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0377 China : vol.1
China : vol.1 / Page 377 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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EHEMALIGER UNTERLAUF DES HWANG-HO.

Gewalt des Stromes. Die Stelle wo der letzte Wechsel im Stromlauf stattgefunden hat ist ungefähr ioo g. M. östlich von der Einmündung des Ló-ho gelegen, und in der Strecke bis dorthin hat während der letzten i000 Jahre eine wesentliche Aenderung sich nicht ereignet. Zu YAU's Zeit aber war es ganz anders. Damals floss der Hwang-ho noch nicht ostwärts, um sich südlich von Shantung, wie vor dem Jahr 1854, oder nördlich davon, wie es seitdem der Fall ist, in das Meer zu ergiessen, sondern er bog schon weit vorher gegen Nordosten ab. Sein Lauf lässt sich nach der Beschreibung im Yü-kung und mit Zuhülfenahme dessen, was die Annalen späterer Zeit über den Gegenstand berichten, deutlich verfolgen. Bis zu einem nicht genau bestimmbaren Platz, der nicht weniger als ?o und nicht mehr als 4o g. M. östlich von Hwai-king-fu liegt, nahm er noch das jetzige Bett ein. Dort aber wandte er sich nordöstlich nach der Depression, welche jetzt der Wéih o bei Wéi -hwui - f u oder unterhalb dieser Stadt einnimmt. Letzterer fliesst erst ONO, bei dem grossen Marktflecken Tau - k ó u - t s h ö n n , einem der von ,Tiën-tsin ressortirenden Handelsplätze, vorüber nach Hsiun - h s i ë n (Wéi-hwui-fu) , wo er sich bei den Hügeln T u- s h an d. i. Erdberg) und T a- p i- s h a n nordwärts wendet t) . Der letztere ist der T a -p i unsres Textes.

(f) Während der Wéi2) , ein schöner, schiffbarer Strom, nur ungefähr 3o g. M. nördlich gerichtet ist, dann einen kleinen Zufluss von Tshang-te-fu erhält und mit ihm nordöstlich bei Ta-ming-fu vorüber fliesst, um dann von Lin-tsing-tshóu bis Tiën-tsin den nördlichsten Theil des Grossen Canals zu bilden, setzte der Ho zu YAU's Zeit seinen nördlichen Lauf mehr als ioo g. Meilen fort, zwischen den Städten Tshang-te-fu und Ta-ming-fu hindurch, nahm dann den Kiang-shui;) auf, betrat die Gegend der jetzigen dichtbevölkerten Departements K w an g- p in g- f u und S h u n - t e - f u , und gelangte hier in den T a-1 u , wo wir wieder sicheren Grund haben. Denn dieser Name ( Ta-lu-tsz', d. h. Sumpf Ta-lu) existirt noch heute und bezeichnet einen seichten, morastigen See, östlich von Shun-te-fu und südwestlich von dem grösseren See Ki-tshóu, in den er abfliesst, und mit dem er einst eine zusammenhängende Wasserfläche gebildet haben mag. Die beiden Seen nehmen eine grosse Anzahl vom Tai-hang-shan und dessen nördlicher Verlängerung (s. oben S. 307 herabkommender Flüsse auf, unter denen der grosse Pu-to-ho sich befindet.

(g, 11) Ueberblicken wir noch einmal den Lauf des Hwang-ho zu YAU's Zeit von Möng-tshin-hsiën bis zum Sumpf Ta-lu, so zeigt es sich, dass er in dieser ganzen Erstreckung dem Abfall des Plateau's von Shansi , welcher als Tai-hang-shan bekannt ist, parallel gerichtet ist. Der Fuss des letzteren ist jetzt von einem ver-

I) Der T u - s h an — d. i: Erdberg, wahrscheinlich ein Lösshiigel — liegt ein wenig südöstlich,

der Ta-pi-shan einige Meilen nördlich von Hsiun-hsiën.

z) Nicht zu verwechseln mit dem Wéi-Fluss in Shensi.

3) Der K i a n g- s hui ist mit dem jetzigen Fluss T s h an g - h o identificirt. LEGGE gibt (p. 135) Féi-hsiang-hsiën in Kwang-ping-fu als den wahrscheinlichsten Ort der Einmündung an. An einer anderen Stelle (p. 97) jedoch sagt er : Its junction with the Ho took place in the p resent department of Ho-kiën, district of Fow-shing. Letztere Stadt liegt nahezu 100 g. M. nordöstlich von Féi-hsiang. Die erste dieser beiden widersprechenden Ansichten kann richtig sein, die zweite ist entschieden ein Irrthum.

v. Richthofen, China. I.   21

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