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0685 China : vol.1
China : vol.1 / Page 685 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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JOHANN VON MONTECORVINO.

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Secte begonnen haben. Die Missionare wandten jetzt ihre Aufmerksamkeit insbesondere den Stämmen von Central - Asien zu . RUBRUQUIS wusste , dass unter den Uïguren eine grosse Menge von Nestorianern seien ; MARCO POLO begegnete ihnen bereits im westlichen Theil des Tarym-Beckens , und nachher in fast allen grossen Städten von Tangut und von Cathay , in die er gelangte. Nur Weniges ist über ihre Organisation und ihre Verbindung mit den Bischöfen des Westens bekannt. Sie besassen Kirchen in den meisten grossen Städten, und ihre Zahl war, bei der grossen Toleranz der sich alle Religionen unter den mongolischen Kaisern erfreuten , in fortdauerndem Zunehmen- begriffen. Die römisch - k a t h o lische Mission hat eine so frühe Geschichte im östlichen Asien nicht aufzuweisen ; sie begann erst, als ihr der Weg politisch geöffnet wurde , und die Priester sich mit Sicherheit in die Länder Inner-Asiens wagen konnten ; insbesondere waren es die Franziscaner und Dominicaner , welche für die Zwecke dieser beiden neu gestifteten Orden sofort ein grosses und dankbares Feld fanden. Im Jahr 126o soll eine Custodie der Ersteren in Sarai bestanden haben t) , und es scheint, dass eine Kette von Stationen erwuchs , welche ungefähr jenem Weg folgte , den PEGOLOTTI in seinem erwähnten Buch beschreibt. Allein, um mit den Oberen in der Heimath in steter Verbindung zu bleiben , war wol der Weg bis nach China zu lang; denn es scheint, dass der Verfall der Missionen eintrat, als sie noch weit von den Grenzen dieses Reiches entfernt waren 2) . Zwar schickte schon im Jahr 1278 Pabst NICOLAUS III fiinf Mönche mit Vollmachten Tiber Land an den Gross-Khan in Khathay. Allein sie sind wahrscheinlich niemals angekommen 3;

Was zu Lande schwer ausführbar war , dem stellten sich auf dem Seeweg geringere Hindernisse entgegen. Seit langer Zeit bestanden Missionen in Indien, und es war nur die kühne Initiative eines ihrer Mitglieder erforderlich. um auf einem chinesischen Schiff von Malabar aus nach dem fernen Cathay zu gehen. Dies that Johann v. MONTECORVINO. Er war im Jahr 1289 von einem längeren Aufenthalt im Orient an den päpstlichen Hof zurückgekehrt und hatte von der Toleranz der mongolischen Fürsten, ja selbst ihrer Zuneigung zur christlichen Religion erzählt. Der

I) KUNSTMANN, hist. polit. Blätter Bd. 38, p. 707. -- Wir verdanken diesem Forscher die erste kritische Zusammenstellung der Nachrichten über die katholischen Missionen in China zur Mongolenzeit. Sie finden sich in den folgenden Aufsätzen : »Die A/fission in China« Historisch-politische Blätter Bd. 37, 1856, p. 225-252 ; die Mission in Indien und China ebendas. Bd. 38, 1856, p. 507-537, 701-719, 793-813, und in einem Nachtrag zu dem ersteren Aufsatz (ebend. Bd. 43, 1859, P. 677 —68z). Docl'i auch für diesen Gegenstand sind die reichhaltigen Commentare, welche Colonel YULE in Cathay and Me way thither zu den Berichten der Missionare und reisenden Priester gegeben hat, seit der Zeit jener

Veröffentlichungen die wichtigste Quelle geworden.

z) Schon in Almalik fand man einen ungünstigen Boden. Allerdings ist es klar, dass die in den Annales Minoruin von WADDING mitgetheilte Nachricht, dass dort JOHANNES DE PLANO und BENEDICT v o Il B o hm e n im Jahr 1248 als Märtyrer gestorben seien, auf einem Irrthum beruht. KUNSTMANN (a. a. O. Bd. 38, P. 715) glaubt zwar , dass JOHANNES de P l a n o und PLAN CARPIN verschieden sind ; aber die Zeit des angenommenen Ereignisses und die Begleitung durch einen Mönch BENEDICT (s. oben S. 600) machen es unzweifelhaft, dass PLAN CARPIN gemeint ist. Dagegen spricht der Bruder PAsCHALIK im Jahr 1338, also sehr spät, von den ungünstigen Verhältnissen in ALMALIK, und im Jahr 1339 starben dort sieben Missio-

nare den Märtyrertod (KUNSTMANN ebend. p. 717) . 3) KUNSTMANN a. a. O., Bd. 37, p. 226 ff,