, verlieh dem chinesischen Namen einen hohen Glanz und ebnete den Gesandtschaften aus fernen Ländern den vorher beschwerlichen und gefährlichen Weg. die kamen in grosser Zahl an den kaiserlichen Hof in Tshang-ngan, um entweder die Freundschaftsversicherungen oder die Huldigung ihrer Herren zu überbringen, oder urn das Bündniss des mächtigen I-Ierrschers nachzusuchen. Ob sie vom byzantinischen Reich , von den Khalifen , von Indien oder von anderen Fürsten und Reichen kamen, betraten sie entweder mit ihrer eigenen Landesgrenze oder in geringer Entfernung von derselben den Boden der unmittelbaren chinesischen Machtsphäre und konnten sichere Escorte zur Hauptstadt erlangen.

Mit besonderer Genugthuung erwähnen die Annalen der TANG der Gesandtschaft von YEZDIDJERD III, dem letzten der Sassaniden in Persien, welcher im Jahr 638 TAITSUNG vergeblich um Hilfe gegen die Saracenen anflehte 1l und bald darauf

z) Die von dem arabischen Geschichtsschreiber TABARI mitgetheilte Antwort des Kaisers TAI-TSUNG zeigt dessen politische Umsicht und Klugheit: »Es ist billig «, sagte er den Gesandten, »dass Könige einander helfen sollten. Aber ich habe von Euren eigenen Gesandten erfahren, was für. eine Art Leute diese Araber sind, was sie für Gewohnheiten und für eine Religion haben, und wie der Charakter ihrer