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0320 China : vol.1
China : vol.1 / Page 320 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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266 VII. CAPITEL. DAS GEBIRGS-GERUST VON CENTRAL-ASIEN. 2. DER KWEN-LUN.

hin sichtbarer Zug von Hochgipfeln , sondern scheint , wenigstens in der nördlichen Hälfte , ein flachgerundetes, schuttbedecktes Steppengebirge , von gleichem Charakter wie die westlichen und nördlichen Umgebungen des Sternenmeeres, zu sein ; denn die oben (S. 225,, in No. 5 d. Anmerk., erwähnte Strasse von Hsi-ning-fu nach Lāssa, welche dieses Thal schneidet , führt auf der wasserscheidenden• Höhe des Gebirges entlang; gerade wie weiterhin, wo, sie mit Huc's Weg zusammentrifft, auf dem flachen Rücken des Tang-la.

Ehe wir der ferneren Entwickelung nach Westen folgen, betrachten wir die anderen Parallelketten , welche im Osten durch den Oberlauf des Hwang-ho erschlossen werden. Südlich vom Tsi-shi-shan scheint nur noch Ein Gebirgszug die Kwen-lun-Richtung zu haben. Es ist der, welcher den südlichsten Theil der S-Kriimmung des Gelben Flusses von dem Quellgebiet des Ya-lung-kiang scheidet. Nördlich jedoch findet eine bedeutende Entwickelung von Parallelzügen statt. Zunächst liegt dem Min-Gebirge nach dieser Richtung das Längsthal des Tau-ho vor, welcher dasselbe bei der Stadt Min - t s h 6u verlässt, rechtwinklig nach Norden biegt und dadurch den Schluss rechtfertigt, dass er das die Furche in dieser Richtung begrenzende Gebirge quer durchbricht. Auch dies ist wieder eine mächtige und von Alters her berühmte Hochkette , welche , gleich dem Min -shan , ihren Namen seit der Zeit der Abfassung des Yii-kung beibehalten hat. Denn es wird dort in dieser Gegend der Name H s i - k i n g-shan erwähnt ; da derselbe heute dem in Rede stehenden Gebirge beigelegt wird und dasselbe dem Gesichtskreis der Chinesen seit jener frühen Zeit nicht wesentlich entrückt worden ist, so dürfen wir annehmen, dass die Anwendung des Namens sich nicht geändert hat. Dies ist die dritte Parallelkette, von Süden nach Norden gerechnet. Wie der Oberlauf des Tau-ho sie vom Min-shan und Tsi-shi-shan scheidet, so liegt ihr im Norden eine andere Längseinsenkung vor, in welcher der T a - h s i a - h o von West nach Ost herabkommt. Auch dieser Fluss macht eine plötzliche Umbiegung nach Norden und fliesst weiter unten an der bekannten Stadt H o - t s h ó u vorbei , welche bis vor Kurzem das Hauptbollwerk der aufständischen Mohamedaner der Provinzen Shensi und Kansu war. Ich werde später den Zusammenhang des Hsi-king-shan mit dem östlicher gelegenen T s i n g - l i n g -shan nachzuweisen suchen. Nach Westen lässt er sich deutlich bis dahin verfolgen, wo der Hwang-ho seine Ost-West-Richtung, welche in die Verlängerung des Tau-ho-Längsthales fällt, in einer scharfen Umbiegung verlässt. Gerade hier durchbricht er die Kette des Hsi-king-shan, die westlich von dem Einschnitt gewiss mit nicht minder bedeutenden Dimensionen fortsetzt, als sie im Osten hat; aber sie verschwindet dort unter der Decke von Schutt, welche alle Individualität verwischt und der Landschaft einen einförmigen Charakter verleiht. Der Löss erfüllt die Unebenheiten, und Salzsteppe bildet die Oberfläche.

Nördlich vom Hsi-king-shan ist für einige Erstreckung die Regelmässigkeit des Gebirgsbaues weniger deutlich zu erkennen ; auch nimmt die Meereshöhe ab, ebenso wie die imposante Gestalt der Gipfelreihen, und daher fehlen auch die ehrwürdigen Namen des hohen Alterthums, welche uns hier nur bei augenfälligen Gipfelreihen