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0041 China : vol.1
China : vol.1 / Page 41 (Color Image)

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doi: 10.20676/00000260
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UEBERSICHT DER REISEN DES VERFASSERS IN CHINA.

XXX

das wichtige Kohlenfeld von P o- s h a n- h s i ë n, wo ich eine bedeutende Ausbeute von Kohlenkalkversteinerungen machte, und erreichte am 28sten April die Hafenstadt Tshifu, wo ich mehrere Tage verweilte.

Mein nächstes Ziel war die Halbinsel L i a u - t u n g , nebst der südlichen Mantschurei. Da es schwer war, eine Schiffsgelegenheit dort hinüber zu finden , so musste ich den Aufenthalt in Tshifu über die beabsichtigte Zeit hinaus verlängern. Der wegen seines frühen Todes allgemein betrauerte JOHN MARKHAM , damals englischer Consul daselbst, hatte die Freundlichkeit, mir Passage auf einem englischen Kanonenboot zu verschaffen , das mich an der Spitze der Halbinsel aussetzen sollte, wegen widriger Winde aber mich bis zu seinem eigenen Zielpunkt N i u t s h w an g zu bringen gezwungen war. Hier traf ich am 2i sten Mai ein und fand eben so gastfreie Aufnahme als werthvolle Information bei dem deutschen Consul Herrn KNIGHT. Schon an demselben Tag begann ich meine Landreise, welche der Westküste der Halbinsel entlang gerichtet war, um zunächst das am günstigsten unter allen Kohlenfeldern von China gelégene W u - h u- s h u i zu be-. suchen. Dann ging ich östlich , gegen Korea. Die uralten Formationen , aus denen die Halbinsel Liau-tung zusammengesetzt ist, und welche in Schichtenprofilen von seltener Klarheit aufgeschlossen sind , gaben , neben der Fremdartigkeit des wenig besuchten und wenig bevölkerten Landes, dieser Reise einen besonderen Reiz. Ueber Ta-ku-shan erreichte ich Kauli-mönn, das »Thor von Korea«, wo ich zur Zeit der Messe ankam und mit Koreanern verkehrte. Ein Weg durch wildes , anmuthiges Gebirgsland führte mich , bei mehreren kleinen Kohlenfeldern vorüber, am 2 i sten Juni nach M u k d e n , der alten Hauptstadt der Mantschurei, am Liau-Fluss. Von dort schlug ich die grosse Strasse nach Peking ein. Eine Reihe kleiner Kohlenfelder, welche wegen ihrer Lage in der Nähe des Meeres von Wichtigkeit zu sein schienen, insbesondere diejenigen von S h i -mönn - t s a i und Kai p i n g , bildeten die Etappen.

Am z 9ten Juli erreichte ich Peking. Die Reise von Shanghai bis hieher hatte etwas mehr als vier Monate in Anspruch genommen. Ich konnte auf eine befriedigende Thätigkeit zurückblicken , indem ich einen nicht unbedeutenden Theil der chinesischen Küstenprovinzen kennen gelernt und für weitere Reisen in China Erfahrung gesammelt hatte. Allein es war zweifelhaft , ob ich diese würde fortsetzen können, und ich war halb entschlossen, mit dem gesammelten Material nach Europa zurückzukehren. Nach einem kurzen Ausflug in die wohlbekannten Umgebungen der Hauptstadt begab ich mich nach Tshifu. Hier traf ich Herrn Alexander CUNNINGHAM, welcher damals Chef des grossen americanischen Hauses RUSSELL & Co war und sich ebenso durch seinen genialen und glücklichen Unternehmungsgeist, als durch seinen hohen Sinn für das Gemeinwohl und gemeinnützige Einrichtungen ein bleibendes Andenken in Shanghai gesichert hat. Er drang jetzt auf die Fortführung meiner Reisen, an deren Ergebnissen er stets einen lebhaften Antheil genommen hatte. Es gelang seinen Bemühungen, die Handelskammer in Shanghai dafür zu interessiren. Doch vergingen darüber einige Monate.

Vierte Reise (Kiangsi , Tshekiang) . — Einen Theil dieser Zwischenpause, vom 24sten September bis 3 i sten October, benutzte ich zu einem ebenso interessanten als genussreichen Ausflug, der sich wiederum auf Shanghai stützte. Zuerst hatte ich Gelegenheit, den Poyang-See, den ich früher bei niedrigstem Wasserstand besucht hatte , in der Zeit des Hochwassers zu befahren. Sein Anblick war ein ganz und gar verschiedener. Sodann verbrachte ich acht Tage bei den Kohlengruben von L o - p i n g in der Provinz Kiangsi , gewann dort eine reiche Ausbeute

C*