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0593 China : vol.1
China : vol.1 / Page 593 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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NEUER AUFSCHWUNG DES VERKEHRS.

527

theilte nördliche China in Besitz nahm. Im Jahr 589 schlug er bei Nanking den letzten Fürsten der das südliche China beherrschenden Dynastie der TSHIN , wodurch er das seit fast 400 Jahren getheilte Reich zum ersten Mal wieder vereinigte

und die SUI-Dynastie begründete.

Viere Periode. Von der Thronbesteigung der TA 1VG-Dynastie bis zur Entstehung des Mongolenreiches (619 bis 1205).

Nach dieser langen Zeit der Zerrissenheit im Osten und Westen und der Völkerströme , welche , auf den Steppen Central-Asiens entstehend , sich tobend nach Europa fortgewälzt und dort die Auflösung der alten Verhältnisse herbeigeführt hatten , folgt eine Periode der Geschichte , welche sich , wie diejenige der HAN-Dynastie , durch das plötzliche Erstehen einer consolidirten Macht im Osten und einer anderen im Westen auszeichnet , die beide schnell fortwachsen, bis sie sich einander berühren ; und gerade wie damals ist damit ein mächtiges Aufleben des beiderseitigen Verkehrs verbunden. In China bereitet schon die kurzlebige SuI-Dynastie (589 bis 6i8) durch ihre guten Bestrebungen den Boden für die wahrhaft grosse Dynastie der TANG, welche 288 Jahre (619-906) regierte. » Während dieser Zeit « , sagt WILLIAMS mit Recht , » war China wahrscheinlich das civilisirteste Land der Welt , und die finstersten Tage des Westens , in denen Europa in der Unwissenheit und Rohheit des Mittelalters darniederlag , war die glänzendste Periode des Ostens «I) . Blieb auch daher Europa von den Früchten des transcontinentalen Verkehrs diesmal fast ganz ausgeschlossen, so war doch ein anderes Culturvolk da, um von ihnen Nutzen zu ziehen. Denn gleichzeitig mit der TANG-Dynastie erstand im südwestlichen Asien das Reich MoHAMED's. Gleich jener war dieses erfolgreich in seinen Kriegen , kräftig in der Organisation seiner Verwaltung und entwickelte doch die Künste des Friedens — Handel und Verkehr ebenso wie Kunst und Wissenschaft. Aber eine dritte , noch grössere und beständigere Macht greift nun — analog dem Buddhismus in der vorhergehenden Periode — rivalisirend in den Lauf der für die gegenseitigen Beziehungen des Ostens und Westens wichtigen Begebenheiten ein. Dies ist das Christenthum. Es hatte allmälig die gebildeten Völker Europa's ergriffen , sich um das Mittelmeer und bis weit über das westliche Asien ausgebreitet , und wenn es auch oft , wie der Mohamedanismus , zugleich weltlicher und geistiger Macht - zu Grunde lag, so war es doch überwiegend die letztere, welche seine begeisterten Jünger auszubreiten bestrebt waren. Während daher in Europa ausserhalb Byzanz bei den Gelehrten, wie bei den Trägern der Politik und den Vermittlern des Handels, die Kunde von einem Reich im fernen Osten schon seit Jahrhunderten fast vollständig erloschen war und sich noch durch weitere Jahrhunderte kaum als eine dunkle Ahnung forterhielt , war in dem , dem Christenthum innewohnenden Drang nach

i) WELLS WILLIAMS, Middle kingdoín II, p. 217.